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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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die ihr Kind in dem Glauben erzogen, jeder Wunsch würde ihm immer und überall von den Augen abgelesen? »Ich habe Wichtigeres zu tun, als Sie zu bedienen. Wenn Sie Wasser wollen, holen Sie es sich selbst. Hinter dem Haus steht ein Fass. Krug und Schüssel lasse ich Ihnen hier.« Falls Miss Fitzherbert gedacht hatte, sie, Maggie, würde sie verhätscheln, wie sie es offensichtlich gewohnt war, hatte sie sich gewaltig getäuscht.
    »Bitte bringen Sie es mir nach oben, Mrs McMahon!«, bettelte Arabella. »Mir ist immer noch ganz schwindlig.«
    Maggie seufzte. Verwöhnte Göre hin oder her – die junge Frau hatte einiges mitgemacht, deshalb wollte Maggie sie nicht zu hart anfassen. »Na schön. Aber nur dies eine Mal. Ich muss mich um das Essen kümmern. Normalerweise haben wir samstagabends zehn bis zwanzig Gäste zu bewirten.«
    »Was steht denn auf der Karte?«
    »Karte? So etwas haben wir nicht. Die Einheimischen wissen, dass es entweder Lamm oder Rind gibt.«
    »Dann hätte ich gern ein Stück Lammbraten mit Pfefferminzsoße.« Arabella konnte sich nicht erinnern, jemals so hungrig gewesen zu sein.
    »Diese Woche gibt’s Rind.«
    »Die ganze Woche?«
    »Ja. Wenn Tony ein Rind geschlachtet hat, muss es schnellstens verzehrt werden. In der Hitze würde das Fleisch rasch verderben. Außerdem schlage ich vor, Sie essen das Brot, das ich Ihnen gebracht habe.«
    »Igitt, nein!«, rief Arabella. »Also, wenn es Rind gibt, nehme ich ein kleines Beefsteak, aber ohne Fett. Und braten Sie es gut durch, ich kann nichts Blutiges essen. Und dann hätte ich gern Gemüse dazu. Bohnen mag ich nicht, aber Erbsen und sahniges Kartoffelpüree …«
    Maggie war der Unterkiefer heruntergeklappt. Als sie sich wieder gefasst hatte, sagte sie: »Bei der Trockenheit und all den hungrigen Kängurus, die jedes Pflänzchen abfressen, wächst hier nichts über der Erde. Wir können von Glück sagen, wenn uns die Beutelratten nicht sämtliche Möhren und Kartoffeln ausgraben. Und so ausgefallene Dinge wie Kartoffelpüree gibt’s bei uns sowieso nicht. Hier wird bodenständig gekocht – das Gemüse im Wasser und das Fleisch auf dem Grill.«
    »Aber Sie machen doch sicher eine Soße dazu, oder?«
    »Nein!«, entgegnete Maggie zornig. »Für so was hab ich keine Zeit.« Sie drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer. Arabella schaute ihr verdutzt nach.
    Maggie ging nach unten. Im Flur begegnete ihr Tony, doch nur Maggie nannte ihren Mann so. Bei den Einheimischen trug er den Spitznamen Macca.
    »Ist unser geheimnisvoller Gast schon aufgewacht?«
    »O ja, allerdings«, versetzte Maggie trocken. Sie schüttelte noch immer ungläubig den Kopf.
    »Hat sie gesagt, wie sie heißt?«
    » Miss Arabella Fitzherbert. Sie sei mit ihren Eltern auf dem Weg nach Alice Springs gewesen, sagt sie.«
    »Die Spurenleser haben einige Aborigines vom Stamm der Arrernte getroffen. Sie haben ihnen erzählt, sie hätten eine verrückte Weiße in die Stadt gebracht, die sie ganz allein in der Wüste entdeckt hätten, nicht weit von der Bahnlinie.«
    »Das ist sie. Anscheinend musste der Zug kurz hinter Marree halten, weil ein Tierkadaver auf den Gleisen lag, und da ist sie ausgestiegen, um eine Blume zu pflücken! Stell dir das vor! Dabei ist sie wohl ausgerutscht und gestürzt und hat sich den Knöchel verstaucht. Und dann ist der Zug ohne sie weitergefahren.«
    Tony verdrehte die Augen. »Diese verdammten Touristen!«
    »Oh, das ist noch nicht alles. Sie will ihr Zimmer erst wieder verlassen, wenn sie wieder normal aussieht«, fuhr Maggie sarkastisch fort.
    »Du kannst sie nicht bedienen, Maggie, das geht nicht«, sagte Tony.
    »Das habe ich ihr auch gesagt. Und als ich ihr erklärte, sie müsse für das Zimmer und ihr Essen arbeiten, schien sie beleidigt zu sein.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Ihr Vater werde für alles bezahlen, wenn er sie holen käme, meinte sie.«
    Tony schüttelte zweifelnd den Kopf. »Wir haben harte Zeiten. Nur die wirklich Reichen oder Schieber und Schwarzhändler haben noch ein paar Pfund extra übrig. Ich weiß nicht, ob die Kleine uns die Wahrheit erzählt.«
    »Ihrem Benehmen nach könnte sie tatsächlich eine verwöhnte Göre aus wohlhabender Familie sein«, gab Maggie zu bedenken.
    »Und wenn ihre Eltern nicht für ihre Unterkunft und die Verpflegung bezahlen können? Möglicherweise muss das Mädchen ein paar Wochen hierbleiben. Nein, sie wird im Hotel aushelfen müssen, ob es ihr gefällt oder nicht.«
     
    Als Maggie

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