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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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sich beeilen, und steuerte schnurstracks auf ihn zu.
    An diesem Morgen hatte Lucy Mae zu ihrer Überraschung erfahren, dass sie zu den Kais gehen würden, um von Laura und Paul Abschied zu nehmen.
    »Die MacNamaras sind liebe Freunde von uns«, hatte Milly beharrt. »Nur weil ihre Mutter gestorben ist, dürfen wir sie nicht fallenlassen.«
    »Nur weil man nicht Abschied von ihnen nimmt, heißt das doch lange nicht, dass man sie fallenlässt«, wandte Lucy Mae ein. »Ich nehme nicht an, diese Idee hat irgendetwas damit zu tun, dass Duke mit ihnen reist?«
    »Und wenn schon? Jemand muss ja für dich Ausschau halten, sonst erwischst du wieder den Falschen. Ich bin ja nicht ewig für dich da, weißt du.«
    Um weitere derartige Unterhaltungen zu vermeiden, hatte Lucy Mae zugestimmt.
    »Na schön, aber wir brauchen ja nicht auch noch an Bord dieses Schiffes zu gehen. Ich bekomme da immer Platzangst. Wir verabschieden uns einfach und gehen wieder.«
    Das Achselzucken ihrer Mutter sagte Lucy Mae, dass Milly tun und lassen würde, was ihr beliebte, doch nun sah sie zu ihrer Freude ein derartiges Menschengewimmel auf dem über ihnen aufragenden Dampfer, dass unmöglich noch jemand an Bord gehen konnte.
    Genau in diesem Augenblick ertönte die Schiffsirene, und eine Gruppe junger Männer, die bunte Stirnbänder trugen und ein Transparent schwenkte, auf dem » GOLD ODER GOSSE « zu lesen stand, stürmte aufgeregt an ihr vorbei, offensichtlich in Panik, sie könnten das Schiff verpassen.
    Geistesgegenwärtig trat Lucy Mae rasch hinter den letzten und kam in ihrem Gefolge nun mühelos bis zu den zwei Beamten, die von Bord gehende Besucher förmlich an Land stießen, damit die letzten Passagiere den schwankenden Landungssteg besteigen konnten. Sie hatte Zeit, Laura und Paul eine sichere Heimfahrt zu wünschen, und als sie sich umwandte, sah sie, dass ihre Mutter Duke innig umarmte, ehe auch er an Bord des Schiffes gehen würde.
    »Aber ich fahre ja gar nicht mit, Mrs.Forrest«, protestierte er und versuchte, sich von ihr loszumachen.
    Peinlich berührt über den Fehler ihrer Mutter, wandte Lucy Mae sich an Eileen MacNamara, die mit John Pace und ihren beiden Kindern in der Nähe stand.
    »Eileen, wie geht es dir?«
    »Es geht schon«, erwiderte diese grimmig. »Duke kommt doch nicht mit nach Rockhampton. Er lässt Paul im Stich. Und uns auch, um genau zu sein.«
    »Wie das?«
    »Wie du weißt, steht uns eine lange Reise nach Kooramin-Station bevor, Lucy Mae. Aber Duke kommt auch nicht mit uns zurück. Wir müssen jetzt einfach ohne ihn zurechtkommen!«
    »Eileen!«, versetzte John Pace knapp, »wenn Duke mit Paul und Laura mitgefahren wäre, hätten wir auch ohne ihn klarkommen müssen. Ich habe dir doch gesagt, dass ich einen Reiter angeheuert habe, der uns begleiten wird. Schau!« Er nahm seine kleine Tochter und hielt sie hoch. »Da sind sie, an der Reling. Mach winke, winke zu Onkel Paul und Tante Laura!«
    Milly eilte mit selbstzufriedener Miene zu ihnen.
    »Eileen, meine Liebe«, rief sie, »mit jedem Mal, das ich Sie sehe, werden Sie hübscher, glaube ich. Ihr rotes Haar hat nie seine Farbe verloren, nicht? Früher einmal hatte ich auch wunderschönes rotes Haar.«
    »Ich bin ja wohl kaum in dem Alter, dass es schon seine Farbe verliert, Mrs.Forrest!«
    »Nein, natürlich nicht. Wie läuft es auf Kooramin?«
    »Ausgezeichnet«, entgegnete Eileen, nahm ihre andere Tochter auf den Arm und deutete auf das Schiff.
    »Ich hebe Tess höher, damit sie besser sehen kann«, bot Duke an.
    »Bemüh dich nicht«, schnauzte Eileen.
    Das Schiff schien eine Ewigkeit zu brauchen, um auf den breiten Fluss zu scheren, und Lucy Mae wünschte, sie könnte gehen, um der angespannten Stimmung unter den dreien zu entfliehen. Aber ringsum verweilten die Menschen, als hinge ihr Leben davon ab, einen letzten Blick auf die
Wyke Regis
zu erhaschen, wie sie auf die Moreton Bay zutuckerte. Es kam ihr ungehörig vor, dem Schiff zu bald den Rücken zu kehren. Nicht, dass Milly die Warterei gestört hätte, bemerkte sie. Ihre Mutter, die freundlich mit den MacNamaras plauderte, schien keinerlei Spannungen wahrzunehmen.
    »Natürlich war ich mir dessen bewusst«, erklärte sie Lucy Mae auf dem Heimweg. »Eileen war so unhöflich zu Duke, dass man blind und taub hätte sein müssen, um das nicht zu merken. Aber ein hochnäsiger Fratz war sie schon immer. Sobald sie Herrin von Kooramin war, kannte sie den eigenen Vater nicht mehr. Der arme, alte Harry. Dolour

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