Im Tal der Mangobäume
Burke und Wills benannt, sowohl ein Mekka für Goldsucher als auch ein Zentrum für Schaf- und Rinderfarmen war. Bevor er von Longreach aufgebrochen war, hatten ihn Anweisungen des Polizeikommissars erreicht, hart gegen Gesetzesbrecher vorzugehen, da es in der Gegend reiche Kupfervorkommen gab und schon mehrere Minen in Betrieb waren.
Die Kolonie
, hatte er geschrieben,
ist dringend auf die Einkünfte angewiesen, die der Abbau in diesem Gebiet erzielen könnte, und der Premierminister wünscht nicht, dass Investoren durch Gerüchte über Gesetzlosigkeit abgeschreckt werden.
Gerüchte? Marcus war wütend. Binnen weniger Tage hatte er herausgefunden, dass Recht und Gesetz selbst nur Gerüchte waren. Bei den vielen Schwarzen und Buschräubern, Schießereien, Streitereien über Minenanteile und was dergleichen mehr war, bräuchte er eine Armee, um in dieser wüsten Grenzstadt, tausend Meilen von dem behaglichen Regierungssitz in Brisbane entfernt, für Recht und Ordnung zu sorgen.
Er hatte von Cloncurry aus geantwortet, er wolle sein Bestes tun, auch wenn er viel zu wenig Leute habe, und werde den Bewohnern von Cloncurry versichern, dass die Regierung bei nächster Gelegenheit Berufspolizisten als Verstärkung schicken werde.
»Damit«, sagte er selbstgefällig, »sind Sie am Ball, Sir.«
Er war froh, dass er die Voraussicht gehabt hatte, Zimmerleute mitzunehmen. Sie waren bereits dabei, die Maße des Grundstücks abzuschreiten, während einheimische Polizisten zu Holzfällerdiensten im nahen Wald herangezogen wurden.
Marcus merkte mit Genugtuung, dass sein Ruf als ein Polizist, der aufsässigen Schwarzen kein Pardon gewährte, ihm vorausgeeilt war. Einem Wirt erklärte er: »Die einzige Möglichkeit, die Schwarzen unter Kontrolle zu halten, ist, ihnen eine Heidenangst einzujagen. Und das ist nur zu schaffen, wenn man als Erster zuschlägt. Was ich zu tun gedenke, damit diese Gegend gedeihen kann.«
Der Wirt, ein ehemaliger Kaufmann aus Liverpool, England, stimmte ihm aus vollem Herzen zu. Es verwirrte ihn jedoch, von großen Besitztümern umgeben zu sein, die alle Station genannt wurden.
»Ich meine, Inspektor«, nörgelte er, »wir haben hier Polizeistationen und Bahnstationen. Warum nennen die Leute auch noch ihre Farmen Stationen?«
»Weil die ersten Siedler in diesem Land Soldaten waren … Offiziere, die mit ihren Leuten in diversen Bezirken stationiert waren. Sie sagten auch dann noch, sie seien stationiert. Auf Land, das ihnen überlassen worden war. Daher der Name Station für eine Farm.«
»Wer hätte das gedacht? Wie lange werden Sie hierbleiben?«
»Eine ganze Weile. Ein Unterinspektor und weitere Polizisten kommen bald zur Verstärkung, und am Ende werden wir das gesamte Gebiet unter Kontrolle haben.«
»Nicht so bald, Sir. Nicht so bald. Viele Schafzüchter sind sehr nervös geworden und drohen, den Bezirk zu verlassen.«
»Sie sind ab jetzt in Sicherheit. In wenigen Tagen gehe ich mit meinen Leuten los, um in der unmittelbaren Umgebung gründlich aufzuräumen, und nach und nach werden wir den Umkreis erweitern, bis wir Patrouillen dorthin schicken können, wo es nötig ist.«
Mit Krill erkundete er das Gebiet rings um die Stadt, als stünden sie am Beginn einer militärischen Operation; sie notierten Grenzzeichen und Farmgrenzen wie auch die Lager der allgegenwärtigen Goldsucher. Bei ihrer Rückkehr mussten sie sich die Klagen der Zimmerleute anhören, dass die einheimischen Polizisten, die als Holzfäller arbeiteten, alles hingeschmissen hätten.
»Kaum hatten Sie ihnen den Rücken gekehrt, haben sie die Arbeit niedergelegt und sind zum Fluss gelaufen«, sagte der Meister verärgert. »Wenn wir hingehen und unser Holz selbst fällen müssen, dauert es doppelt so lange, Ihr Polizeigebäude zu errichten!«
»He, Inspektor«, rief ein Zimmermann ihm am Nachmittag desselben Tages zu, »Sie haben Besuch!«
»Wer ist es?«, rief er zurück, verärgert über die Störung.
»Deine neuesten Einwohner, Seine Lordschaft Duke MacNamara und der Ehrenwerte Ned Heselwood persönlich«, dröhnte eine bekannte Stimme.
»Guter Gott, du bist es, Duke!« Marcus lachte. »Du hast es wahrhaftig geschafft.«
»Heil und gesund«, bestätigte sein Freund.
Marcus war aufrichtig erfreut, sie zu sehen, und ging mit ihnen in ein stilleres Gasthaus zum Essen.
»Wenn ihr heute Nacht ein Dach über dem Kopf braucht, dieses Gasthaus ist das beste von lauter schlechten. Ihr tätet gut daran, euch hier ein Zimmer zu
Weitere Kostenlose Bücher