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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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gekommen, um zu fragen, ob wir den Heuschober für dich ausräumen sollen!«
    Ted und Les sahen ihn erstaunt an. Davon hörten sie zum ersten Mal.
    »Ja, gern«, sagte Jonathan erfreut. »Das muss unbedingt erledigt werden.«
    »Dann machen wir uns jetzt gleich an die Arbeit«, sagte Wally.
    »Wann ist die nächste Happy Hour, Jonathan?«, fragte Ted.
    Jonathan wusste nicht recht, was er sagen sollte, und sah zu Terry hinüber.
    »Was soll das heißen – Happy Hour?«, fragte Terry.
    »Gestern Abend gab’s den Schnaps eine Stunde lang zum halben Preis«, gab Les fröhlich zurück. »Und Omeletts!«
    Terrys Augen verengten sich, als er wieder zu Wally hinübersah. Allmählich ergab alles Sinn.
    »Die Omeletts waren sehr lecker«, sagte Wally in der Hoffnung, Terrys Verdacht zu zerstreuen. Bevor Terry etwas sagen konnte, fügte er hinzu: »Kommt schon, Leute, die Arbeit ruft.« Er führte sie aus der Bar.
    Terry hörte Les fragen, warum er sich bereit erklärt hatte, den Heuschober auszuräumen, wo sie doch nur auf ein Bier in die Bar gehen wollten. Er warf einen Blick auf Arabella und fragte sich, warum sie sich für Wally eingesetzt hatte, wenn er doch offensichtlich stockbetrunken gewesen war und ihr so viel Ärger gemacht hatte, dass sie ihn hinausgeworfen hatte.
    »Ich mach mich jetzt auch wieder an die Arbeit«, sagte sie rasch und eilte in die Küche.
    »Wenn Wally sich danebenbenimmt, will ich es erfahren«, sagte Terry zu Jonathan. »Und ich will nicht, dass jemand ihn deckt.«
    Jonathan nickte. »Natürlich!«, sagte er beflissen.
     
    Später, Arabella wischte gerade den Fußboden, kam Wally in die Küche. »Warum hast du für mich gelogen?«, fragte er.
    »Das weiß ich selbst nicht. Verdient hast du’s nicht!«
    »Ich habe keine Angst davor, hinter Gitter zu wandern. Du musst mir also keine Gefälligkeiten erweisen.«
    »Dann sag Terry, dass du betrunken warst.«
    Wally funkelte sie böse an.
    »Ich habe alles für dich getan, was ich konnte«, fuhr Arabella wütend fort. »Ich habe Rita überredet, dir ein Heilmittel zu bereiten, um dein Bein zu retten. Ich habe deine Wunde ausgewaschen und verbunden. Ich habe dir zu essen gegeben. Und das alles, nachdem du mich in die Wüste verschleppt und beinahe zu Tode erschreckt hast. Jetzt reicht’s, Wally! Ich will gar nicht wissen, warum ich für dich gelogen habe. Vermutlich bin ich ein Dummkopf. Aber es wird nicht noch einmal vorkommen.«
    Arabella stürmte aus der Küche und rannte die Treppe hinauf.
    Wally stand da wie ein begossener Pudel. Er wusste nicht, was er von Arabellas Wutausbruch halten sollte, und fragte sich ängstlich, ob sie jetzt zu Terry Higgins laufen und ihm die Wahrheit sagen würde.
    Er würde es nicht ertragen, eingesperrt zu sein. Lieber wollte er sterben.
     
    Eine halbe Stunde später hörte Arabella ein Klopfen an der Tür. Sie nahm an, dass es Jonathan war, deshalb war sie überrascht, als sie die Tür öffnete.
    »Stuart … Was ist los?«
    »Ich wollte einen Spaziergang machen und hab mich gefragt, ob du vielleicht mitkommst.«
    »Jetzt?«
    »Ich weiß, es ist glutheiß, aber es geht eine leichte Brise, und wir können uns im Schatten halten, wo es möglich ist.«
    Eine Spur von Verzweiflung in Stuarts Stimme verriet Arabella, dass er irgendetwas auf dem Herzen hatte; deshalb wollte sie ihm seine Bitte nicht abschlagen. Außerdem hatte sie seine Gesellschaft immer genossen, und sein Humor war genau das, was sie jetzt brauchte, um zu vergessen, in welche Wut Wally sie versetzt hatte. »In Ordnung«, sagte sie.
    Sie gingen zur Hintertür hinaus und schlenderten in Richtung Ghan-Siedlung.
    »Hast du dich schon entschieden, was du tun wirst, wo du dich nicht mehr fürs Goldschürfen interessierst?«, fragte Arabella, nachdem sie ein paar Minuten schweigend gegangen waren.
    »Noch nicht«, sagte Stuart.
    Arabella glaubte, eine Spur Nervosität an ihm zu entdecken, die ihr bisher noch nie aufgefallen war. Seine Hände waren unruhig, und er schien nicht zu wissen, wohin er blicken sollte.
    »Du selbst wirst sicher nach England zurückkehren, wenn deine Eltern wiederkommen, nicht wahr?«, sagte er.
    »Ja«, sagte Arabella bedrückt.
    »Du hörst dich nicht allzu glücklich an.«
    Inzwischen hatten sie die Kamelpferche in der Nähe der Ghan-Siedlung erreicht und bogen in Richtung des Aborigine-Viertels ein.
    »Ich kann es kaum erwarten, meine Eltern wiederzusehen«, fuhr Arabella fort, »aber …«
    »Aber was?«, fragte Stuart.
    »Ich

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