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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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werde die Menschen hier vermissen.«
    »Ich hoffe, ich gehöre auch dazu.«
    »Ja, natürlich«, sagte Arabella und lächelte ihn an.
    »Was würdest du davon halten, wenn ich zur selben Zeit wie du nach England zurückkehren würde?«
    Arabella war völlig überrumpelt. »Ich … ich dachte, es gefällt dir hier in Australien.«
    »Schon, aber du wirst nicht mehr hier sein.« Stuart sah, dass er ihr mit seiner Freimütigkeit Angst machte; dennoch fuhr er fort: »Ich habe Verwandte in Wales und könnte dort schnell Fuß fassen.«
    »Ich möchte ja nicht anmaßend klingen«, sagte Arabella, »aber du baust deine Pläne doch nicht um mich herum auf?«
    Stuart blieb stehen. »Wäre das so schlimm?«
    Arabella konnte sich nur eine Zukunft mit Jonathan vorstellen, aber wie sollte sie Stuart das erklären, ohne ihm wehzutun?
    Ritas plötzliches Erscheinen half ihr aus der Klemme.
    »Missus!«, rief sie aufgeregt. »Missus, ich weiß endlich, was ich tun kann, um Maggie und Tony zu helfen! Ich hab von diesen Boxzelten gehört, die durch unsere Gegend kommen …«
    »Boxzelte?« Arabella hatte keine Ahnung, wovon Rita sprach.
    »Ich weiß, was Rita meint«, sagte Stuart. »Ein Manager reist mit einem Zelt und mehreren Preisboxern von einer Stadt zur nächsten und fordert die Einheimischen zu einem Kampf gegen seine Boxer heraus, wobei man auf den Sieger wetten kann. Da kann man gutes Geld kassieren.«
    »Aber diese Leute kommen doch nicht hierher?«, fragte Arabella verwirrt.
    »Ich kann jeden Mann schlagen!«, sagte Rita. »Ich kann alle erledigen und viel Geld für die Missus und für Tony verdienen!«
    »Das ist nicht dein Ernst, Rita«, stieß Arabella hervor. »Das ist eine schreckliche Idee.« Sie konnte nicht glauben, dass die Aborigine es ernst meinte. Allein der Gedanke, dass Rita Männer zu einem Kampf herausforderte, war für Arabella unvorstellbar.
    Rita starrte sie einen Augenblick lang an; dann stapfte sie zornig davon, die Arme hochreißend und in ihrer Stammessprache mürrisch vor sich hin murmelnd.
    »Was ist denn los mit ihr?«, fragte Arabella. »Warum ist sie so wütend?«
    »Du hast sie beleidigt«, sagte Stuart.
    »Weil ich nicht will, dass sie gegen Männer kämpft?«
    »Rita will Maggie und Tony auf die einzige Art und Weise helfen, die ihr möglich ist«, sagte Stuart.
    »Indem sie kämpft? Das kann ich nicht zulassen. Es ist barbarisch. Es ist einfach … nicht richtig!«
    » Wir verstehen es, aber sie nicht«, sagte Stuart. »Du bist zu Recht besorgt um Rita, aber sie glaubt jetzt wahrscheinlich, dass du sie für unfähig hältst.«
    Arabella seufzte. »Das habe ich nicht gut hinbekommen, was?«
    »Du konntest ja nicht wissen, dass sie gekränkt reagiert. Die Aborigines sind sehr stolze Menschen. Das habe ich in der Zeit gelernt, die ich beim Kuarna-Volk verbracht habe.«
    »Trotzdem, ich will nicht, dass Rita für Geld kämpft! Maggie würde es auch nicht wollen.«
    »Das stimmt«, sagte Stuart.
    »Dann sollte ich wohl zu Rita gehen und es ihr sagen. Hoffentlich trete ich diesmal nicht ins Fettnäpfchen. Würdest du mich entschuldigen, Stuart?«
    »Natürlich. Vielleicht können wir später weiterreden …?«
    Arabella nickte. Sie war froh, dieses Gespräch aufschieben zu können. Sie mochte Stuart, doch für Jonathan hegte sie tiefe Gefühle. Hätte er doch vorgeschlagen, sie und ihre Eltern nach England zu begleiten!
     
    Als Stuart zum Hotel zurückkam, wartete Jonathan auf ihn.
    »Ich würde gern mit dir reden«, sagte er, als Stuart durch die Hintertür eintrat. Die anderen Männer waren in der Bar, sodass sie unter vier Augen miteinander sprechen konnten.
    »Na klar, worüber denn?«, fragte Stuart.
    »Über Arabella«, sagte Jonathan ernst.
    »Was ist mit ihr?« Stuart ahnte, was Jonathan sagen würde. Ihm war nicht entgangen, wie Jonathan ihn jedes Mal ansah, wenn er mit Arabella redete und scherzte.
    »Ich weiß, dass du dich für Arabella interessierst«, sagte Jonathan.
    »Stimmt«, erwiderte Stuart.
    »Sie ist ein unschuldiges Mädchen«, sagte Jonathan. »Ich will nicht, dass sie verletzt wird.«
    »Seit wann bist du für sie verantwortlich?«, fragte Stuart spitz.
    »Sie bedeutet mir sehr viel.«
    »Mir auch.«
    »Dann schlage ich vor, dass du ihr von deiner Vergangenheit erzählst«, sagte Jonathan.
    »Von meiner Vergangenheit?«, fragte Stuart verdutzt.
    Jonathan konnte sehen, dass er mit seiner Vermutung richtig lag: Stuart hatte irgendetwas zu verbergen. »Ja. Wenn du Arabella

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