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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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sich, dass er früher von Schafzüchtern gehört hatte, die ganze Aborigine-Familien vergifteten, um ihr Land von ihnen zu befreien.
    Doch jetzt lächelte die Frau. Sie tauchte die Finger in die Dose, um noch einmal zu kosten, und die Kinder umringten sie, weil sie auch etwas abhaben wollten.
    Danach gestattete man Ned und Duke, ihre Pferde zu dem Wasserloch zu führen, um ihren Durst zu stillen an diesem heißen Tag. Als sie aber ihre Wassersäcke herunternahmen, kam ein älterer Mann zu ihnen gelaufen und fuchtelte abwehrend mit den Händen.
    »Was ist?«, fragte Ned.
    »Tu die Wassersäcke weg«, rief Duke ihm zu. »Ich glaube, es ist tabu, Wasser von hier zu nehmen.«
    Er wandte sich an den alten Mann: »Trinken ja? Säcke nein?«
    Der alte Mann nickte erfreut.
    »Wir gehen jetzt«, fuhr Duke fort. Er lächelte und plauderte drauflos, als könne der Schwarze alles verstehen, was er sagte. »Es war nett, dich kennenzulernen. Dann nehmen wir unsere Wassersäcke eben leer wieder mit. Wir haben unser letztes Wasser in euren Tümpel geschüttet, um sie mit frischem zu füllen. Habt nun vielen Dank.«
    Er gab dem alten Mann die Hand und bedeutete Ned, es ihm gleichzutun.
    Still bestiegen sie ihre Pferde und winkten zum Abschied allen zu. »Jetzt haben wir überhaupt kein Wasser«, sagte Duke murrend zu Ned. »Wer hatte die Idee, dort haltzumachen?«
    »Wenigstens sind die Pferde ausgiebig getränkt. Sie müssen sich heute ihren Unterhalt verdienen.«
    Einige Stunden später nahte der Sonnenuntergang, und die Reiter suchten vergeblich nach einer auf der Karte verzeichneten Lagune. Sie mussten die Nacht über ohne Wasser kampieren. Rum und trockenes Brot ergaben eine sonderbare Mahlzeit.
    »Morgen müssen wir durch die Berge, nicht?«, fragte Duke.
    »Ja. Nachdem wir die Lagune gefunden haben.«
    »Wenn, dann werden wir viel Gesellschaft haben. Sieh mal, da oben.«
    Die Berge direkt über ihnen waren mit Lagerfeuern gesprenkelt.
    »Ich glaube nicht, dass es in dieser Gegend so viele Weiße gibt«, meinte Duke. »Wir werden uns wohl neu orientieren müssen.«
    Ned wollte ihr Lagerfeuer mit Erde ersticken, doch Duke hielt ihn zurück. »Tu das nicht. Wir werden in dieser Kälte erfrieren. Sie wissen, dass wir hier sind. Sieht ganz danach aus, dass wir wachbleiben müssen, also lade dein Gewehr.«
    In dieser Nacht wurden sie nicht von den Schwarzen gestört, aber sie waren schon vor Tagesanbruch wieder unterwegs, blieben in der Ebene, bis sie in einem schlammigen Bach Wasser fanden. Dann nahmen sie einen anderen Weg durch die Berge, in erheblicher Entfernung von der ursprünglich geplanten Route.
    Von der höchsten Stelle aus bot sich ein Blick auf ein weites Gebiet, das mit graugrünen Bäumen dünn bewaldet war und ansonsten nicht viel aufzuweisen hatte als hier und da die üblichen Felsnasen, doch als sie, ihre Pferde führend, die steilen Hänge hinabstiegen, sahen sie zwischen den Bäumen Rauch aufsteigen und konnten bald so etwas wie Wohngebäude ausmachen.
    »Zeit, den Nachbarn einen Besuch abzustatten«, meinte Duke. »Ich weiß nicht genau, wo wir sind, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Die Häuser entpuppten sich als eine Holzhütte mit Schindeldach und diverse Nebengebäude, die auf einer großen Lichtung standen. Das Domizil der Schafzüchter Claude und Martha Gubbins mit ihrem zwanzig Jahre alten Sohn Bert. Sie stammten aus Yorkshire in England, und wie Martha den willkommenen Gästen erklärte, hatten sie sich noch nicht an das Dasein auf der Gubbins-Station gewöhnt.
    »Wir können uns rühmen, Herren über annähernd achttausend Hektar zu sein, alles unser eigenes Land«, sagte sie. »Aber es ist unnatürlich, keine Nachbarn zu haben. Richtige Nachbarn. Nicht diese Schwarzen.«
    »Hatten Sie Ärger mit ihnen?«
    Bert lachte. »Gestern habe ich einen erwischt, splitterfasernackt, der wollte sich mit einem Sack Mehl davonmachen. Ich habe ihm eine Ladung Schrot ins Hinterteil gejagt, da hat er das Mehl fallen gelassen und ist getürmt.«
    »Ja, ja, sie schnüffeln herum«, warf sein Vater dazwischen. »Aber sie wissen, dass wir Gewehre haben, und halten sich meistens fern.«
    Claude vertiefte sich in ihre Landkarte und erklärte ihnen, dass Inspektor Beresford und seine schwarzen Polizisten erst vor wenigen Tagen hier entlanggekommen waren auf dem Weg nach Pelican Waters, das ungefähr siebzig Meilen weiter draußen lag. Mit Neds Bleistift zeichnete er eine Route ein. »Sie gehen in dieses Tal hinunter, dann

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