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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Farm gehört uns dreien, und ich möchte meinen Anteil. Ich will jetzt auf eigenen Füßen stehen.«
    »Das kannst du doch immer noch. Paul tut es ja schließlich auch«, warf John Pace ein.
    »Ach ja? Vielleicht hat er das, hat auf Oberon-Station herumgescharrt und in einer Hütte gewohnt, bis er genug Geld für ein richtiges Haus zusammen hatte. Für mich wäre das allerdings nichts. Entweder du zahlst uns aus, oder wir verkaufen die Besitzung und nehmen unseren Anteil.«
    »John Pace, ich denke, du solltest ins Auge fassen, eine Anleihe aufzunehmen, um uns auszubezahlen«, sagte Paul ruhig. »Ich könnte das Geld jetzt gut gebrauchen.«
    Duke stimmte ihm zu. »Er hat recht. Du hörst ja nicht, wenn Paul sich beklagt, dass wir uns auf der Familienfarm ein schönes Leben machen, während er sich da oben im Norden abrackert.«
    »Ach, sei doch still!«, schrie Eileen. »Seit wann machst du dir Gedanken um andere, Duke? Herrgott noch mal, dein Mitgefühl für Paul ist doch pure Heuchelei! Er ist aus freien Stücken in den Norden gegangen. Keiner hat ihn gezwungen. Und ich habe noch nie gehört, dass du ihm angeboten hättest, ihm zur Hand zu gehen!«
    »Oder dass dich die Arbeit auf Kooramin umbringt«, knurrte John Pace.
    »Dann seid doch froh, dass ihr mich loswerdet«, knurrte sein jüngerer Bruder. »Ich bin draußen. Treib das Geld auf, John, oder verkauf.«
    »Ruhig Blut«, mahnte Paul, aber Duke blieb eisern.
    »Du bist ein Schwächling. Du willst verkaufen, aber dir fehlt der Mumm, es zu sagen. Die haben es sich doch seit Jahren gutgehen lassen. Warum sollten wir sie unterstützen?«
    »Weil wir uns den Gewinn teilen.«
    »Verflixt noch mal, welchen Gewinn denn? Bei der Dürre und der Art, wie er und Eileen das Ganze bewirtschaften, hat Mutter schon seit Jahren keinen Penny mehr gesehen!«
    »Sie hat das Geld nicht gebraucht!«, explodierte Eileen.
    »Was hat das damit zu tun?« Duke ging zur Schlafzimmertür. »Ihr hattet mich da draußen in der Zange. Ich musste mit euch beiden auskommen oder gehen. Mir war nicht danach zu gehen, nun aber sehr wohl.«
    Die Tür fiel krachend hinter ihm ins Schloss.
    »Es steht noch immer zwei gegen einen«, wandte John Pace sich an seinen Zwillingsbruder. »So kann er gar nichts ausrichten.«
    Paul ergriff Lauras Hand und erhob sich. »Tut mir leid, aber wenn einer raus will, dann ist es nur recht und billig, ihn gehen zu lassen. Und wie schon gesagt, ich könnte das Geld gut gebrauchen.«
    »Er hat recht! Du bist schwach«, weinte Eileen.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du uns so hängen lässt«, meinte John Pace verärgert. »Ich dachte immer, auf dich sei Verlass.«
    »So ist es auch. Komm mit hinunter an die Bar, und ich spendiere dir einen Drink.«
    »Zur Hölle mit dir!«
    Eileen packte Paul am Arm. »Wenn du mit Duke gemeinsame Sache machst, dann bringen wir dich vor Gericht!«
    »Das wäre töricht, Eileen. Wer will denn so etwas?« Paul seufzte. »Zum Glück sind wir nicht zu viert, dann hätten wir uns jetzt wirklich festgefahren. Zwei von dreien sind die Gewinner des Tages.«
    John Pace trat einen von Dukes Reitstiefeln aus dem Weg. »Begreifst du denn nicht, dass du Pace damit enttäuschst? Er würde nicht wollen, dass wir Kooramin verkaufen.«
    »Jetzt komm mir nicht damit! Dolour hat die Entscheidung getroffen, nicht ich. Ihr überlegt euch, was ihr zu tun gedenkt. Ich halte es für das Beste, du zahlst uns aus. Du kannst ja eine Anleihe auf dein Anteilskapital aufnehmen.«
    Eileen wandte sich an Laura, die darauf bedacht gewesen war, sich als Neuling in der Familie aus der Sache herauszuhalten. »Laura, rede du mit ihm. Auf dich wird er hören. Du möchtest doch sicher nicht, dass wir von unserem Besitz geworfen werden?«
    »Tut mir leid«, Eileen«, erwiderte Laura. »Aber ich habe da nichts mitzureden.«
    Damit führte Paul Laura hinaus. »Ich gebe dir ein paar Tage Bedenkzeit«, rief er zu John Pace zurück, »aber das ist alles. Wir müssen nach Hause.«

[home]
    Kapitel 2
    Georgina, Lady Heselwood, war von Brisbane wenig angetan. Das Klima fand sie drückend, die Stadt ungeachtet einiger hinzugekommener prunkvoller Bauwerke schmuddelig und verwahrlost, und die aus Bauerntölpeln bestehende Einwohnerschaft schlichtweg unerträglich.
    Heselwood hatte ihr versprochen, dass sie hier nur ein paar Tage verbringen würden, ehe sie zur Montone-Station weiterreisten, die er vor etlichen Jahren wieder in Betrieb genommen hatte.
    Aber nun waren sie schon über

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