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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Sandsteinbau mit hohen, schmalen Fenstern und dunklen Läden. Sehr feudal, fand Duke, für diese abgelegene Gegend und ein deutlicher Hinweis, dass der Besitzer, ein gewisser Jack Tully, sich hier auf Dauer niederzulassen gedachte.
    Tully hatte nicht gehört, dass Dinny Dwyer in der Nähe war, und wusste es sehr zu schätzen, dass der Inspektor sich die Mühe machte, die Warnung persönlich zu überbringen. Offenbar hatte ein anderer Buschräuber, der sich als Bediensteter ausgab, der Familie Tully an dem Tag, als sie in dieses Haus gezogen war, einen großen Geldbetrag gestohlen, weswegen sie natürlich wegen dieser räuberischen Buschmänner ziemlich nervös waren.
    Marcus machte Duke mit Tully bekannt, und sie wurden eingeladen, sich den jamaikanischen Rum des Schafzüchters schmecken zu lassen, während Krill und die Polizisten die Nebengebäude und ihre Umgebung durchsuchten.
    »Mr.MacNamara ist eben erst angekommen, gemeinsam mit seinem Freund, dem Ehrenwerten Edward Heselwood«, sagte Marcus verbindlich. »Der Sohn von Lord Heselwood, dem Rinderbaron. Kennen Sie ihn?«
    »Ich habe von ihm gehört!«, sagte Tully.
    »Sie sind auf der Suche nach Land, um hier draußen zwei beträchtliche Herden unterzubringen«, erklärte Marcus. »Haben Sie eine Empfehlung, wo sie sich nach gutem Weideland umsehen können?«
    »Da sind Sie genau am richtigen Ort, Mr.MacNamara«, sagte Tully. »Es wäre uns eine Ehre, wenn Sie und Ihr Freund sich in unserem bescheidenen Gebiet niederlassen würden. Wollen Sie nicht morgen mit ihm herkommen, damit wir besprechen können, was verfügbar ist?«
    »Danke«, sagte Duke. »Wir wären äußerst dankbar für Ihren Rat.«
    Als sie wieder aufsaßen, fragte er Marcus leise: »Glaubst du wirklich, Dwyer will dieses Anwesen ausrauben?«
    »Nein. Es schien mir nur ein einfacher Weg, euch sozusagen einzuweisen.«
    »Einweisen, inwiefern?«
    »In den Unterschied, ob man große Landstriche besetzt, die mehr Ärger bringen, als sie wert sind, oder ob man es gleich beim ersten Mal richtig macht. Wie du siehst, sehen Männer wie Tully sich auch nach den richtigen Nachbarn um.« Er grinste. »Man muss die falschen fernhalten, wie man so sagt. Dagegen ist nichts einzuwenden«, meinte er achselzuckend, »und für euch zwei ist es verdammt praktisch.«
    »Ich hatte mich schon gewundert, warum du da reingestiefelt bist wie ein Fatzke im Zylinder. Ich denke, du hast ihnen schon klargemacht, dass du ein Mordskerl bist, genau wie Ned.«
    Marcus lachte. »Allerdings.«
     
    Sie suchten stundenlang nach Dwyers Hütte. Das dichte Gestrüpp am Ufer des Flusses machte den Pferden schwer zu schaffen, deswegen ließ man sie in der Obhut eines Polizisten zurück, und sie setzten ihren Weg zu Fuß fort.
    Sie beabsichtigten, sich still zu Dwyers Hütte vorzuarbeiten und ihn zu überrumpeln, doch nachdem sie mehr als eine Meile flussaufwärts gesucht hatten, schlugen mehrere Polizisten lärmend auf das Gestrüpp ein, als handele es sich bei der Beute um aufzuscheuchende Füchse.
    »Dwyer muss uns doch hören«, sagte Duke zu Krill, der vor ihm ging und mit einer Axt verschlungene Ranken durchhieb.
    »Das spielt jetzt keine Rolle. Wenn er türmt, kriegen wir ihn.«
    »Wie wollt ihr ihn in diesem Labyrinth aufspüren, wenn ihr nicht mal seine Hütte finden könnt?«
    »Es gibt Mittel und Wege«, sagte Krill überheblich.
    »Ach ja?« Duke fragte sich, was für geheimnisvolle Mittel das sein mochten. Wie er so hinter dem Sergeant herstapfte, wünschte er, er hätte sich diesem Trupp nicht angeschlossen. Er hatte sich so etwas wie eine wilde Jagd über die Ebene vorgestellt, keine Stolperei in einem finsteren Labyrinth, wo man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Er hätte wetten mögen, dass Dwyer, sofern er sich überhaupt in der Gegend aufgehalten hatte, inzwischen längst auf und davon war. Sogar die Vögel beschwerten sich lauthals über die Störung.
    Dann ertönte ein Schrei. Duke folgte Krill über eine ziemlich weite Strecke, bis sie auf zwei aufgeregte Polizisten stießen. Diese wiesen sie auf einen trüben Lampenschein hin, der aus einer zwischen den Bäumen verborgenen Hütte fiel. Krill schickte einen Polizisten, den Inspektor zu holen, und wandte sich dann an den anderen. »Bezieh im Hintergrund Stellung, und wenn jemand rauskommt, schießen!«
    »Sind Sie sicher, dass es Dwyer ist?«, fragte Duke nervös.
    »Wer denn sonst.«
    Krill schlich weiter, um die Hütte unter Beobachtung zu halten, das Gewehr auf

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