Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw

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wahr? Prima! Es wäre schrecklich einsam für dich geworden, wenn du ganz allein hättest hier zurückbleiben müssen.«
    Er war so aufgeregt, dass er kaum wusste, wohin er sich wenden sollte. »So … ich weiß, ihr habt viel zu tun. Ich mache mich am besten wieder auf den Weg in die Stadt. Kann ich dort vielleicht etwas für dich erledigen?«
    »Ja, du kannst an der Anschlagtafel im Postamt einen Zettel anbringen, ›Viehtreiber gesucht. Mit Erfahrung. Für einen Viehtrieb. Nach Westen.‹ Das dürfte genügen, oder?«
    »Ich denke schon. Soll ich deinen Namen und deine Adresse dazuschreiben?«
    »Ja. Es wird Zeit, dass ich Treiber antreten lasse.«
    Ned rannte den Weg entlang zu der Stelle, an der er Saul angebunden hatte, und teilte dem Pferd die großartige Neuigkeit mit. »Es geht nach Westen, alter Junge«, sagte er glucksend. »Weit nach Westen. Das wird ein großes Abenteuer! Ich sollte zu Papier und Stift greifen und diesen Treck festhalten. Und genau das werde ich vielleicht tun.«
    Er pfiff fröhlich vor sich hin, als er zur Bank ritt. Seit seiner Ankunft in dieser Stadt war er sich stets fehl am Platz vorgekommen, ein Fremder, der hier nichts zu schaffen hatte, aber jetzt hatte auch er eine Rolle zu spielen, und er war mit sich zufrieden. Sobald er das Geld abgehoben hatte, um sich in Harrys Wagnis einzukaufen, wollte er seinen Eltern schreiben, dass er bei diesem Treck mitzog. Es war ein ziemlich schlauer Coup von ihm, fand er, von diesen Männern angenommen zu werden als Beteiligter an dem mühsamen Unterfangen, das diese Reise zu werden verhieß.
    Seine Nachricht würde seinem Vater mit Sicherheit imponieren. Jasin würde jetzt erkennen, dass er nicht der Einzige in der Familie war, der den Mut und die Fähigkeit besaß, es mit dem australischen Busch aufzunehmen. Er fragte sich, ob sein Vater jemals so tief in die Wildnis vorgedrungen war, wie er es jetzt vorhatte. Statt Harry zu viele Fragen zu stellen, hatte Ned sich bei Burschen in der Bar nach den Entfernungen erkundigt; die Männer aus dem Busch sprachen nur zu gern über das Thema, das gleich an zweiter Stelle hinter Pferden kam. Sie meinten, Ortschaften wie Cloncurry, wo Schafzüchter und Mineralogen schon Grenzen markierten, müssten annähernd sechshundert Meilen westlich von Rockhampton liegen.
    Er ritt die Hauptstraße entlang, und als er schon am Post- und Telegrafenamt vorbei war, fiel ihm Harrys Auftrag ein; er saß ab, band Saul an einem Pfosten an und ging zurück.
    Telegrammformulare, Schreibfedern und Tinte lagen auf den hohen Schaltern unter dem offenen Fenster aus, und er schrieb seine Anzeige in auffälliger Schrift auf die Rückseite eines Formulars.
    An der Anschlagtafel steckten so viele Zettel, dass Ned keinen Platz für seine wichtige Mitteilung fand, weswegen er erst einmal Ordnung schaffte. Er entfernte Nachrichten, die er für überholt oder unleserlich befand, und warf sie in den Papierkorb, dann plazierte er andere so um, dass in der Mitte ein Viereck frei wurde und Harry Merriman einen Ehrenplatz bekam.
    Nachdem er den Auftrag zu seiner Zufriedenheit ausgeführt hatte, ging Ned zur Bank, um den Betrag für seine Reise ins Abenteuer abzuheben.
    Der Kassierer hinter dem Schaltergitter blickte freundlich lächelnd auf, als Ned näher trat.
    »Guten Tag, Euer Ehren«, rief er. »Schöner Tag heute, was?«
    »Ja, wahrhaftig.« Ned sah davon ab, ihm zu erklären, dass er kein Richter war, schob ihm einen Zettel mit seiner Unterschrift hin und verlangte dreißig Pfund. Während er wartete, ging die Tür auf, und Marcus Beresford kam herein, die Stirn in tiefe Falten gelegt.
    »Was ist geschehen?«, fragte Ned seinen Freund. »Du siehst aus, als hättest du eine Wespe verschluckt.«
    »So fühlt es sich auch an«, sagte Marcus. »Man hat im Westen neue Polizeibezirke eingerichtet und mich zum verantwortlichen Beamten für den Bezirk Cloncurry River ernannt! Ich bekomme gottlob einen europäischen Lagersergeant, aber wir müssen einen Trupp einheimische berittene Polizisten mit dorthin nehmen und eine Dienststelle einrichten. Unverzüglich!«
    »Aber da gehen wir ja auch hin! Vielleicht nicht ganz so weit, aber ich glaube, wir werden in deinem Bezirk sein. So ein Glücksfall!«
    »Von wegen Glück!« Marcus machte ein finsteres Gesicht. »Das liegt am Ende der Welt, verflucht noch mal! Und was meinst du eigentlich? Soll das heißen, du gehst mit Harrys Trupp?«
    »Ja!«
    »Entschuldigung, Sir, Euer Ehren …« Der Kassierer