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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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breitkrempigen Hut auf, warf den Schal darüber, sodass er ihr Gesicht verdeckte, und verknotete ihn am Hals.
    Maggie musterte sie ungläubig. »Sie wollen doch nicht etwa in diesem Aufzug das Haus verlassen?«
    »Ich werde das Haus nur in diesem Aufzug verlassen. Die Idee ist mir heute Morgen beim Aufwachen gekommen. Ist das nicht ein genialer Einfall?«, sagte Arabella aufgeregt. Es war nicht die einzige Idee, die ihr gekommen war, doch das behielt sie im Moment noch für sich.
    Maggie brachte es nicht übers Herz, ihr zu sagen, dass sie wie eine Vogelscheuche aussah.
    »Ich würde mir gern ein Kleid kaufen, Maggie. Glauben Sie, ich kann im Geschäft anschreiben lassen, bis meine Eltern kommen und bezahlen?«
    »Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen«, sagte Maggie zweifelnd. Sie kannte den Ladeninhaber als gerissenen Geschäftsmann. Sie würde ihn nicht unbedingt einen Gauner nennen, aber sie wusste, dass er Durchreisenden, die den Lake Eyre auf einer Landkarte gesehen hatten, schon einmal Badeanzüge verkauft hatte, anstatt die Leute darauf hinzuweisen, dass es sich um einen ausgetrockneten Salzsee handelte, der sich ungefähr alle hundert Jahre einmal mit Wasser füllte. »Er gibt nur Einheimischen und Händlern Kredit, die sich regelmäßig in der Stadt aufhalten. Aber Sie können das Kleid auf meine Rechnung setzen lassen und mir das Geld später geben.« Davon würde sie Tony vorerst allerdings nichts sagen. Er wäre wenig begeistert.
    »Vielen Danke, Maggie. In welches Bekleidungsgeschäft soll ich gehen?«
    Maggie lachte. »Oh, wir haben nur ein einziges Geschäft in Marree. Ich werde Sie mit dem Inhaber bekannt machen, Mohomet Basheer.«
    »Mohomet? Ist er mit Faiz Mohomet verwandt?«
    »Nein. Mohomet ist ein häufiger afghanischer Name, wie Smith oder Jones im Englischen. Mohomet Basheer war früher fahrender Händler, aber dann hat er sich vor einigen Jahren in Marree niedergelassen und ein kleines Kaufhaus eröffnet.«
    Arabella dachte an ihre Begegnung mit Faiz, dem Straßenhändler. »Hoffentlich ist er freundlicher als Faiz Mohomet«, meinte sie. Maggie schaute sie verwundert an. Dass ihr eigenes Verhalten Faiz gegenüber nicht gerade liebenswürdig gewesen war, schien Arabella gar nicht in den Sinn zu kommen.
     
    Mohomet Basheers Laden war aus Wellblech, und unter dem niedrigen Dach staute die Hitze sich schon früh am Morgen. Der Raum war vollgestopft mit Kleiderständern, und die Regale an den Wänden waren gut bestückt mit Kurzwaren aller Art. Die Ladenglocke über der Tür bimmelte, als Maggie und Arabella eintraten. Einen Augenblick später kam Mohomet aus dem hinteren Teil des Ladens nach vorn. Er erschrak beim Anblick der verschleierten Arabella, und die junge Frau war nicht minder verblüfft, als sie den Afghanen sah. Mohomet trug etliche goldene Halsketten und goldene Ringe an fast jedem Finger, da er die Ansicht vertrat, diese Zurschaustellung von Reichtum flöße potenziellen Kunden Vertrauen in seine Fähigkeiten als Geschäftsmann ein und verleite sie zum Kauf. Da sein Laden das einzige Bekleidungsgeschäft in der Stadt war – sogar im Umkreis von mehr als hundert Meilen –, war es schwierig, seine Theorie auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen. Auch Mohomet war mit einem weiten Gewand und einem Turban bekleidet, doch im Gegensatz zu Faiz Mohomet strömte er geradezu über vor Liebenswürdigkeit, nachdem er sich von seinem Schrecken erholt hatte. Als Maggie ihm Arabellas traurige Geschichte erzählte, erlosch sein Lächeln, und er setzte eine mitfühlende Miene auf.
    »Sie können von Glück sagen, dass Sie noch am Leben sind«, meinte er ernst.
    »Das hab ich ihr auch gesagt, Mohomet«, pflichtete Maggie ihm bei. »Aber sie hat einen fürchterlichen Sonnenbrand bekommen, deshalb verdeckt sie ihr Gesicht.«
    »Keine Sorge, das heilt bald wieder ab«, beruhigte Mohomet die junge Frau. An Maggie gewandt, fuhr er fort: »Was kann ich für Sie tun?«
    »Miss Fitzherbert braucht dringend etwas zum Anziehen. Das Kleid da hab ich ihr geborgt, aber Sie sehen ja selbst, dass es ihr zu groß ist. Könnten Sie den Betrag auf meine Rechnung setzen?«
    »Mit dem größten Vergnügen, Maggie. Stets zu Ihren Diensten«, fügte Mohomet mit einer knappen Verbeugung hinzu. »Ich werde schon das Passende für Miss Fitzherbert finden. Sie können die junge Dame unbesorgt in meiner Obhut lassen.«
    Maggie – froh über die Gelegenheit, entkommen und ins Hotel zurückkehren zu können –

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