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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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von ihrem Leben in England. Uri, die sanften, unschuldigen Augen unverwandt auf Arabella gerichtet, schien aufmerksam zuzuhören. Der Klang ihrer Stimme beruhigte ihn offenbar.
    »Mir war, als hätte ich jemanden reden hören – habe ich mich also doch nicht getäuscht«, sagte eine Männerstimme unvermittelt in der Dunkelheit. »Was machen Sie denn so spät noch hier draußen?«
    Arabella sprang auf. »Du meine Güte, Stuart, haben Sie mich erschreckt!« Sie atmete tief durch, bis ihr Herz nicht mehr ganz so heftig klopfte, und fügte verlegen hinzu: »Ich habe nur Selbstgespräche geführt.«
    »Das kenne ich.« Stuart lächelte ihr zu, als er Bess, seine Stute, in ihre Box führte und absattelte. »Das tue ich auch oft, und was ich zu mir sage, ergibt immer einen Sinn.« Er lehnte sich an die Wand der Box, in der Arabella stand, und grinste. »Wenn ich den kleinen Kerl hier sehe, könnte ich mir aber auch gut vorstellen, dass Sie sich mit ihm unterhalten haben.«
    »Stimmt«, gestand Arabella lächelnd. »Vorhin stand er plötzlich wieder schreiend vor dem Hotel, und da habe ich ihn hierhergebracht und mit ihm geredet, damit er sich beruhigt. Hatten Sie einen schönen Tag?« Sie beobachtete Stuart, wie er sein Pferd tränkte und fütterte.
    »O ja, fantastisch.« Als er fertig war, drehte er sich zu Arabella um. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen ein bisschen Gesellschaft leiste?«
    »Aber nein, ganz und gar nicht. Sie sind herzlich willkommen in unserer bescheidenen Hütte«, erwiderte sie mit einer einladenden Geste.
    »Vielen Dank, sehr liebenswürdig.« Stuart betrat die Box, setzte sich neben das Kamelfohlen, ergriff Arabellas Hand und zog sie neben sich ins Stroh.
    Seine Nähe machte Arabella nervös, und sie suchte verzweifelt nach einem Gesprächsthema.
    »Wartet zu Hause in England ein Freund auf Sie?«, fragte Stuart ohne Umschweife.
    Seine Direktheit verschlug ihr eine Sekunde lang die Sprache. »N-nein«, stotterte sie.
    »Das glaube ich nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil ich gedacht hätte, dass die Jungs vor Ihrem Haus Schlange stehen.«
    »Die Jungs« hatte er gesagt, nicht »die Männer«. Anscheinend hielt er sie für ein unerfahrenes Ding.
    »An Jungs wäre ich sowieso nicht interessiert«, sagte sie pikiert. »Die sind für meinen Geschmack zu unreif.«
    Stuart lächelte amüsiert. Seine Wortwahl hatte sie offenbar gekränkt. »Natürlich. Wer so erfahren und erwachsen ist wie Sie, kann mit Jungs nichts anfangen.«
    Arabella sah ihn böse an. Machte er sich lustig über sie? »Hören Sie auf, mich von oben herab zu behandeln«, stieß sie mit zorniger Stimme hervor.
    »Das tue ich doch gar nicht«, entgegnete er lächelnd. »Sie sind richtig niedlich, wenn Sie so wütend sind, wissen Sie das?« Er tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze.
    »Lassen Sie das!« Sie schlug seine Hand weg. »Und nennen Sie mich nicht niedlich!«
    »Warum denn nicht?«
    »Das klingt, als ob ich schrecklich jung wäre.«
    »Alt sind Sie ja nun wirklich nicht.«
    »Nein, aber ich bin auch kein kleines Mädchen mehr.«
    Er lächelte wieder. »Das weiß ich. Sie sind eine junge Frau, und obendrein eine sehr attraktive.« Er beugte sich näher zu ihr, und Arabella stockte der Atem. Ihr wurde plötzlich bewusst, wo sie sich befanden und dass sie ganz allein waren, und auf einmal war sie sich nicht mehr sicher, ob sie imstande wäre, die Situation zu meistern. Schließlich hatte sie keine Erfahrung auf diesem Gebiet.
    Stuart bemerkte ihre Nervosität. Sein Blick schweifte dennoch zu ihrem Mund und blieb dort haften.
    Arabella fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und senkte befangen den Blick. Sie spürte, dass Stuart sie gern küssen würde, und sosehr ihr der Gedanke gefiel, sosehr fürchtete sie sich, die Situation könnte außer Kontrolle geraten. Ihre Mutter hatte mit ihr über diese Dinge gesprochen und sie immer wieder davor gewarnt, mit dem Feuer zu spielen, weil dies möglicherweise weit reichende Konsequenzen hätte. Arabella hatte fast den Eindruck, dass ihre Mutter aufgrund eigener Erfahrungen genau wusste, wovon sie sprach.
    »Was haben Sie denn, Arabella?«, fragte Stuart, als er ihre verstörte Miene bemerkte.
    »Gar nichts«, antwortete sie zögernd.
    »Sie wissen, dass ich Sie küssen möchte, nicht wahr?«, flüsterte er rau.
    »Ja. Aber ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.«
    »Und warum nicht?«
    »Schauen Sie sich doch mal um. Ich meine, wir sind hier …«
    »In einem

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