Im Tal der Mangobäume
wohlgesinnt, wie du weißt.«
»Ich war nicht mit Lord Heselwood zusammen.«
Lark zuckte mit den Achseln. »Nun ja.«
Ale sie gegangen war, aß Rosa noch eins von den köstlichen Eclairs. Während sie über die Heselwoods nachdachte, erinnerte sie sich an das Gespräch mit Jasin, bei dem er gesagt hatte, sie seien mit demselben Schiff gekommen wie ihre Mutter.
Rosa hatte das interessant gefunden. Es war ihr nicht bewusst gewesen. Und doch mochte Georgina nicht über das Schiff sprechen. Tatsächlich hatte eine leichte Röte ihre bleichen Wangen überzogen, und sie hatte sich auf die Geschichte gestürzt, wie Juan Delia mit nach Montone gebracht hatte, als die Farm ihre Blütezeit erlebte. Bevor die Aborigines das Haus niedergebrannt hatten. Die Geschichte, die sie von ihnen allen wohl ein Dutzend Mal gehört hatte, Delia inbegriffen, die behauptete, die Siedlung sei ein gefährlicher, fürchterlicher Ort! Juan hatte ein hübsches Haus auf Chelmsford gehabt, doch selbst das stellte Delia nicht zufrieden, die am Ende siegte. Er gab nach und erwarb das Haus in London für Delia und Rosa, und seither hatten sie ihn nur noch selten gesehen.
»Ausgenommen an dem Tag, als er hereinmarschiert ist und mich abgeholt hat.« Sie lächelte. »Mich gerettet hat, wie ich immer sage.«
Ihr fiel ein, dass sie irgendwo eine Postkarte hatte. Eine alte Postkarte von einem Schiff, die Delia ihr gegeben hatte mit den Worten, auf diesem Schiff sei sie mit ihrem Großvater, dem unterdessen verstorbenen Lord Forster, nach Australien gekommen.
»Um dort einen stattlichen Argentinier kennenzulernen und zu ehelichen«, murmelte Rosa und machte sich auf die Suche nach einer kleinen Kassette aus Kampferholz, die ihre Andenkensammlung enthielt.
»Wo habe ich sie nur gelassen?«, fragte sie sich.
»Großer Gott! Marcus, du bist es!«, rief Duke, als er zum Tor seines Anwesens schlenderte, um dort zwei Reiter zu empfangen.
Er wandte sich dem anderen zu, den er erst erkannte, als er die weißblonden Haare sah. »Und du, Harry! So eine Überraschung! Kommt herein, ihr zwei. Wie schön, euch wiederzusehen. Darauf müssen wir einen trinken, nicht?«
»Die Überraschung ist ganz auf meiner Seite«, sagte Harry. »Es war sehr entgegenkommend von dir, meinen Grund zu roden. Ich bin gekommen, um mich zu bedanken.«
»Jemand musste es machen; man hätte eine Armee darin verstecken können. Aber was führt
dich
wieder in diese Gegend, Marcus?«
»Befehle«, erwiderte er achselzuckend. »Ich habe etliche neue Anwärter ausgebildet. Auf dem Weg hierher hat es Ärger gegeben. Mein Sergeant wurde getötet und jetzt warte ich auf einen Ersatzmann.«
»Und dann?«
»Patrouillen, denke ich. Richtung Cameo Downs. Harry kennt die Gegend, er hat in Cameo Downs gearbeitet.«
Sie setzten sich auf Dukes Veranda zum Plaudern und um Duke eine weitere Überraschung zu präsentieren.
»Harry hat geheiratet«, verkündete Marcus. »Er hat sich eine hübsche Frau mitgebracht.«
»Ich gratuliere«, sagte Duke. »Ich freue mich darauf, die Dame kennenzulernen. Dann werdet ihr wohl in Rockhampton wohnen?«
Harry nickte. »Mehr oder weniger … ich sehe mich nach Westen um.«
»Wie weit nach Westen?«, fragte Duke.
Fasziniert – und mehr als nur ein bisschen neidisch – hörte Duke sich Harrys Pläne an. »Herrgott, da würde ich am liebsten mitkommen. Ich wollte schon immer wissen, wie es da draußen aussieht.«
»Ich habe dir erzählt, wie es dort ist, als wir in Brisbane waren. Es ist ein wunderbarer Landstrich, ganz großartig, und es gibt gutes Weideland, aber man muss lernen, damit zu leben, nicht nur darin. Slim Collinson, ein Viehtreiber, war mir ein guter Lehrer.«
»Willst du damit sagen, es ist gefährlich?«
»Abgesehen von den Aborigines? Es gibt dort keine gekennzeichneten Wege und keine Ärzte; die Landschaft ist oft über Hunderte von Meilen gleichförmig, ehe die Szenerie wechselt; oft ist es mühsam, sich mit Proviant und Wasser zu versorgen.« Grinsend setzte er hinzu: »Nichts Außergewöhnliches.«
Marcus war Feuer und Flamme für Harrys großen Treck. »Er hat schon angefangen, seine Ausrüstung zusammenzustellen«, erklärte er Duke. »Sein Garten sieht aus wie der Hof eines Eisenwarenhändlers. Und er hat alles beschriftet, von Axtstielen bis Zaumzeug. Dabei fällt mir ein, was ich dich längst fragen wollte, Harry, warum hast du ein Dutzend Axtstiele gekauft? Scheint mir ein bisschen viel.«
»Weil ich sie nicht selbst
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