Im Tal der Mangobäume
der Mörder des Massakers von Mischief Creek bei sich haben. Stimmt das? Haben Sie jemanden verhaftet?«
»Nein, eigentlich nicht.«
»Was heißt das, eigentlich nicht?«
Plötzlich scherte der Graubart aus. Er rannte zu den Polizisten und zerrte einen aus der Reihe.
»Dieser Mann«, sagte er. »Der erzählt Ihnen.«
Hinter ihm rief der Sprecher: »Sehr richtig, Boss. Er erzählt Ihnen.«
»Erzählt mir was?«, knurrte Palliser.
Marcus seufzte. Das Spiel war aus. Besser, er erklärte es jetzt, da Palliser, dieser selbstherrliche Mensch, sich sicher nicht abwenden und die Angelegenheit auf sich beruhen lassen würde.
Er nahm seinen Stuhl mit und winkte den Schafzüchter in sein Zelt, außer Hörweite der anderen. »Man hat mich geschickt, um den Vorfall am Mischief Creek zu untersuchen …«
»Das Massaker«, stellte Palliser richtig.
»Wie Sie wollen! Wir haben das niedergebrannte Lagerdorf gesehen. Niemand da. Sind weiter zum Fluss gezogen. Stießen da auf einen Schwarzen namens Jericho …«
»Ah, ja, den kenne ich. Seine Schwiegermutter arbeitet bei mir.«
Marcus zitterte. »Ich habe ihn gefragt, ob er mir einen Hinweis geben kann, aber er ist weggelaufen. Meine Leute haben die Verfolgung aufgenommen, und es wurde bedauerlicherweise auf ihn geschossen.«
»Es wurde was?« Palliser geriet in Wut. »Geschossen? Ist er verletzt? Was? Wo ist er?«
»Er wurde leider getötet.«
»Herrgott! Sie mieser Dummkopf!« Palliser senkte die Stimme. »Sie haben Jericho erschossen! Wieder ein getöteter Schwarzer! Sie kommen her, um ein Massaker zu untersuchen und töten noch einen? Sind Sie wahnsinnig? Die Schwarzen sind ohnehin schon in Aufruhr! Ist Ihnen klar, dass Sie einen Krieg mit diesem Stamm auslösen könnten? Das sind nicht Ihre braven Städter!«
»Ich bin mir über die Situation vollkommen im Klaren«, sagte Marcus steif, »und ich kann auf Ihre Vorwürfe verzichten.«
»Ich bin noch nicht fertig. Wer hat ihn erschossen? Sie selbst?«
»Nein, natürlich nicht!«
»Wer dann? Der Kerl da?« Er deutete auf den Polizisten, den der Graubart festhielt.
»Nein, ich nicht, Boss«, schrie der Polizist. »Krill hat ihn erschossen, habe ich den Schwarzen hier gesagt. Sie wollen ihn mitnehmen.«
»Verdammt, wer ist Krill?«, brüllte Palliser.
»Mein Sergeant«, sagte Marcus ruhig. »Ich wollte ihn aus dem Dienst entfernen. Es muss eine Untersuchung geben, aber diese sechs Schwarzen haben Wind davon bekommen und verlangen, dass ich ihn ausliefere. Was ganz unmöglich ist. Ich habe nur versucht, den Frieden zu bewahren.«
»Wo ist Krill jetzt?«
»Hinter uns, im Wald.«
»Dann holen Sie ihn!«
»Mr.Palliser! Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie hier nicht das Gesetz sind.« Er rief dem nächsten Polizisten zu: »Gehen Sie, bitten Sie Sergeant Krill, uns Gesellschaft zu leisten.«
»Wo haben Sie den Leichnam gelassen?«, fragte Palliser.
»Wir haben ihn im Gebüsch am Fluss begraben.«
»Ach ja? Und ich nehme an, Sie haben ihm einen schönen Grabstein gesetzt?«
Marcus ignorierte die Bemerkung und kehrte dem Schafzüchter den Rücken zu, der sich daraufhin zu den Schwarzen begab, um mit ihnen zu reden, und sich anschließend mit seinen Leuten beriet. Zwei von ihnen saßen auf und ritten davon.
Krill hatte die Vorgänge beobachtet. Er war stolz auf den Inspektor, der nicht vorhatte, ihn an ein halbes Dutzend schwarze Vogelscheuchen zu übergeben. Er hatte nicht gezögert, die Polizisten in Reihen aufzustellen, um seinem Sergeant Deckung zu geben, so dass der sich in den Wald fortstehlen konnte.
Krill hatte keine Angst. Der Inspektor würde die Schwarzen auf die eine oder andere Weise loswerden. Er würde nicht den ganzen Tag auf dem Stuhl sitzen bleiben. Er war sehr gerecht, ja rücksichtsvoll, ließ die Schwarzen Dampf ablassen; denn sie waren zahlenmäßig weit unterlegen. Jeden Moment würde Mr.Beresford mit einem Nicken den Schießbefehl erteilen und die Kugeln würden die schwarzen Plattfüße tanzen lassen. Sie würden daraufhin verdammt schnell Fersengeld geben.
Doch Krills Hoffnung wurde zunichte gemacht, als Reiter am Schauplatz erschienen: ein Farmer und seine Viehhüter. Der Boss spielte sich sogleich als Herr auf, griff in die Regierungsangelegenheit ein, und schon nach wenigen Minuten erkannte Krill, dass der Kerl auf Seiten der Wilden stand; schrie er doch den Inspektor an wie einen Lakai! Verlangte, dass er, Krill, ihm vorgeführt werde. Als ob er ein Verbrecher sei!
Krill,
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