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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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nein, unsere gesetzestreuen Polizisten. Sie haben Dwyers Frau und einen kleinen Jungen ermordet. Kaltblütig. Ich habe die Leichen gesehen! Ich hätte mich fast auf der Stelle übergeben.«
    »Hast du es Marcus gesagt?«
    »Es Marcus gesagt, du bist gut! Er hat es gewusst! Es hat ihn nicht gekümmert. Er hat die Leichen in Dwyers Hütte gelassen und seine Leute angewiesen, sie in Brand zu stecken.«
    »Das kann nicht sein.«
    »So ist es recht«, sagte Duke zornig. »Du glaubst mir nicht.«
    »Doch, doch. Aber Marcus … Er muss seine Gründe haben. Hast du ihm Gelegenheit gegeben, es zu erklären?«
    »Verstehst du denn nicht! Da gibt es nichts zu erklären. Was war ich nur für ein Dummkopf. Als ich mit ihm unterwegs war, habe ich auf den Farmen gewartet, während er auf Patrouille ging – nach Unruheherden sehen, haben sie es genannt. Wenn er zurückkam und auch wenn wir weiterzogen, hat er nie über das gesprochen, was sie getan haben, außer sie hätten ein paar aufsässige Schwarze ihres Weges geschickt oder welche von einem Besitz vertrieben.«
    »Und?«
    »Ich hörte ein paar Bemerkungen, die ich nicht weiter beachtete, weil ich darauf vertraute, dass Marcus ein Gentleman ist, aber jetzt glaube ich, auf den Patrouillen ist mehr passiert. Ich glaube, dass sie Gewalt angewendet, dass sie die Farmen von Aborigines ›gesäubert‹ haben.«
    »Weil die Schwarzen sich gewehrt haben?«
    »Wie die Frau heute Nacht? Und das Kind? Umzingelt von furchterregenden Männern mit Gewehren und Jagdmessern?«
    »Ich weiß nicht, Duke. Lass uns etwas essen. Dann geht es dir bestimmt besser. Und wir können dabei noch einmal darüber sprechen.«
    Die Unterhaltung führte zu nichts. Dann erinnerte Duke sich daran, dass sie heute mit einem Siedler namens Tully eine Verabredung hatten, um sich verfügbares Land zeigen zu lassen.
    »Das ist ja großartig. Wie hast du das gedeichselt?«
    »Das hat Marcus eingefädelt. Eben ist mir eingefallen, was er gestern Abend als Letztes zu mir gesagt hat, nämlich dass er uns am Morgen abholen und zur Rosslyn-Station bringen will. Als ob nichts gewesen wäre.«
    »Hört sich nicht nach einem an, der sich schuldig fühlt.«
    Duke schlug auf den Tisch. »Hör endlich auf, ihn zu verteidigen! Er
hat
sich schuldig gemacht, verdammt noch mal. Er hat zwei Morde geschehen lassen und gutgeheißen!«
    Vom Gastraum der Herberge sah man auf die Straße hinaus. Er enthielt eine Bar, die bereits für zwei stämmige Kerle geöffnet war, sowie ein paar Tische und Stühle an den Fenstern, wo ihnen ihr aus Steak und Eiern bestehendes Frühstück serviert wurde.
    Ned sah aus dem Fenster. »Er hat es nicht vergessen. Da kommt er. Der Teufel persönlich.«
    Er erhob sich höflich, als Marcus hereinkam, doch Duke blieb entschlossen sitzen.
    »Können wir los?«, fragte Marcus. »Ich habe doch gesagt, ich will euch heute Morgen zur Rosslyn-Station bringen.«
    »Ich wüsste gern, was du zu heute Nacht zu sagen hast«, knurrte Duke.
    »Ach ja, heute Nacht.« Marcus nickte den Zechern an der Bar zu. »Dwyer ist uns durch die Lappen gegangen. Aber wir kriegen ihn. Ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Ich meinte die Frau in der Hütte. Und den Jungen.«
    »Die hat leider das Feuer erwischt.«
    »Von wegen!«
    Marcus stellte einen blankgeputzten Stiefel auf die unterste Sprosse eines Stuhles und beugte sich zu Duke vor. »Ich würde es begrüßen, wenn du dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmern und dich nicht in meine einmischen würdest.«
    »Das würde dir so passen. Aber so haben wir nicht gewettet. Ich werde dich anzeigen, wenn wir wieder in Longreach sind.«
    Der Inspektor seufzte. »Tu, was du nicht lassen kannst. Ich hatte keine Ahnung, dass du so naiv bist. Aber wie auch immer, es sieht ganz so aus, als hättet ihr gut gefrühstückt. Können wir jetzt los?«
    »Nein. Ich würde nicht mal mit dir über die Straße gehen, du Mistkerl!«
    »Was ist mit dir, Ned? Tully freut sich schon, dich kennenzulernen.«
    Ned sah unsicher von einem zum anderen, dann sagte er: »Ich muss zuerst mit Duke sprechen.«
    »Ihr verpasst eine einmalige Gelegenheit.«
    »Abwarten.«
    Marcus zuckte unbewegt mit den Achseln. »Auch gut. Ich habe heute ohnehin viel zu tun. Wir sehen uns später.«
    Ned sah ihm nach. »Was nun?«, fragte er Duke.
    »Ich weiß nicht. Ich habe die Nase voll von der ganzen Geschichte.«
    »Das geht nicht. Wir sind Partner. Du kannst dich nicht allem verweigern, weil er dich erzürnt hat. Wir haben viel

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