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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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Weingut geht es gut.« Idiotin! Es bestand absolut keine Notwendigkeit, dass sie so formell war. Paul war ein unkomplizierter, lässiger Mann. Ihr Ärger über sich selbst wurde noch stärker, als er über ihr förmliches Benehmen grinste.
    »Haben Sie Zeit, einen Kaffee mit mir zu trinken?«
    »Natürlich. Vielen Dank.« Es wäre gemein von ihr gewesen, ihm diesen Wunsch abzuschlagen, sagte sie sich. Sie gingen in einen der zahlreichen Coffeeshops, die es entlang der Hauptstraße gab. Es war später Nachmittag, und das Café war fast leer, daher wurden sie umgehend bedient.
    Während sie einander gegenübersaßen, spürte Carla, wie er mit großem Interesse ihre Kleidung musterte, und hielt es für notwendig, ihm eine Erklärung zu geben. »Ich war gerade in der Highschool zu einem Vorstellungsgespräch mit dem Direktor.«
    »Und...?«
    Sie verzog das Gesicht. »Im Moment ist keine Stelle frei, obwohl er sich meine Qualifikationen und die Adresse aufgeschrieben hat.« Sie sah besorgt aus. »Ich werde wohl etwas weiter weg nach Arbeit suchen müssen.«
    »Wird das Geld knapp?«, fragte er intuitiv, während er einen Löffel Zucker in seinen Mokka rührte.
    »Unser Budget basierte auf dem Wissen, dass es fast zweieinhalb Jahre dauert, bis wir von der Ernte im nächsten Sommer ein Einkommen erzielen können.« Sie konnte ehrlich mit Paul sein, da er kein persönliches Interesse
an dem Weingut hatte. »Leider haben wir nicht mit einberechnet, dass wir ständig Bargeldzahlungen leisten müssen. Die Händler, die zweifelsohne von den Stenmarks beeinflusst sind, bestehen darauf, dass wir für alles bar zahlen, was bedeutet, dass wir das Geld schneller als erwartet ausgeben.« Sie sah ihn an und bemerkte, dass er Interesse zeigte, dann wurde sie plötzlich verlegen, wandte den Blick ab und schaute auf ihre Kaffeetasse. »Aus diesem Grund suche ich Arbeit. Ein Einkommen, um die Unterhaltskosten und die Löhne für die Loongs zu bezahlen, wäre eine große Erleichterung.«
    Paul nickte verständnisvoll. »Dessen bin ich sicher. Vielleicht kann ich Ihnen in dieser Angelegenheit helfen.«
    Ein Hoffnungsschimmer funkelte in Carla auf. »Kennen Sie Leute, die jemanden mit meiner Ausbildung gebrauchen könnten?« Sie erzählte ihm über ihre vor vielen Jahren erlangten Abschlüsse.
    »Ja. Momentan plane ich ein riesiges Architekturprojekt. Gestern hat Bill, mein technischer Zeichner, die Kündigung eingereicht. Er möchte in Adelaide arbeiten, damit er in der Nähe seiner Freundin sein kann, die an der dortigen Universität Psychologie studiert. Das ist ein schlechter Zeitpunkt für mich. Es könnte Wochen dauern, bis ich einen geeigneten Ersatz für ihn finde.«
    »Bieten Sie mir den Job an?« Das war das Letzte, was sie erwartet hätte, und sie war sich nicht sicher, ob eine so enge Zusammenarbeit mit ihm gut für sie war, aber …
    Er lächelte sie entwaffnend an. »Das tue ich.« Sein Blick war spekulativ, aber nicht bedrohlich. »Was meinen Sie, Carla? Glauben Sie, dass wir gut zusammenarbeiten?«
    Warum zögerte sie nur? Aus irgendeinem merkwürdigen, undefinierbaren Grund verunsicherte sie seine Wärme, seine lässige Art und seine Hilfsbereitschaft.

    »Hm, ich habe keine Erfahrung im Zeichnen von Bauplänen.«
    Er ignorierte ihren Einwand. »Ich bin sicher, dass Sie das schnell lernen werden. Sie kennen die Grundlagen technischer Zeichnungen, und das ist das Wichtigste.« Seine grauen Augen musterten sie unbeirrt. »Aber vielleicht wollen Sie sich noch an anderen Schulen bewerben. Denken Sie einfach mal über mein Angebot nach.«
    Carla dachte bereits ernsthaft darüber nach, und bisher übertrafen die positiven Aspekte die negativen. Sie brauchte umgehend eine Arbeit. Und es war fast unmöglich, momentan eine Stelle in einer Schule zu finden. Außerdem konnte es nicht so schwierig sein, für Paul zu arbeiten. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ein strenger Chef war, und er hatte Angie und ihr bereits gesagt, dass er nicht sehr oft im Büro sein würde.
    »Nun... wenn Sie meinen, dass ich das kann.« Sie hielt inne, dann kam sie zu einer raschen Entscheidung. »Ja, ich würde den Job gerne annehmen.«
    »Okay. Großartig.« Er streckte seinen langen Arm aus und schüttelte ihre Hand. »Können Sie morgen früh anfangen? Bill kann Sie einweisen, bevor er geht.«
    »Natürlich.«
     
    Auf dem Weg zu seinem Immobilienbüro ging Luke Michaels gerade in dem Augenblick an dem Coffeeshop vorbei, als Paul und Carla sich

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