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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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einen Wutanfall - wie vor einiger Zeit in einem Restaurant, als die Rechnung nicht schnell genug kam. Obwohl er sich später entschuldigt hatte, war die Situation
ziemlich peinlich gewesen. »Ich möchte deine Gefühle nicht verletzen, Josh. Es hat auch nichts mit dir zu tun, sondern mit mir.«
    Er stand auf, schritt zweimal über den Teppich und stellte sich dann direkt vor sie. »Ich verstehe. Ich bin dir nicht gut genug. Du bist schließlich eine Stenmark.« Er verengte die Augen zu Schlitzen und musterte sie finster. »Das ist es doch, habe ich recht?«
    »Das ist es ganz und gar nicht.« Verdammt noch mal, sie hatte geahnt, dass es, dass er schwierig sein würde. Sein Stolz war verletzt, und er hatte das Gefühl, dass sie ihn beleidigt hatte. »Josh, versuch bitte zu verstehen. Ich habe keine partnerschaftlichen Gefühle für dich, und es ist falsch, dich in dem Glauben zu lassen, dass das eines Tages so sein wird. Aber ich hoffe, dass wir dennoch Freunde bleiben können.«
    »Freunde!« Sein Lachen klang hohl, und sein Gesicht war vor Zorn verzerrt. »Ich wollte keine Freundschaft mit dir, Carla. Ich wollte mehr als das. Und ich war bereit zu warten.« Vorwurfsvoll deutete er mit dem Finger auf sie. »Du... du hast mir etwas vorgemacht. Du hast mich in dem Glauben gelassen, dass ich, wenn ich mich gut benehme, eines Tages mehr von dir kriegen würde als nur einen einfachen Gutenachtkuss.«
    Jetzt wurde auch sie wütend. Sie stand auf, und die Hände auf die Hüften gestützt, baute sie sich vor ihm auf. »Ich habe dir keinesfalls etwas vorgemacht, Josh, das weißt du ganz genau.« Er konnte nur schwer mit der Abweisung umgehen, das hätte sie eigentlich wissen müssen. Daher war es am besten, die ganze Sache nicht noch hinauszuzögern. »Du gehst jetzt besser. Und zwar sofort.«
    »Aha, du setzt mich also wieder einmal vor die Tür.« Er grinste sie spöttisch an. »Okay, ich verschwinde, aber zuerst
will ich eine Gegenleistung dafür, dass ich so oft mit dir ausgegangen bin.«
    Bevor sie erkannte, was er vorhatte, packte er sie und zog sie in seine Arme. Sein Griff war erstaunlich stark, und es war unmöglich, sich von ihm loszureißen. Ihre Brüste wurden an seinen Oberkörper gedrückt, ihre Arme an ihren Seiten festgeklammert. Er presste seinen Mund hart auf ihren. Sein Kuss war als Strafe und als Beleidigung gedacht. Grob fuhr er mit seiner Zunge zwischen ihre Zähne. Sie schnellte in ihren Mund und durchforstete gierig jeden Winkel. Es war nicht möglich für Carla, sich zu wehren, obwohl sie es einige Augenblicke verzweifelt versuchte, bis ihr klar wurde, dass ihn das nur noch mehr erregte. Daraufhin erschlaffte sie und reagierte gar nicht mehr.
    Als er fertig war, schubste er sie von sich, und sie wischte sich voller Ekel den Mund ab. »Ich habe dich gebeten zu gehen. Und zwar sofort. Ich möchte nicht, dass du noch mal hierherkommst, Josh.«
    Dann begriff sie mit einem Mal, dass sein jetziges Benehmen den wahren Josh Aldrich gezeigt hatte. Der andere Josh, der höfliche, interessante, rücksichtsvolle Josh war eine Illusion gewesen, nur dazu bestimmt, sie zu beeindrucken. Dessen war sie sich plötzlich ganz sicher. Bis zum heutigen Abend hatte er sie getäuscht und die Rolle des netten Typen gespielt. Und sie hätte darauf reagieren und auf ihn reinfallen können! Gott sei Dank war das nicht geschehen.
    »Verdammt, verschwinde endlich aus meinem Haus …«
    »Ich gehe.« Mit unkontrollierter Wut schleuderte er ihr die Worte entgegen. Er nahm seine Jacke und warf sie über die Schulter. Dann musterte er sie von oben bis unten und versuchte nicht einmal, seine Erregung zu verbergen. »Glaub bloß nicht, dass ich mit dir fertig bin, Carla.«

    Er knallte die Tür hinter sich zu, so dass die Fensterscheiben klirrten. Carla ließ sich auf das Sofa fallen und stellte fest, dass sie wie Espenlaub zitterte, eine Reaktion auf seinen Kuss und seinen Wutanfall. Wieso hatte sie sich bloß so von Josh vereinnahmen lassen? Sie hatte geglaubt, er sei … nett. Aber seit heute Abend... Er war so hasserfüllt und bedrohlich gewesen. Und die Art und Weise, wie er sich verabschiedet hatte, war ebenfalls äußerst beunruhigend. Ein Anflug von Angst versteifte ihr Rückgrat. Obwohl sie versuchte, sie zu verdrängen, es gelang ihr nicht. Es war schon eine Zeit lang her, seitdem sie geküsst worden war, damals von Derek. Joshs Kuss war allerdings selbstsüchtig und verletzend gewesen. Sie hatte ihn nicht gewollt und hatte

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