Im Tal der Mangobäume
der Gästeliste standen, wodurch es zum ersten Eklat des Abends kam.
Nicht gerade für Takt bekannt, hielt der stellvertretende Polizeipräsident es für angebracht, dem Bürgermeister zu erklären, die Einladung sei nur für Herren ausgesprochen worden.
Der Bürgermeister brach in schallendes Gelächter aus. »Das ist schon in Ordnung, mein Freund. Eine Dame ist meine Frau ohnehin nicht!«
Der Polizeipräsident, dem nicht klar war, dass er Herren willkommen hieß, die an der Tafel keinen Platz hatten, schüttelte ihnen überschwenglich die Hände und gratulierte ihnen zu ihrer schönen Stadt. Auch einen Auktionator namens Chester Newitt und einige Viehzüchter lernte er kennen, darunter zwei Burschen, die gemeinsam hereinkamen, die Herren Paul MacNamara und Langley Palliser.
Der Sitzplan sei sehr chaotisch, erklärte der Bürgermeister seinen Freunden; daher sollten sie sich einfach Stühle heranziehen.
Als der Polizeipräsident sich schließlich zu seiner Ansprache erhob, war bereits so viel Alkohol geflossen, dass er kaum zu hören war. Dann, als er fragte, ob noch jemand eine Rede halten wolle, meldete sich der Bürgermeister und ermunterte seine Frau, ein paar Lieder vorzutragen. Überraschenderweise hatte sie eine schöne Stimme.
Palliser erhob sich, um zu sprechen, machte ihr Komplimente für die schöne Wiedergabe dieser beliebten Balladen, richtete dann jedoch ein paar harte Fragen an den Polizeipräsidenten, in denen er andeutete, mit seinen Plänen habe er ihnen das Blaue vom Himmel versprochen. Nachdem ihm Gegenteiliges versichert worden war, fragte er Chefinspektor Pennington, ob bereits irgendeiner der Männer, die vor zwei Monaten am Mischief Creek eine Familie von Aborigines umgebracht hatten, festgenommen worden sei.
»Ich kann nicht sagen, dass dem schon so wäre, da es verschiedene Versionen der eigentlichen Ereignisse gibt, Mr.Palliser. Unsere Untersuchungen scheinen darauf hinzudeuten, dass die Angriffe zunächst von Schwarzen ausgegangen sind. Danach haben sie die Fuhrmänner angegriffen und das Lagerdorf niedergebrannt.«
»Das stimmt nicht«, versetzte Palliser.
»Das ist das, was mir vorliegt.«
»Sie sind ein Lügner, Sir. Ich selbst habe Ihnen die Informationen in einem Brief zukommen lassen.«
»Dann habe ich ihn vermutlich nicht erhalten.«
»Wie kommt es dann, dass Sie mir darauf geantwortet haben?«
Während sie sich stritten, überlegte Pedley verzweifelt, woher er den Namen Palliser kannte.
»Gütiger Gott!«, flüsterte er seinem Stellvertreter zu. »Das ist Duncan Pallisers Sohn! Unternehmen Sie etwas!«
Der Stellvertreter schritt ein und bot Mr.Palliser an, einen Termin zu vereinbaren, um die Einzelheiten des Vorfalls von ihm aufzunehmen, was diesen zu der Antwort veranlasste, dass man kaltblütige Ermordungen ja wohl kaum als Vorfall bezeichnen könne. Dann hatte Mr.Paul MacNamara eine Frage an den Chefinspektor.
»Stimmt es, dass in Rockhampton wieder ein Kontingent der Berittenen Einheimischenpolizei stationiert werden soll?«
Der Inspektor reichte den Kelch absichtlich mit einem hinterhältigen Lächeln an den Stellvertreter weiter, da er wusste, dass MacNamara und seine Freunde diese Truppen erfolgreich aus der Gegend verbannt hatten. »Könnten Sie uns da ins Bild setzen, Sir?«
»In dieser Angelegenheit kann ich das, ja. Ein Kontingent unserer ausgezeichneten Einheimischenpolizei unter der Leitung von Inspektor Beresford ist auf dem Weg hierher. Ich kann garantieren, dass Sie imstande sein werden, von ihren Diensten Gebrauch zu machen, Chefinspektor, sobald sie angekommen sind. Ich bin sicher, sie werden von großer Hilfe …«
»Ja, verdammt noch mal!«, schrie MacNamara den Bürgermeister an. »Sie haben versprochen, diese Bande von Abtrünnigen würde nie mehr auf diesen Distrikt losgelassen werden!«
»Schicken Sie sie in den Westen in einen Ihrer neuen Bezirke«, fügte Palliser an. »Da wird man ihnen den Schneid schon abkaufen.«
Chester Newitt setzte zu seinem Beitrag zu der Versammlung an. »Ich schätze, wir sollten den Sitzungsort in die Bar verlegen.«
Das Trio prächtig uniformierter Polizisten wurde von seinen Gästen verlassen, wodurch der Wirt die Gelegenheit erhielt, dem Stellvertreter die Rechnung zu präsentieren. Dieser reichte sie an den örtlichen Chefinspektor weiter, der sie empört anstarrte.
»Das kann ich nicht zahlen. Ein derartiges Besäufnis überschreitet mein Budget!« Er übergab die Rechnung dem Polizeipräsidenten:
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