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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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die Sachen auch auf Maggies Rechnung, Mr Basheer«, sagte sie. Ihre Hausschuhe in der Hand, verließ sie ohne ein weiteres Wort den Laden.
    Im Hotel brachte Arabella die Schuhe auf ihr Zimmer und legte Maggies Kleid zum Waschen beiseite. Maggie, die in der Bar zu tun hatte, sah sie zufällig, als sie wieder herunterkam.
    »Arabella?«
    Arabella blieb stehen.
    Maggie trat auf den Flur hinaus und musterte sie offenen Mundes von Kopf bis Fuß. » Das haben Sie sich ausgesucht?«
    »Ja, genau so etwas hatte ich mir vorgestellt. Die Farben sind zwar hässlich, aber wenigstens bin ich vollständig bedeckt.«
    »Das kann man wohl sagen«, murmelte Maggie.
    »Ich habe übrigens auch Unterwäsche und ein Paar Sandalen gekauft und auf Ihre Rechnung setzen lassen.«
    Maggie traute ihren Ohren nicht. Das Hotel und die Bar warfen kaum etwas ab, daher würde Tony alles andere als begeistert sein über die zusätzlichen Posten auf der Rechnung. Als Maggie ihm von dem Kleid erzählt hatte, hatte er nur geknurrt, irgendjemand werde es bezahlen müssen und das werde ganz bestimmt nicht Miss Fitzherbert sein. Er bezweifelte stark, dass ihre Eltern jemals auftauchen und für die Unkosten aufkommen würden. Wenn Tony die Sache mit den Schuhen und der Unterwäsche jetzt auch noch herausfand, würde ihm wohl endgültig der Kragen platzen.
    Plötzlich erklang Wally Jacksons Stimme drinnen in der Bar:
    »Was ist das denn?«
    Einige Männer hatten sich um ihn geschart. Alle starrten ungläubig auf die seltsame Erscheinung im Flur.
    »Das ist Miss Fitzherbert«, antwortete Tony ruhig. »Die junge Dame, die durch die Wüste geirrt ist.« Da seine Frau ihn bereits wegen Arabellas seltsamer Kopfbedeckung vorgewarnt hatte, überraschte ihr Anblick ihn nicht allzu sehr.
    »Hey, Fitzi«, rief Wally ihr zu, »was soll dieser komische Aufzug denn darstellen?«
    Die Männer lachten, doch Maggie warf Arabella einen besorgten Blick zu.
    »Pssst!«, machte Tony. »Sie hat einen schlimmen Sonnenbrand, und es ist ihr unangenehm, darauf angesprochen zu werden.«
    Wally achtete nicht auf ihn. Höhnisch grinsend musterte er Arabella mit anzüglichen Blicken.
    Sie errötete unwillkürlich, als sie Wally Jackson erkannte. »Meint er mich?«, wandte sie sich an Maggie.
    »Beachten Sie Jacko einfach nicht.«
    »Jacko?«
    »So heißt Wally bei den Einheimischen«, erklärte Maggie. »Hier bekommt jeder einen Spitznamen, wissen Sie. Tony wird Macca genannt, von McMahon. Wally ist Jacko. Und Sie sind anscheinend Fitzi getauft worden.«
    »Das will ich aber nicht hoffen!«, rief Arabella entsetzt. »Das ist ein Name für einen Dackel!«
    Vom Lachen der Männer begleitet, rauschte sie durch den Hintereingang hinaus.
    Arabella machte sich auf die Suche nach dem Eingeborenenviertel, wo Maggie zufolge Missy, Lily und Rita wohnten. Sie war zuversichtlich, sich in einer kleinen Stadt wie Marree zurechtzufinden. Vor dem General Store spielten einige Aborigine-Kinder im Staub rings um eine Sitzbank. Arabella ging auf die Kinder zu, um sie zu fragen, wo sie wohnten. Als sie bis auf drei Meter herangekommen war, blickte eins der Kinder auf, sah sie und flitzte davon, als hätte es ein doppelköpfiges Ungeheuer erblickt. Die anderen Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen, drehten sich verblüfft um und sahen nun auch, was ihrem Spielkameraden solche Angst eingejagt hatte. Sie kreischten in panischem Entsetzen und flüchteten ebenfalls, blieben aber nach ungefähr zehn Metern stehen und starrten die seltsame Erscheinung mit großen Augen an.
    Arabella ihrerseits erschrak über die Reaktion der Kinder. Anscheinend bekamen sie nicht oft Fremde zu Gesicht. Der Gedanke, dass ihr merkwürdiger Aufzug die Kinder in Panik versetzt hatte, kam ihr gar nicht.
    »Ich suche Lily«, rief Arabella ihnen zu. »Könnt ihr mir sagen, wo ich sie finde?«
    Eins der Kinder deutete zögernd nach Westen.
    »Dort?« Arabella zeigte mit dem Finger, um sicherzugehen. Der Junge nickte scheu und machte dabei ein Gesicht, als frage er sich, ob es richtig war, was er da tat.
    Arabella ging weiter. Die Kinder folgten ihr in einiger Entfernung. Nach einer Weile blieb sie verwirrt stehen, weil sie am Stadtrand angekommen war und nirgends Häuser erblickte. Sie drehte sich zu den Kindern um, die ebenfalls stehen geblieben waren. Wollten diese kleinen Racker sie an der Nase herumführen?
    Der älteste Junge zeigte abermals mit dem Finger. Zögernd wandte Arabella sich um und ging weiter, doch wieder war weit und

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