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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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eine Woche da, und sie saß immer noch in diesem Hotel fest. Wenn das
Royal Park Hotel
angeblich das beste in Brisbane war, dann wollte sie das schlechteste lieber nicht sehen.
    Da sie nichts Besseres zu tun hatte, beschloss sie, einen Spaziergang durch den gleich gegenüber gelegenen Botanischen Garten zu machen, obwohl sie inzwischen so oft dort gewesen war, dass die exotischen Bäume und Blumen allmählich ihren Reiz verloren.
    Zwei Frauen kamen ihr entgegen, die sie zu erkennen schienen, und Georgina merkte mit Schrecken, dass sie sich beim besten Willen nicht an ihre Namen erinnern konnte.
    »Sieh da, Lady Heselwood!«, rief die erste Frau, während die andere sich schüchtern zurückhielt. »Wie schön, Sie wiederzusehen! Sind Sie länger hier?«
    »Eigentlich nicht.« Georgina zermarterte sich das Hirn, wie die Frauen hießen. »Wir sind unterwegs zur Montone-Station.«
    »Nein! Nach all der Zeit! Nun, freut mich zu hören. Ich erinnere mich, wie Sie sagten, Sie wollten nie mehr dorthin zurück, und ich hoffte, Sie würden sich eines Tages umbesinnen. Sir Arthur hat immer gesagt, was für ein schönes Anwesen es doch sei.«
    Sir Arthur? Georgina dämmerte, dass dies Mrs.Palmer war, die Frau des Premierministers, und sprudelte vor Erleichterung drauflos.
    »Ja, ich habe es so geliebt. Dass die Schwarzen uns angreifen, hätte ich mir nie träumen lassen.«
    »Das muss schrecklich gewesen sein. Es hieß, Sie hätten um Ihr Leben reiten müssen!«
    »Wir haben mehrere unserer Leute verloren«, seufzte Georgina. »Das war das Schlimmste daran. Aber ich glaube, die Gegend ist jetzt sicher. Und ich hoffe, es wird keine weiteren Schwierigkeiten mehr geben.«
    »Meine liebe Lady Heselwood, Sie sind dort ganz sicher, das verspreche ich Ihnen. Und die Kulisse ist einfach traumhaft.«
    »Das glaube ich auch. Auf diese Reise freue ich mich wirklich schon.«
    Georgina konnte die andere Frau beim besten Willen nicht einordnen, und so hielt sie es für klüger weiterzugehen, ehe das offenkundig wurde. Aber Mrs.Palmer hatte andere Pläne.
    »Hätten Sie Lust, sich zu uns zu gesellen? Wir treffen Sir Arthur zum Mittagessen im Parlamentsgebäude. Ich weiß, so ohne Ankündigung ist das ein wenig ungebührlich, aber wir legen keinen Wert auf Förmlichkeiten.«
    »Vielen Dank, Mrs.Palmer. Zu freundlich. Leider bin ich schon anderweitig verpflichtet und muss nun zurück.«
    Georgina gelang es, sich auch von der anderen Dame zu verabschieden, ohne – so hoffte sie – unhöflich zu wirken, und spazierte dann um eine Lagune voller Lotuspflanzen und an einem Bambushain vorbei zum Orchideenhaus. Sie schlüpfte hinein und schlug weitere Zeit damit tot, die wunderschönen einheimischen Sorten zu bewundern, ehe sie sich widerstrebend auf den Rückweg zum Hotel machte.
    »Wo bist du gewesen? Ich habe dir doch gesagt, wir sind um eins zum Essen verabredet. Und du läufst hier im Aufzug eines Milchmädchens herum!«
    Das Essen hatte Georgina vergessen, da keiner von Jasins Geschäftsfreunden sie interessierte, aber sie ärgerte sich über seine Kritik. »Ich laufe keineswegs wie ein Milchmädchen herum!«, erwiderte sie wütend. »Mein Kleid ist neueste Sommermode, und mein Hut stammt aus Italien! Versuch nicht, mir vorzuschreiben, wie ich mich zu kleiden habe, Heselwood. Wo essen wir überhaupt?«
    »Nun, hier essen können wir nicht …«
    »Freut mich, dass wir wenigstens da einer Meinung sind!«
    »Daher habe ich im Pavillon einen Privatraum gemietet.«
    »Gut, dann besteht ja überhaupt keine Notwendigkeit, dass ich mich umziehe …« Sie hielt inne und starrte ihn an. »Einen Privatraum? Du meine Güte, wozu das denn?«
    »Weil das meiner Geschäftsbekanntschaft so lieber ist.«
    »Werde ich denn darüber aufgeklärt, um wen es sich bei dieser Geschäftsbekanntschaft handelt?«
    Aber Heselwood war schon hinausgeeilt, um eine Droschke herbeizurufen, und da es schon spät war, wurde Georgina eilends hineinbefördert.
    »Wie lange bleiben wir eigentlich noch hier?«, erkundigte sie sich gereizt.
    »Morgen!«, sagte er. »Morgen brechen wir nach Montone auf! Ich habe deine Kutschenfahrkarte. Und meine Viehhüter haben ein gutes Pferd für mich, so dass wir vorreiten können.«
    »Na, Gott sei Dank.«
    Georgina überlegte immer noch, welches ihrer Reisekostüme für die Kutschenfahrt das geeignetste wäre, als sie beim Pavillon ankamen und in einen Privatraum mit Blick in den Garten und einem großen Tisch geführt wurden, der mit

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