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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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werden, meine Liebe.«
    »Ah, aber meine Geduld ist zu Ende, Perry. Würden Sie meinem Mann bitte erklären, dass die Bank Geld verleiht an Leute wie ihn, die über einen soliden Besitz verfügen.«
    Paul sagte zornig zu ihr: »Ich hole mir das Geld von Duke zurück. Du weißt, ich hasse es, jemandem Geld zu schulden, vor allem diesen Geiern von Bankdirektoren. Ich werde keine Schulden machen, um Mango Hill oder sonst etwas zu kaufen. Wir warten, bis ich Oberon verkauft habe.«
    Der Anwalt sah von einem zum anderen, setzte zum Sprechen an, entschied jedoch, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war.
    »Es ist üblich«, sagte Laura, »die Leute wissen zu lassen, wenn ein Besitz zum Verkauf steht. Ich glaube, du hattest nie die Absicht, Oberon zu verkaufen. Du wolltest beide Anwesen haben.«
    »Ich habe mich bemüht, das Beste für uns zu tun, Laura.«
    »Ach, verschone mich damit! Du könntest dich bemühen, über Geld hinaus zu denken. Das würde uns weiterbringen. Und die Versprechen zu halten, die du mir machst! Ich ziehe jedenfalls zu meiner Tante Grace. Ich kann mein altes Zimmer wieder haben.«
    »Wie du willst«, brauste er auf. »Vergiss nicht, das Pferd mitzunehmen.«
    »Oh, das werde ich nicht, verlass dich drauf. Verzeihen Sie, wenn wir Sie in Verlegenheit gebracht haben, Perry. Ich gehe jetzt.«
    »Ich bringe dich ins Hotel«, sagte Paul und hielt ihr die Tür auf.
    »Bemüh dich nicht.«
    »Weiber!«, wütete er, als seine Frau durch den schmalen Flur fegte, der von den Kanzleikontoren auf die Straße führte. Ihre eleganten Schuhe klapperten resolut über die schwarz-weißen Bodenfliesen. »Als hätte ich nicht schon genug nachzudenken!«
    »Was gibt es nachzudenken«, fragte Perry und griff nach seiner Pfeife, »das wichtiger wäre als das Wohlergehen Ihrer Frau?«
     
    Auf Kurs nach Rockhampton lief Jasins Schiff in Brisbane ein, wo ihn ein Telegramm von Clem erwartete mit der Nachricht, dass sein Vorstoß gen Norden vergeblich gewesen war. Das Pferd war verkauft worden.
    Er begab sich eiligst in die Stadt, wütend, weil der Auktionator seiner Bitte, den Verkauf aufzuschieben, nicht nachgekommen war, und ging ins Telegrafenamt, wo er folgende Antwort aufgab:
Werde mich darum kümmern
.
    Das zweite Telegramm ging an den Polizeichef, Rockhampton:
Verkauf von Vollblüter Red Shadow durch Auktionator illegal. Fürchte gestohlen. Lord Heselwood im
Royal Park Hotel
Brisbane verständigen.
    Chester Newitt war nicht eingeschüchtert, als Oberinspektor Pennington persönlich zu ihm ins Büro kam und wegen des Verkaufs eines gestohlenen Pferdes namens Red Shadow außer sich geriet. Chester vermutete, dass Pennington, ein schwaches kleines Kaninchen, sich nur aus seinem Bau wagte, wenn jemand von Einfluss ihn hetzte.
    »Erstens«, sagte Chester, »das Pferd war nicht gestohlen. Die Papiere waren in Ordnung. Und zweitens falle ich nicht auf die alte List herein, eine Versteigerung aufzuhalten, um jemandem gefällig zu sein, der vielleicht kauft, vielleicht auch nicht.«
    »Aber der Beschwerdeführer ist Lord Heselwood!«, jammerte Pennington. »Er kann Ihnen eine Menge Ärger bereiten.«
    Chester gähnte. »Heselwood ist ständig damit beschäftigt, jedem Ärger zu machen, der ihm im Weg ist. Ich erinnere mich noch an die Nacht vor Ihrer Zeit, als Rivadavia ihn in der Bar vom
Criterion
verprügelt hat. Das war eine Nacht!«
    »Woher wollen Sie wissen, dass die Papiere nicht zusammen mit dem Pferd gestohlen wurden, Chester?«
    »Ein Dieb müsste schon großes Glück haben, wenn er sich die Papiere
und
das Pferd schnappen kann; normalerweise führen Pferde keine Papiere mit sich. Allerdings …«
    Chester genoss es, seine Trumpfkarte auszuspielen: »Allerdings … das war kein Dieb. Es war Heselwoods Sohn. Ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Ich habe seine Unterschrift in meinem Geschäftsbuch.«
    »Wer hat das Pferd gekauft?«
    »Das war ich.«
    »Ach ja? Und wo ist es jetzt?«
    »Ich habe es verkauft.«
    »Tun Sie nicht so begriffsstutzig, Chester. Wer hat das Pferd jetzt? Lord Heselwood wird es wissen wollen.«
    »Na und? Ich muss es nicht preisgeben. Dies ist nicht Sache der Polizei. Es ist eine Privatangelegenheit.«
     
    Lord Heselwood weigerte sich stets, die Wörter in einem Telegramm zu zählen. Er hielt es für unter seiner Würde, den Pennybetrag zusammenzurechnen, und so schrieb er:
An Chefinspektor Pennington, Rockhampton. Eine Polizei mit durchschnittlichen Fähigkeiten ist gewiss imstande,

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