Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Satelliten-Bodenstation noch intakt? Riefen sie vielleicht in den Staaten an, um zu melden, was sich auf Island tut? Sorgen über Sorgen.
    »Genosse General, die Luftbrücke hat begonnen. Vor zehn Minuten hob die erste Maschine ab, eskortiert von Jägern. In vier Stunden sollten die Transporter landen«, meldete sein Fernmeldeoffizier.
    »Vier Stunden also.« Der General schaute zum blauen Himmel. Wie lange noch, bis die Amerikaner reagierten und eine Staffel Jagdbomber auf ihn los ließen? Er wies auf seinen OperationsOffizier.
    »Hier stehen zu viele Fahrzeuge am Kai herum. Sowie Sie genug Fahrzeuge für eine Kompanie zusammen haben, lassen Sie sie in ihre Einsatzgebiete fahren. Wie sieht’s auf dem Flughafen Reykjavík aus?«
    »Dort ist eine Kompanie Infanterie in Stellung, eine weitere nur zwanzig Minuten entfernt. Kein Widerstand. Zivile Luftlotsen und Bodenpersonal stehen unter Bewachung. Eine Streife in Reykjavik meldet Ruhe auf den Straßen. Unsere Botschaft meldet, der isländische Rundfunk habe die Bevölkerung aufgefordert, in den Häusern zu bleiben. Dem Appell wird auch weitgehend Folge geleistet.«
    »Weisen Sie die Streife an, das Fernsprechamt zu besetzen, Rundfunk und Fernsehen sollen sie in Ruhe lassen, aber das Telefonsystem müssen wir unter Kontrolle bekommen.« Er drehte sich um und sah, wie ein Zug Fallschirmjäger mit Gewehr im Anschlag gegen eine Gruppe Schaulustiger vorging. Ein Mann lief wild gestikulierend auf die Soldaten zu und wurde niedergeschossen. Die Menge ergriff die Flucht.
    Der General fluchte laut. »Stellen Sie sofort fest, wer da geschossen hat!«

USS Chicago
    McCafferty kehrte in die Angriffszentrale zurück. Die Dinge hatten begonnen, sich ungünstig zu entwickeln. Wer immer die geniale Idee gehabt hatte, die amerikanischen U-Boote in der Hoffnung, einen »Zwischenfall« zu vermeiden, aus der Barentssee abzuziehen, hatte sie weit vom Schuß plaziert. Und ausgerechnet zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs, murrte McCafferty, vergaß aber, daß ihm die Idee damals gar nicht so übel vorgekommen war.
    Hätten sie sich an den Plan gehalten, so hätte die sowjetische Marine bereits Verluste erlitten. Statt dessen aber war jemand wegen der neuen Positionierung der sowjetischen strategischen U-Boote in Panik geraten — mit dem Resultat, daß sie nichts erreicht hatten. Die sowjetischen Jagd-U-Boote waren aus dem Kola-Fjord gestürmt, aber nicht wie erwartet nach Süden ins Norwegische Meer gefahren. Sein Fernsonar meldete mögliche U-Boot-Geräusche weit im Norden, die sich nach Westen bewegten und dann verklangen. Aha, dachte er, schickte der Russe seine Boote durch die Straße von Dänemark? Die SOSUS-Barriere zwischen Island und Grönland konnte das zu einem kostspieligen Unternehmen machen.
    USS Chicago fuhr in 500 Fuß Tiefe knapp nördlich des 69. Breitengrades hundert Meilen westlich von Norwegens felsiger Küste. Zwischen ihm und dem Land operierten die norwegischen Dieselboote und schützten ihre Küste. Dafür hatte McCafferty Verständnis, aber es gefiel ihm trotzdem nicht.
    Bisher hatte nichts so richtig geklappt, und das machte McCafferty nervös. Er hatte ein besser ausgerüstetes Boot als der Gegner, doch wenn die Russen Glück hatten... Er sah seine Männer an. Wenn er Mist baute, mußten sie alle sterben. Und er auch — in dem Bewußtsein, sie im Stich gelassen zu haben.
    »Auf Sehrohrtiefe gehen«, befahl er. »Zeit, auf neue Befehle zu horchen und eine ESM-Rundumsuche vorzunehmen.«
    Keine einfache Prozedur. Das Boot tauchte vorsichtig auf, fuhr eine Kurve, um sein Sonar sicherstellen zu lassen, daß kein anderes Schiff in der Nähe war.
    »ESM-Antenne ausfahren.«
    »Zahlreiche elektronische Emissionen, Sir. Drei Suchgeräte auf dem J-Band, eine Menge anderes Zeug. Viel Geschnatter auf VHF und UHF. Bandgeräte laufen.«
    Macht Sinn, dachte McCafferty. Doch die Gefahr, daß hier jemand hinter ihnen her war, schien gering zu sein. »Sehrohr ausfahren.«
    Der Kommandant richtete den Ausblick des Periskops nach oben, um den Himmel nach Flugzeugen abzusuchen, und strich dann rasch den Horizont ab. Dann fiel ihm etwas Seltsames auf. Er mußte den Ausblick nach unten richten.
    Keine zweihundert Meter entfernt stieg der grüne Rauch einer Markierungsboje auf. McCafferty fuhr zusammen und wirbelte das Instrument herum. Aus dem Dunst kam eine viermotorige Maschine direkt auf ihn zu.
    McCafferty hob die Hand, drehte am Sehrohrrad, fuhr das Instrument ein. »Alarmtauchen!

Weitere Kostenlose Bücher