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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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beharrte Andrejew.
    »Wenn wir die Landzunge umrundet haben, liegt die beschädigte Backbordseite in Lee. Dann kann sich jemand um mich kümmern.«

USS Pharris
    »Sonarkontakt, möglicherweise U-Boot, an drei-fünf-drei«, verkündete der Sonarmann.
    So geht’s los, dachte Morris. Auf der Pharris herrschte Alarmzustand, seit sie die amerikanische Küste verlassen hatte. Die Fregatte schleppte eine Batterie passiver Sonar-Sensoren hinter sich her, befand sich zwanzig Meilen nördlich des Geleitzuges und fuhr nun gerade über die Kante des Kontinentalschelfs am Lindenkohl-Canyon in tiefes Wasser. Perfektes Versteck für ein U-Boot.
    »Zeigen Sie mal her«, befahl der ASW-Offizier, dessen Funktion die Leitung der Bekämpfung von Unterseebooten war. Morris hielt sich zurück und schaute seinen Männern bei der Arbeit zu.
    Der Sonarmann wies auf das Wasserfall-Display, das eine Reihe digitaler Quadrate zeigte, zahlreiche Grünschattierungen auf schwarzem Hintergrund. Sechs übereinanderstehende Quadrate unterschieden sich von den anderen; ein siebtes kam hinzu. Die Tatsache, daß sie in einer vertikalen Reihe erschienen, wies darauf hin, daß das Geräusch von einer konstanten Quelle nordwestlich des Schiffes erzeugt wurde. Bisher hatten sie nur eine Richtung und konnten weder die Entfernung abschätzen noch feststellen, ob sie es mit einem U-Boot zu tun hatten. Das Signal verschwand für eine Minute, kehrte dann wieder zurück. Dann verklang es ganz.
    Morris und sein ASW-Offizier sahen sich die Anzeige des Bathythermographen an. Alle zwei Stunden warfen sie ein Instrument über Bord, das beim Sinken die Wassertemperatur maß und über Draht zurückmeldete, bis es nach Kappen des Drahtes auf Grund landete. Die Anzeige stellte eine unregelmäßige Linie dar. Die Wassertemperatur nahm mit zunehmender Tiefe ab, aber nicht gleichmäßig.
    »Könnte wer weiß was sein«, sagte der ASW-Offizier leise.
    »Allerdings«, stimmte Morris zu und ging zurück ans Sonar-Display. Der Kontakt war noch da.
    Doch wie groß war seine Entfernung? Wasser überträgt Schall viel besser als Luft, gehorcht aber anderen Gesetzen. Dreißig Meter unter dem Kiel der Pharris befand sich die »Schicht«, wo sich die Wassertemperatur abrupt änderte. Einen Teil dieser Schallenergien konnte zwischen Schichten eingefangen werden und blieb über enorme Distanzen hinweg intensiv. Die Schallquelle, der sie lauschten, mochte fünf oder fünfzig Meilen entfernt sein. Nun verschob sich die Spur auf dem Display etwas nach links, was bedeutete, daß sie selbst nach Osten abwichen oder daß der Kontakt nach Westen driftete, beispielsweise ein U-Boot, das heimlich hinter seinem Ziel in Angriffsposition ging.
    »Sir«, sagte der ASW-Offizier nach einer Weile, »da sich die Richtung nicht wahrnehmbar ändert, muß der Kontakt gut fünfzehn Meilen entfernt sein. Das bedeutet, daß es sich um eine ziemlich laute Schallquelle handelt, die zu weit entfernt ist, um eine unmittelbare Bedrohung darzustellen. Sollte es aber doch ein Atom-U-Boot sein, könnten wir nach einem kurzen Spurt eine Kreuzpeilung vornehmen.«
    Morris schaute auf Instrumente am achterlichen Schott. Seine Fregatte lief mit vier Knoten Fahrt. Er griff zum Telefon.
    »Brücke an Gefechtszentrale.«
    »Brücke, aye. Hier IO.«
    »Joe, gehen wir mal für fünf Minuten auf zwanzig Knoten und versuchen, eine Kreuzpeilung vorzunehmen.«
    »Aye, Sir.«
    Eine Minute später spürte Morris eine Veränderung der Bewegungen seines Schiffes, als die Dampfturbine die Fregatte hart durch knapp zwei Meter hohe Seen trieb. Er wartete nachdenklich und wünschte sich eine empfindlichere Sonarbatterie vom Typ 2X, mit der die Fregatten der Perry-Klasse ausgerüstet wurden.
    Nach fünf Minuten wurde die Turbinenleistung verringert, und als das Schiff seine Fahrt verlangsamte, schlug das Muster auf dem Sonar-Schirm um.
    Der Kommandant, sein ASW-Offizier und der Sonar-Operator beobachteten den Schirm zehn Minuten lang aufmerksam. Die anomale Schallanzeige tauchte nicht wieder auf. Bei einer Übung zu Friedenszeiten wären sie zu dem Schluß gekommen, daß es sich um eine reine Anomalie handelte, vom Wasser erzeugtes Geräusch, das so plötzlich verschwand, wie es aufgetaucht war, vielleicht ein kleiner Strudel. Nun trug alles, was sie orteten, potentiell einen roten Stern und ein Sehrohr.
    »Besteht noch Anlaß zu der Vermutung, es könnte sich um ein echtes Ziel handeln?« fragte er den ASW-Offizier.
    »Inzwischen nicht

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