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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Und Pace MacNamara würde es wohl mit dir genauso machen. Nirgendwo sonst auf der Welt könnte man so einen günstigen Griff tun, es sei denn, man stieße auf Gold.«
    »Entschuldige, wenn ich das sage, aber die Heselwoods sind nicht gerade arm. Und du bist sowieso nur wegen des Abenteuers mitgekommen.«
    »Das ist wahr, weil ich nicht recht wusste, was ich mit mir anfangen sollte. Aber wenn ich über Gold stolperte, würde ich es dann einfach liegen lassen? Würdest du? Und warum lässt du dein Land im Tal der Lagunen nicht einfach sausen?«
    »Weil das eines Tages eine einzigartige Rinderfarm sein wird.«
    »Ich gebe mich geschlagen …«
    Duke setzte sich aufs Bett. »Das mit deinem Vater tut mir sehr leid. Geht’s denn wieder? Du hast einen schweren Schlag erlitten.«
    »Einigermaßen. Es ist schwer vorstellbar, dass er tot ist; er schien mir immer unbesiegbar zu sein. Es schmerzt mich, dass wir nicht auf gutem Fuß miteinander standen, als er starb.«
    »Er hätte noch etwas warten sollen«, meinte Duke. »Du wärst nach Hause gekommen und hättest ihm einen dicken Batzen Cloncurry-Land präsentiert, um es seiner Sammlung einzuverleiben. Das hätte die Dinge sicherlich bereinigt.«
    Ned lächelte. »Eben ist mir in den Sinn gekommen, vielleicht war ja schon alles gut. Ich habe ihn in meinem letzten Brief um Verzeihung gebeten. Hoffentlich hat er ihn erhalten.«
    »Deine Mutter dürfte ihn haben. Das wird ihr ein Trost sein.«
    »Ich will es hoffen. Doch wie fühlst du dich nach deinem Ausflug mit den Polizisten? Auch du hast eine schwere Erschütterung erlitten.«
    Duke nickte. »So etwas will ich nicht noch einmal sehen. Es wird eine Zeitlang dauern, um dieses Bild aus dem Kopf zu bekommen. Und ich werde es auf alle Fälle melden. Aber ich denke, du hast recht: Wir sollten als Erstes Mr.Tully aufsuchen.«
    Ned war einverstanden. »Mir ist noch ein Gedanke gekommen«, sagte er. »Wollen wir nicht ein einziges großes Grundstück abstecken? Das erspart uns Tage. Parzellieren können wir es später.«
    »Gute Idee. Wie wollen wir es nennen?«
    »Das können wir auf dem Heimweg besprechen.«
    In der Nacht hielten die zwei Männer eine einsame Totenwache für Jasin Heselwood und unterhielten sich über vielerlei Dinge. Duke zeigte Ned sogar den Brief, den er von Milly Forrest bekommen hatte.
    »Deine Freundin erwartet ein Kind von dir?« Ned war verblüfft. »Und du bist nicht bei ihr, um ihre Hand zu halten? Das arme Mädchen tut mir leid«, murmelte er. »Du wirst ihr den dicksten Diamantring der Welt kaufen müssen, um es wiedergutzumachen, alter Knabe. Ich glaube, ich muss jetzt schlafen gehen«, sagte er noch, dann rutschte er unter den Tisch.
    Der Wirt kam herüber. »Ihr Freund ist sturzbesoffen. Brauchen Sie Hilfe?«
    Duke nickte. »Ja. Wir bringen ihn am besten ins Bett.«
     
    Marcus fand bald heraus, dass Ned und Duke nördlich von Rosslyn arbeiteten und durch Brandroden Grenzen für eine neue Farm markierten, wobei sie von Tully und etlichen seiner Viehhüter kundig unterstützt wurden. Die Frauen der Stadt sprachen sogar davon, dass der junge Lord Heselwood und sein Freund im Herrenhaus auf Rosslyn wohnten.
    »Der junge Lord«, höhnte er. »Woher haben sie das? Er ist kein Lord. Sein Vater ist einer.«
    »Das ist doch nahe dran«, meinte ein junges Mädchen kichernd. »Wir gehen morgen mit einem Picknickkorb zu ihnen hinaus.«
    »Dann komme ich vielleicht mit«, scherzte der Inspektor.
    »Je mehr, desto lustiger«, erwiderte die Mutter des jungen Mädchens.
    Ich könnte es tatsächlich tun, überlegte Marcus. Duke muss erwachsen werden, wenn er hier leben will. Aber ich denke, er wird seinen Groll mittlerweile überwunden haben. Er hat Ned in eine schwierige Lage gebracht, indem er ihn nötigte, sich zwischen uns zu entscheiden. Ja, sagte er sich. Es sollte mir möglich sein, mich morgen dorthin zu begeben.
    Doch es sollte nicht sein. Ein Mann kam von einer Farm am Fuße des McKinley-Gebirgszuges zur Polizeiwache geritten und meldete, dass Angehörige vom Stamm der Kalkadoon einen Mann namens Britcher getötet hatten. Marcus wusste von den zunehmenden Angriffen von Kalkadoon-Männern auf Bergarbeiter und Viehzüchter, deshalb schritt er unverzüglich zur Tat.
    »Ich werde die Kerle persönlich verfolgen, bevor sie verschwinden«, sagte er zu Krill. »Lassen Sie mein Pferd satteln. Ich will vier Polizisten mitnehmen. Sorgen Sie dafür, dass ein Spurenleser dabei ist. Geben Sie ihnen gute, schnelle

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