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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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Wohn-Schlafzimmer-Einzimmerapartment mit eigenem Badezimmer und einem separaten Eingang.«
    »Natürlich, darauf hätte ich auch selbst kommen können.«
    »Dafür sind Architekten doch da, mein Schatz«, erklärte er zwinkernd. »Um das Gesamtkonzept in Augenschein zu nehmen und ihre Erfahrungen und künstlerischen Fähigkeiten einzubringen. Hast du schon mit Angie oder den Loongs über deinen Plan gesprochen?«
    »Noch nicht.« Sie fuhr mit den Fingern durch ihr Haar
und strich sich einzelne Strähnen aus dem Gesicht. »Ich wollte zunächst sehen, was du von dem Konzept hältst.«
    »Es ist großartig, und ich bin sicher, dass es Angie auch gefallen wird. Vielleicht solltest du noch etwas damit warten, bis ich eine vollständigere Zeichnung angefertigt habe. Wenn du willst, nehme ich das morgen früh als Erstes in Angriff.«
    »Wunderbar.« Sie legte die Arme um seinen Hals und brachte ihr Gesicht nah an seines. »Es ist schon spät. Wir sollten ins Bett gehen, aber...«, ihre blauen Augen leuchteten verheißungsvoll, »nicht unbedingt, um zu schlafen.«
     
    Lisels Reisepläne waren unter Dach und Fach, sie würde in Kürze losfahren, hatte ihre Sekretärin ihm vor zehn Minuten verkündet. Lukes Kiefer zuckte vor Anspannung, denn er wusste, dass die Auseinandersetzung mit seiner Tante nicht mehr aufgeschoben werden konnte. Bevor sie verschwand, musste er unbedingt die Wahrheit erfahren und die ›Bedingungen‹ festlegen, wenn sie ihm versprach, nicht mehr zurückzukommen. Dies war keine Aufgabe, auf die er sich freute. Die Unterhaltung würde höchst unangenehm verlaufen.
    Es war nach siebzehn Uhr und das Gebäude war fast leer, während er den Korridor hinunter auf Lisels Büro zuging. Wie es ihrer Stellung als Mitglied der Stenmark-Familie entsprach, hatte Lisel ein großes Büro mit geschmackvollen Möbeln und eleganten Teppichen mit dickem Flor. An den Wänden hingen Illustrationen von verschiedenen erfolgreichen Werbekampagnen. Im Laufe der Jahre hatte er eine Menge Zeit in ihrem Büro verbracht, dachte er, während er den Türknauf herumdrehte.
    Seit dem Feuer auf Sundown Crossing vor drei Tagen hatte er sich eine Menge Gedanken darüber gemacht, wann
sich seine Tante so verändert hatte. Es war wohl vor acht Jahren gewesen. Zuerst waren die Veränderungen in ihrem Charakter kaum aufgefallen, doch dann wurde sie immer ichbezogener. Man musste sie zunehmend stärker loben. Sie war mit ihrem Leben unzufrieden und entwickelte merkwürdige Eigenarten und exzessive Launen. Sie wollte pausenlos geliebt werden, nicht nur von ihrer Familie, sondern auch von den jeweiligen Männern, für die sie sich kurzzeitig interessierte. Sie war unfähig, Verantwortung zu übernehmen, wenn die Dinge, die sie organisiert hatte, schiefgingen. Und seit Carlas und Sams Ankunft hatte sie ihren Hass auf die beiden abgeladenen. Seiner Meinung nach war seine Tante psychisch hochgradig gestört. Dass sie versucht hatte, Carla zu töten, war der Beweis dafür, dass sie gemeingefährlich war. Was sie nie im Leben zugeben würde. Genauso, wie sie sich nie in Behandlung begeben würde, es sei denn, sie würde dazu gezwungen.
    »Luke!« Lisels Kopf schoss in die Höhe. Sie war gerade dabei, den Papierkram in ihren Attachékoffer zu legen. »Du willst mir sicher auf Wiedersehen sagen. Wie nett von dir.«
    Als Antwort schloss er die Tür hinter sich und stellte sich in die Mitte des Zimmers. »Dad hat mir erzählt, dass Josh verhaftet wurde, weil er mit der Brandstiftung auf Carlas Weingut zu tun hat. Ich dachte, vielleicht interessiert dich das.«
    »Na und?«, gab sie zurück. Ihr Lächeln erstarb, und ihr Ton wurde scharf. »Das geht mich nichts an. Außerdem«, sie schnaufte verächtlich, »war Josh ziemlich dumm. Er hat geglaubt, dass er ungeschoren davonkommt.«
    »Da er eine Menge Geld bei sich hatte, als die Polizei ihn anhielt, wird vermutet, dass er einen Komplizen hatte oder dass er die Tat im Namen eines anderen ausgeführt hat.«

    Lisel zuckte gleichgültig die Schulter. »Wie ich schon sagte, der Mann ist ein Narr.«
    »Das denke ich auch. Aber wie du weißt«, sagte er und sah ihr direkt in die Augen, »ist es nur eine Frage der Zeit, bis Josh denjenigen verrät, die die Tat geplant hat.«
    »Also wirklich, mein Schatz. Josh und das, was er getan hat, sind mir völlig egal. Reden wir doch über etwas Erfreulicheres, ja?«
    »Den Gefallen kann ich dir leider nicht tun. Auch ich glaube, dass er einen Komplizen hatte, und ich

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