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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Schüsse in die Luft.
    Die Männer vor ihm rührten sich nicht.
    »Was wollt ihr?«, rief er und dachte bei sich, er hätte so ein Sprachrohr kaufen sollen, wie sie Auktionatoren immer benutzten. Das hätte diese Burschen aufgerüttelt.
    Ein magerer älterer Mann, den er nicht kannte, trat vor. »Wo Männer, die unsere Leute töten, Boss?«
    »Das schlechte Menschen. Sie sind auf und davon.«
    »Du sie bringen zurück, ja?«
    »Bedaure. Ich wünschte, ich könnte es. Aber ich kenne sie nicht.«
    Der Alte rammte seinen Speer in den Boden. »Finde sie, Boss!« Es war eindeutig eine Drohung. Er fletschte seine Zähne und Langley ging durch den Kopf, wie gut sie doch seien. »Sie unsere Leute töten!«
    »Sie sind nicht hier. Was kann ich tun?«
    Jemand hinter dem Alten unterbrach ihn, und über die nun folgende schnelle Diskussion schienen sie ihr kämpferisches Anliegen zu vergessen. Offensichtlich bekam der Älteste Anweisungen. Dann drehte er sich wieder um.
    »Polizei, Mister. Wo deine Polizei?«
    Gute Frage, dachte Langley. Wo zum Teufel steckt die? Ich habe noch keinen Ton von ihr gehört.
    Er ging auf sie zu. Sprach sie über ihren Führer alle an.
    »Ich bedaure die Morde genauso wie ihr. Schreckliche Sache. Ich habe nach der Polizei mit ihren Gewehren gerufen, und sie suchen nach den Mördern. Sobald sie sie erwischt haben, peng! Tot! Okay?«
    Der Älteste war sich nicht sicher, ob er das glauben konnte.
    Langley fuhr fort: »Ihr gute Männer. Ihr alle gute Männer. Ich hole die Polizei her, und ihr erzählt ihnen, was passiert ist. Einverstanden?«
    Nach weiteren Diskussionen erklärten sie sich schließlich bereit, sich zu zerstreuen. Erst da entdeckte Langley an den Seitenlinien vier seiner Männer, bewaffnet.
    Die abziehenden Schwarzen taten ihm leid. Es tat weh, eine solch niedergeschlagene Gruppe von Möchtegernkriegern in die Nacht gehen zu sehen.
     
    Er schrieb daraufhin einen Brief an den obersten Polizeibeamten in Brisbane, in dem er um Aufklärung über die Vorfälle mit Schwarzen und Fuhrmännern am Mischief Creek bat, »die zu viel Unruhe geführt und in der Nähe wohnhafte Weiße in Gefahr gebracht haben«. Dann, fast schon zwei Wochen zu spät, machte er sich auf, mit einigen Viehtreibern zum vereinbarten Ort am Thompson River zu reiten, wo Slim mit seinen Rindern auf ihn wartete.
    Unterwegs kamen sie an verlassenen Schwarzenlagern und den Kadavern etlicher Rinder vorbei, die offenbar nicht um der Nahrung willen, sondern aus purer Willkür getötet worden waren. Oder aus Rache. Wer konnte das schon wissen?
    In dieser Nacht wechselten sich erschöpfte Männer darin ab, Wache zu schieben, während die anderen schliefen. Aber irgendjemand musste eingenickt sein, denn am Morgen entdeckten sie, das bis auf eine all ihre Wasserflaschen fort waren.
    »Ich schätze, irgendwelche Schwarzen von der Farm sind ausgerastet, Boss«, meinte einer seiner Männer zu ihm. »Woher sollten die Burschen denn sonst wissen, wie Wasserflaschen überhaupt aussehen?«
    »Da ist was dran«, nickte Palliser. Da es unter den Schwarzen aufgrund der Morde am Mischief Creek brodelte, erschien es ihm ratsamer, die neue Herde zunächst eine Weile auf seine heimatlichen Weiden zu treiben. Futter hatte er noch genügend. In Zeiten wie diesen riskierte man zu viel, mit nur wenigen Männern Außenstationen zu betreiben.
    Als sie Slims Lager schließlich erreichten und die Viehtreiber im Schockzustand über die Ermordung Lena Collinsons antrafen, stand sein Entschluss endgültig fest. Er hatte Zeit. Das Land war als Teil Cameo Downs markiert; es hatte keinen Sinn, zu diesem Zeitpunkt Leben aufs Spiel zu setzen.
    »Wir ziehen ab«, erklärte er seinen Männern, als die Viehtreiber fort waren. »Wir bringen die Herde in die Nähe der Hauptfarm, bis ich hier berittene Polizei herholen kann, die für Ordnung sorgt.«
    Wohlbehalten zu Hause zurück, schrieb Langley an den Polizeipräsidenten in Brisbane und darauf einen weiteren Brief an seinen Vater, in dem er ihm mitteilte, dass er sich aufgrund der Aktivitäten der Schwarzen einstweilen vom Weideland am Thomson River hatte zurückziehen müssen.
    Wie wäre es denn, dem neuen Premierminister von Queensland, wer auch immer das sein mag, mitzuteilen, dass im äußersten Westen zum Schutze von Viehzüchtern und Wissenschaftlern, die bereits behaupten, das Land sei reich an Kupfer und anderen Mineralien, mehr Polizisten stationiert werden müssten?
    Du sagst ja immer wieder, die Regierung

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