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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Arztgattinnen ihr vorgeschlagen hatte, sich wohltätiger Arbeit zu widmen. Das sollte sie wohl tun.
    Ihre Haushälterin meldete Besuch, Mrs.Pilgrim.
    Rosa freute sich. Es war Larks erster Besuch, seit sie wieder einmal bei Juan eingezogen war. Sie war vermutlich gekommen, um seine Tochter offiziell davon in Kenntnis zu setzen. Juan würde niemals erwähnt haben, dass er seine frühere Geliebte wieder zu sich eingeladen hatte. Er betrachtete dies als seine ganz persönliche Angelegenheit. Aber … es passte zu ihm, Lark zu schicken, um es ihr zu erzählen, sobald er zu dem Schluss kam, dass die Übereinkunft von Dauer war. Hm, mehr oder weniger, dachte Rosa lächelnd, bis er beschlösse, wieder zu heiraten. Er war noch immer ein sehr attraktiver Mann.
    Sie lief die Stufen hinauf, um Lark zu begrüßen, die immer so lustig war. Sie hatte sie vermisst, als Juan Dolour geheiratet hatte, die viel ernster und nicht im Mindesten an Mode und Klatsch interessiert gewesen war.
    »Oh, là là!«,
rief Lark, als sie ins Wohnzimmer trat. »Wie schön du bist,
ma Chérie!
Ich schwöre, du bist in dieser Stadt fehl am Platz! Er sollte mit dir nach Paris ziehen. Wusstest du, dass ich drei Jahre in Paris gelebt habe? Ich hatte eine entzückende Wohnung in der Rue Berton. Aber ich rede zu viel, ich bin so aufgeregt, dich zu sehen …«
    »Du siehst sehr gut aus, Lark.« Rosa vermutete, dass ihr Vater sich ihr gegenüber großzügig erwiesen hatte, als sie ersetzt worden war. »Bleibst du zum Morgentee?«
    »Kaffee, meine Liebe, wenn du welchen hast. Kaffee ist mir viel lieber. Hoffentlich bist du nicht gekränkt, ich habe dir Schokoladeneclairs mitgebracht.«
    »Nein, ich bin entzückt. Danke sehr.« Sie ging durchs Zimmer und zog an der Klingelschnur, um das Mädchen zu rufen, und Lark klatschte in die zarten Hände.
    »Ah, ich sehe mit Freuden, dass du deine Figur gehalten hast. Du hattest schon immer so eine schmale Taille. Und lässt sie dir nicht von Säuglingen verderben wie die dummen jungen Frauen heutzutage. Sie preschen los, um zu sehen, wie viele Kinder sie bekommen können, wollen es der dicken alten Königin gleichtun.«
    Als das Mädchen kam, lachte Rosa so sehr, dass sie ihr nur stotternd auftragen konnte, Kaffee und einen Teller für die Eclairs zu bringen.
    »Wie ist es dir ergangen?«, fragte sie Lark.
    »Außerordentlich gut. Aber,
Chérie!
Wie interessant! Was hast du nur getrieben?«
    »Ich? Oh, nichts Besonderes.«
    »Aber du warst in Sydney. Mit Lord Heselwood. Wirklich,
très chic!
«
    »Nein. Ich war mit Lord und Lady Heselwood dort. Eigentlich habe ich Lady Heselwood begleitet, um ihr zu helfen, sich auf dem Schiff zurechtzufinden …«
    »Mir brauchst du nicht mit Ausflüchten zu kommen. Euer Bild war in der Zeitung; von dem Doktor war nichts zu sehen und es hieß, du warst mit ihnen auf Reisen! Und ich dachte, sie ist so hinreißend, Lord Heselwood wird den Blick nicht von ihr abwenden können. Jetzt schau dich nur an! Du schlimmes Mädchen! Du wirst ja rot!«
    »Ach was, Lark. Das war alles grundanständig.«
    »Das musst du natürlich sagen.« Lark kicherte.
    »Ich dachte, du hast vielleicht Neuigkeiten für mich.«
    »Ah, ja. Dein armer Vater war am Boden zerstört, als Mrs.MacNamara starb …«
    »Mrs.Rivadavia«, berichtigte Rosa.
    »Ach ja, natürlich. Wie dumm von mir. Ja, dein armer Vater. Ein einsamer Mann ist er jetzt, verstehst du, und er wird nicht jünger. Er hat mich gebeten, zu ihm zu ziehen, und als gute Freundin, wie konnte ich es ihm abschlagen? Du würdest doch nicht wollen, dass er in seinem Alter der Obhut von Haushälterinnen überlassen wäre, nicht wahr,
Chérie

    Rosa verzog keine Miene. »Nein, natürlich nicht, Lark. Es tut ihm sehr gut, Gesellschaft zu haben.«
    »Ah, ausgezeichnet! Du bist so süß. Warst du von klein auf. Ich sage immer zu meinen Freundinnen, was für eine reizende Dame du bist. Du bist hier fehl am Platz. Wollen wir nicht alle zusammen eine Reise nach Buenos Aires machen? Ich weiß, dein Vater sehnt sich nach Hause …«
    Sie plauderten noch eine geraume Weile, doch als die Mittagsstunde nahte, erhob Lark sich zum Gehen. »Ihr müsst zum Essen zu uns kommen. Du und dein Mann. Es wird ein französisches Menü geben. Ich denke, das dürfte deinen Vater freuen. Kommt bald.«
    »Lark, hat mein Vater das Bild in der Zeitung gesehen?«
    »Nein, nein. Ich dachte, er würde nicht erfreut sein, dich mit Lord Heselwood zu sehen. Er ist ihm nicht eben

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