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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Kalkadoon-Land, Pitta-Pitta-Land. Je nachdem, wohin man geht.«
    Er sah, dass Mr.Merry erschrocken war. Er erkannte auch ein bisschen Angst.
    »Allesamt gleich«, sagte er.
    »Ja, danke, Trader. Jetzt bin ich doch etwas besorgt, weil ich meine Frau mitnehme.«
    Dazu hatte Ladjipiri keine Meinung.
    »Dann wirst du unser Führer sein?«, fragte der Boss.
    »Kann ich machen.«
    »Wie wäre es jetzt mit etwas zu essen? Ein Imbiss gefällig?«
    Ladjipiri nickte. »Ganz viel hungrig.«
    * * *
    Als die Besprechung zu Ende war und sie aufstanden, drehte Ladjipiri sich zu Harrys Verwunderung um und schritt in Richtung Straße.
    Kurz darauf kam er mit einem großen Netz, einem langen Speer, einem Bumerang und einem Jagdmesser zurück. Er legte die Gegenstände unter einer schwarzen Akazie auf den Boden.
    »Sind die zum Tauschen?«, fragte Harry.
    »Bewahren. Sind gut für die Jagd. Wir essen jetzt?«
    Ihr Führer hatte sich eingefunden, doch ihr für den Treck zahlender Freund war noch in seiner Pension und dankte dem Herrgott dafür, dass er sich für eine billige Bleibe entschieden hatte statt für eines der feineren Etablissements an der Quay Street.
    »Dann säße ich jetzt auf der Straße«, sagte er und stöhnte. Er hatte längst gelernt, sich vor teuren Hotels zu hüten, nicht wegen der Preise, sondern wegen der Ausgaben, zu denen er verlockt werden könnte, wenn er sich einmal in ihre Fänge begab.
    Doch das war jetzt ein schwacher Trost. Ob er Jasin ein Telegramm schicken und ihn bitten könnte, ihm seinen Kredit wieder einzurichten?
    »Und das Geld für das Telegramm verschwenden!«, murmelte er.
    Aber was war mit Mutter? Würde sie ihm helfen? Nicht, wenn ihr Mann es untersagte. Sie konnte ihm nicht einfach ein paar Pfund zustecken; sie würde zur Bank gehen und es erklären müssen. Jasin würde dahinterkommen, und Ned wollte auf gar keinen Fall einen Streit zwischen ihnen auslösen.
    Also schien ihm nichts anderes übrigzubleiben, als zu Harry zu gehen und ihm zu erklären, dass seine Mittel nicht ausreichten, um für seine Beteiligung an der Expedition aufzukommen. Reinen Tisch machen. Ihnen alles Gute wünschen und sich in die Nacht verabschieden. Es sei denn …
    Es sei denn, er würde sich als Viehtreiber verdingen. Das könnte er schaffen. Einfach neben einer Masse Rinder reiten, tagein, tagaus. Warum war er nicht gleich darauf gekommen?
    Dann fiel ihm die Anzeige ein, die er geschrieben und im Post- und Telegrafenamt an der Anschlagtafel befestigt hatte. Es hatte ausdrücklich geheißen, dass Harry erfahrene Treiber brauchte. Ned würde ihn schrecklich in Verlegenheit bringen, wenn er sich um einen Posten als Viehtreiber bewerben würde und Harry ihn ablehnen müsste.
    Dann ist es wohl vorbei, sagte er sich. Ich werde zu Harry reiten, mich bei ihm entschuldigen und verschwinden. Aber ich will verdammt sein, wenn ich nach dieser Kränkung mit eingezogenem Schwanz wieder nach Montone gehe. Ich muss einfach hier irgendwo eine Beschäftigung finden.
    Sein Pferd war an einem schattigen, mit herabgefallenen Orangenblüten bedeckten Platz unter einer ausladenden Flammenakazie an einem Pfosten angebunden und sah in dieser herrlichen Umgebung einfach fabelhaft aus.
    »Du siehst aus, als würdest du Modell stehen«, sagte Ned zu ihm, als er ihm die Flanken tätschelte.
    Und plötzlich schien Edward Heselwood die Lösung so nah.
    Er verwarf den Gedanken sogleich. Das konnte er nicht tun! Das wäre ein Frevel. Etwas ganz Schreckliches.
    »Na schön. Dann geh zurück nach Montone«, sagte eine innere Stimme. »Schlag dir die grandiose Expedition aus dem Kopf!«
    Er saß über eine Stunde auf dem Zaun bei der Akazie, bevor er sich zum Viehmarkt begab, um einen Auktionator namens Chester Newitt aufzusuchen.
    »Ich möchte ein gutes Hütepferd kaufen.«
    »Da sind Sie bei mir richtig, Sir. Sie sind doch Ned, der Freund von Inspektor Beresford?«
    »Derselbe.«
    »Dachte ich mir. Schön, dann wollen wir mal sehen. Ich habe gerade einen guten, kräftigen Burschen da.«
    »Ich brauche ein Pferd, das eine weite Reise bewältigen kann.«
    »Dann wollen Sie ein Packpferd?«
    »Nein. Ich möchte ein gutes Pferd, das ich reiten kann.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich frage, Ned, was ist denn mit dem, das Sie jetzt reiten? Ein verdammt schönes Tier haben Sie da.«
    »Das ist zu verkaufen.« Edward unterdrückte einen Kloß in der Kehle und drängte brennende Tränen zurück.
    »Was?«
    »Ich ziehe mit einem

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