Im Tal der Mangobäume
erreichen.
Umso besser.
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Kapitel 13
Bevor Duke zu Merrimans Viehtrieb aufbrach, war er in die Stadt geritten, um den Scheck für Mango Hill entgegenzunehmen. Paul fragte sich indessen schon, ob sein Bruder es sich mit dem Verkauf anders überlegt hatte. Wohl wissend, wie wankelmütig Duke war, hatte er es nicht gewagt, mit irgendjemandem seine Begeisterung zu teilen, weil er das schöne Anwesen erwerben würde, das er schon so lange begehrte – es könnte ja noch etwas schiefgehen.
Aber jetzt war Duke endlich da. Der beinahe ehemalige Besitzer von Mango Hill.
»Jetzt geh gleich hin und bring den Scheck auf die Bank«, sagte Paul zu ihm. »Dann bist du das dumme Darlehen los.«
Er hatte ein gutes Geschäft gemacht und seinem Bruder nur wenig mehr als den ursprünglichen Kaufpreis gezahlt, doch er hatte kein Mitleid mit ihm. Auch Pace und Eileen würden Duke nicht bedauern, es würde sie jedoch freuen zu hören, dass seine enorme Pfandschuld auf Kooramin nun aufgehoben würde.
Dies bedeutete, dass sie alle wieder dort waren, wo sie angefangen hatten, doch Paul war in einer glücklicheren Verfassung. Er hatte es für das Beste gehalten, Kooramin in der Familie zu belassen, somit war Duke überstimmt. Der sollte dasselbe Spielchen bloß nicht noch einmal versuchen, sonst würden sie rechtliche Schritte einleiten. Er hatte Duke schon dahingehend gewarnt.
»Glaube ja nicht, dass wir es nicht wahr machen«, hatte er gesagt. »Nächstes Mal wird es dich weitaus mehr kosten, um da rauszukommen.«
Erstaunlicherweise nahm Duke diesen Hieb ziemlich gelassen hin. Sein neuestes Abenteuer war ihm viel zu wichtig.
Paul und Laura waren gekommen, um ihm Lebewohl zu sagen. Um allen Lebewohl zu sagen. In Lauras Augen befand Mango Hill sich in einem chaotischen Zustand, doch Paul sah, dass alles gut ausgestattet war. Das Vieh zog schon mit dem obersten Viehtreiber ab, Ginger Magee, einem erfahrenen Mann. Und Trader war mit von der Partie und würde draußen im Westen ihr Führer sein …
»Dein Freund Harry scheint ja an alles gedacht zu haben«, sagte Paul zu Duke.
»Ja, er ist selbst schon draußen gewesen und hat den Treck ein Jahr lang geplant.«
»Gut so.«
In diesem Moment sah Paul einen nett aussehenden blonden Mann vorbeireiten. »Wer ist das?«
»Erkennst du ihn denn nicht?«
Paul sah dem Mann nach. »Er kommt mir bekannt vor. Ich habe ihn irgendwo in der Stadt gesehen. Wer ist er?«
»Er war einmal unser Nachbar. Auf Kooramin.«
»Gütiger Himmel! Edward Heselwood!«
»Der und kein anderer!«
»Was tut er hier?«
»Ich bin ihm in Brisbane begegnet, dann habe ich ihn hier wiedergetroffen. Er nennt sich neuerdings Ned. Er hat jahrelang in England gelebt.«
»Ja, jetzt erinnere ich mich. Wie geht es seinem verfluchten Vater?«
Duke lachte. »Anscheinend gut, aber er wirft offensichtlich nicht mit seinem Geld um sich. Ned musste sein Vollblutpferd verkaufen, um sich einen Posten auf diesem Treck zu sichern. Harry sagt, es war das herrlichste Pferd, das er je gesehen hat. Wirklich schade.«
»Ist es das Pferd, das Chester Newitt gekauft hat?«
»Ich glaube, ja.«
Paul ließ diese Mitteilung fürs Erste auf sich beruhen; er blieb noch, um die Gespanne zu verabschieden, dann spazierte er mit Laura über das Gelände.
»Das Haus unter den herrlichen Mangobäumen wird wunderschön sein, wenn es erst in Ordnung gebracht ist«, sagte Laura selig. »Es strahlt so eine Ruhe aus.«
Paul äußerte sich nicht dazu. Er glaubte, dass Laura noch aufgewühlt war, weil sie im Schatten der Morde auf Oberon leben musste, weswegen Mango Hill für sie einen besonderen Reiz besaß.
»Ich denke«, fuhr sie fort, »wir sollten den stinkenden Sumpf beseitigen, statt ihn bloß aufzufüllen. Könnten wir da nicht einen Garten daraus machen, wenn wir die Krokodile los sind?«
Er nickte. »Wie ich gerade gehört habe, hat niemand da drin je ein Krokodil gesehen. Es war bloß ein Märchen, um Neugierige fernzuhalten.«
»Warum das denn?«
»Um gestohlene Pferde zu verstecken«, sagte Paul lachend. »Das hat man Duke natürlich nicht gesagt, und er hat sich nie die Mühe gemacht, genau hinzusehen.«
Laura schauderte. »Hätte ich auch nicht.«
Als sie tags darauf in der Stadt waren, suchten sie Chester Newitt auf, und er brachte sie zu dem Pferd, das in der Nähe eingestellt war und von einem bewaffneten Mann bewacht wurde.
»Das ist Red Shadow«, sagte Chester stolz. »Ist er nicht eine Schönheit, Paul? So ein Pferd
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