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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Springs gelangen könnte. Hatte Maggie nicht gesagt, er habe bereits einiges von Australien gesehen?
    Arabella setzte ihren Hut auf, band den Schleier um und öffnete ihre Zimmertür. Jonathans Tür stand offen. Er saß mit dem Rücken zu ihr auf dem Bett und schien seine Fotoausrüstung zu reinigen. Arabella holte tief Luft, überquerte den Flur und klopfte an die offene Tür.
    Jonathan drehte sich um und machte ein überraschtes Gesicht.
    »Hallo«, sagte Arabella verlegen. »Ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen, weil ich vorhin so unfreundlich war. Ich war ziemlich durcheinander …«
    »Das habe ich gemerkt.«
    »… aber es war ein schrecklicher Tag für mich.« Arabella seufzte. »Ich weiß, das hätte ich nicht an Ihnen auslassen dürfen. Es tut mir leid.«
    »Möchten Sie darüber reden?«
    »Wenn ich Sie nicht störe …?«
    »Aber nein, kommen Sie herein.«
    Arabella zögerte.
    »Sie können ja die Tür offen lassen«, sagte Jonathan, als er ihre Unsicherheit bemerkte. »Oder möchten Sie lieber nach unten in den Salon?«
    Arabella dachte kurz nach. Nein, sie wollte Tony lieber nicht über den Weg laufen. »Ich lass die Tür offen.« Sie betrat das Zimmer. Nachdem die Männer in der Bar sie ausgelacht, die Kinder auf der Straße vor ihr die Flucht ergriffen und die Aborigine-Frauen sie für verrückt gehalten hatten, konnte Arabella auf weitere Demütigungen verzichten.
    »Sie denken wahrscheinlich auch, dass ich lächerlich aussehe«, sagte sie und riss sich mit einer raschen Bewegung Hut und Schleier herunter. Sie hatte damit gerechnet, dass er beim Anblick ihres verbrannten Gesichts voller Abscheu zurückzucken würde, doch er tat nichts dergleichen. Stattdessen sagte er zu ihrem Erstaunen:
    »Ich hatte schon viel schlimmere Sonnenbrände.«
    Arabella glaubte ihm kein Wort, das konnte Jonathan ihr ansehen. Er stand auf, ging zu einer Kommode, auf der ein Karton mit Fotografien stand, suchte eine heraus und hielt sie ihr hin.
    »Hier, vielleicht glauben Sie mir jetzt.«
    Arabella schnappte erschrocken nach Luft. »Wie ist das denn passiert?« Jonathan sah auf dem Foto beinahe entstellt aus.
    »Ich war an einem ungewöhnlich heißen und windigen Tag in der Wüste unterwegs. Der Wind wehte mir den Hut vom Kopf, aber ich habe weiter fotografiert und war so in meine Arbeit vertieft, dass ich mir nicht die Mühe machte, mir den Hut wiederzuholen. Ein paar Stunden später sah ich dann so aus. Ich habe ein Bild davon gemacht, damit ich in Zukunft immer daran denke, vorsichtiger zu sein.«
    »Wie lange hat es gedauert, bis Sie wieder normal ausgesehen haben?« Seine Haut war glatt und zeigte eine leichte, gesunde Bräune.
    »Ein paar Wochen«, antwortete er, und Arabella stöhnte auf. »Ich habe jedenfalls nie wieder vergessen, einen Hut aufzusetzen, den der Wind mir nicht vom Kopf reißen kann.« Er betrachtete sie mitfühlend. »So ein Sonnenbrand tut ganz schön weh, nicht wahr? Kaltes Wasser lindert den Schmerz, aber dummerweise muss man hier draußen sehr sparsam mit dem Wasser umgehen.«
    »Es lässt sich aushalten, aber mich stört, dass meine Haut überall dort, wo sie sich geschält hat, rosarot ist. Da, sehen Sie?« Sie zeigte ihm einige Stellen an den Armen.
    »Das geht schnell vorbei. Bald werden Sie wieder wunderschön aussehen.«
    Arabella blickte ihn an. »Wie können Sie so etwas sagen? Ich sehe furchtbar aus!«
    »Nein, ganz und gar nicht. Das bilden Sie sich nur ein.«
    »Das bilde ich mir überhaupt nicht ein! Ich kriege Angst, wenn ich nur in den Spiegel gucke!«
    »Ja, weil Sie sich einreden, dass Sie grauenvoll aussehen. Es ist eine Frage des Selbstbewusstseins.«
    »Ich bin nie besonders selbstbewusst gewesen«, gestand Arabella leise.
    »Das sollten Sie aber sein. Ich habe mich damals mit meinem Sonnenbrand nicht versteckt. Die Leute waren bei meinem Anblick schockiert, aber ich hab den Kopf hoch getragen. Passen Sie auf, ich zeig Ihnen was.« Jonathan stand auf und schlurfte in gebeugter Haltung und mit ängstlichem Gesichtsausdruck zu einem Stuhl in der Ecke. Er setzte sich auf die Kante und blickte sich furchtsam um. »Was sehen Sie?«, fragte er.
    »Einen schüchternen, gehemmten Mann«, antwortete Arabella.
    »Richtig. Und jetzt geben Sie Acht.« Er erhob sich, straffte die Schultern, reckte das Kinn vor und schlenderte gelassen, mit hochmütigem Blick und siegessicherem Gesichtsausdruck, durchs Zimmer. »Und was sehen Sie jetzt?«
    »Einen Mann, der ganz schön von sich

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