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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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die Hand gaben. Er blieb kurz stehen, dann ging er weiter. Seine Haltung war gefasst, seine Überraschung hinter der dunklen Sonnenbrille verborgen. Carla und Paul van Leeson gaben sich die Hand - warum nur? Es war bestimmt eine Abmachung, irgendein geschäftlicher Vertrag. Die Muskeln in seinem Magen spannten sich an vor... ja, was war es, was er da spürte?
Besorgnis - oder vielleicht doch etwas anderes, viel Persönlicheres - Interesse vielleicht? Um Gottes willen nein, was dachte er da bloß? Aber weshalb waren Paul und Carla zusammen? Hatte die Widersacherin von Rhein-Schloss etwas Großartiges mit Krugerhoff, Berichtigung: Sundown Crossing, vor? Und wenn ja, woher hatte sie das Geld? Es war ihm im Valley zu Ohren gekommen, dass sie Valley View und ihre Wohnung in Christchurch verkauft hatte und dass Angie Dupaynes Geld, das Rolfe ihr vererbt hatte, auf einem Geschäftskonto bei der National Bank in der Stadt lag.
    Basil Coulthard, der Leiter der Bank, war nur zu erfreut, ihm im Gegenzug für einige Kisten Rhein-Schloss Qualitätswein pro Monat ›Informationen‹ zur Verfügung zu stellen. Basil würde sicher wissen, ob Carla und Angie einen Darlehensantrag gestellt hatten. Seine Neugier war geweckt. Luke überquerte die Straße und steuerte die Bank an, um mit Basil zu reden.

9
    D as ist sie?«, flüsterte Frances Conrad ihrem Mann
    Walt ins Ohr, als Carla auf der Veranstaltung der Winzervereinigung im Valley auftauchte. Die Vereinigung hielt gelegentliche Treffen für Mitglieder ab, an denen sowohl die Besitzer von großen und kleinen Weingütern im Barossa Valley teilnahmen als auch Vertreter verschiedener anderer Provinzen, die sich davon gute Geschäftsabschlüsse versprachen. Sie wollten gesehen werden und in Kontakt mit Weinbauern im Valley treten, um sich einen allgemeinen Überblick darüber zu verschaffen, wie
das Weingeschäft auf nationaler und internationaler Ebene voranging.
    »Sie ist jünger, als ich vermutet habe«, antwortete Walt.
    »Achte mal auf die Reaktion der Leute, Walt.« Frances’ Stimme zeugte von großer Sachkenntnis. »Du warst gerade in Margaret River, daher kannst du es noch nicht wissen. Es geht das Gerücht, dass man sie aus dem Valley drängen will. Was bedeutet, dass niemand auf sie zugeht und mit ihr oder ihrer Partnerin Angie redet. Die Einwohner der Stadt zeigen ihnen die kalte Schulter.«
    Walts Interesse war an seinem heiseren Grunzen zu erkennen. Er behielt Carla und Angie genau im Auge. Oberflächlich gesehen, schienen die beiden Frauen nicht allzu besorgt darüber zu sein, dass die anderen Winzer nicht mit ihnen redeten. Der dickliche, massige Mann mit dem mondförmigen Gesicht fragte seine Frau: »Wer hat dir das denn erzählt?«
    »Josh Aldrich und noch andere.«
    »Also könnte sie ein paar Freunde gut gebrauchen«, sinnierte Walt, dann murmelte er, halb zu sich selber: »Vielleicht springt etwas für uns dabei heraus, Liebes, besonders wenn Carl an ihr interessiert ist.«
    »Carl ist überhaupt nicht an ihr interessiert, obwohl sie sein eigen Fleisch und Blut ist.« Frances schüttelte verwundert den Kopf. »Er will nur ihr Land, genauso wie er unser Land wollte und auch bekam. Deshalb will er unbedingt, dass sie scheitert.«
    »Dieser alte Mistkerl!« Walt kniff die Augen zusammen, und etwas Spucke flog auf das Kleid seiner Frau. »Er genießt es, Menschen zu ruinieren, genau wie er uns ruiniert hat.«
    »Beinahe«, korrigierte Frances. »Er hat uns das Weingut, unser Geld und unseren guten Namen weggenommen,
aber unser Haus in Angaston hat er nicht gekriegt. Gott sei Dank war es auf den Namen meiner Mutter eingetragen.«
    Walt kratzte seinen roten Nacken und trank sein Glas aus. »Wir sollten uns bei den beiden vorstellen, damit jeder sieht, dass uns die Befehle von Stenmark egal sind.«
    Frances lächelte zustimmend und schob ihren Arm unter seinen.
    »Ich glaube, Sie sind neu im Valley«, begann Walt die Unterhaltung, während er sich zu Carla und Angie gesellte. »Ich bin Walt Conrad, und dies ist meine Frau Frances. Sie hat mir gerade von Ihnen erzählt. Ich war in den letzten sechs Wochen in Westaustralien.«
    »Hallo, schön, Sie kennen zu lernen«, sagte Carla und gab den beiden die Hand. »Sind Sie Winzer, Walt?«
    »Ich war Winzer. Aber das ist eine lange Geschichte, die ich Ihnen vielleicht ein andermal erzähle. Jetzt bin ich im Weinvertrieb tätig und reise ein wenig im Land herum«, sagte er.
    »Es wird viel darüber geredet, was Sie alles tun«,

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