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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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gehen. »Ich verschwinde jetzt. Es gibt noch genug Reste, die ihr morgen Abend essen könnt. Das erspart euch das Kochen.«
    Carla gähnte erneut. »Mein einziger Wunsch ist es zu schlafen, wenn möglich hundert Jahre lang.« Sie giggelte
über den Blick, den Sam ihr zuwarf, dann fielen ihr ihre guten Manieren wieder ein. »Paul, vielen Dank dafür, was Sie heute für uns getan haben, und für die Massage. Ich weiß das wirklich zu schätzen.«
    Seine Hand legte sich um den Türgriff. »Es war mir ein Vergnügen. Ich hoffe, der morgige Tag verläuft gut. Auf Wiedersehen.« Dann war er weg.
    Nachdem Carla Sam ins Bett gebracht hatte, und während sie jetzt in ihrem eigenen Bett lag, musste sie zugeben, dass sie angenehm müde war - zu müde, um nachzudenken, sich Sorgen zu machen oder sogar zu träumen.
     
    Die Wochen nach der Ernte waren ebenfalls mit viel Arbeit verbunden. Die Trauben wurden zerstampft, und der Weinherstellungsprozess begann. Carla machte sich mit dem Zerstampfen der Trauben vertraut und dem daraus resultierenden Brei - Saft und Samen -, auch unter dem Namen »Most« bekannt, der zur Gärung und Klärung in große Behälter gepumpt wurde. Danach wurde der Wein gefiltert und bis zum Abfüllen in Flaschen kalt gepresst. Der genaue Zeitpunkt wurde von Angie bestimmt. Dieser Prozess dauerte einige Wochen, und Angie verbrachte mehr Zeit in der Weinkellerei, an die sie ein kleines Büro mit Labor angefügt hatten, als irgendwo sonst, einschließlich dem Cottage und ihrem Bett.
    Alle Weingüter im Valley, egal ob sie klein oder groß waren, hatten genauso viel zu tun. Die Winzer waren darauf konzentriert, aus der Ernte den bestmöglichen Jahrgangswein zu machen. Es gab jedoch eine Person, die noch Zeit hatte, nachzusehen, was auf Carlas Weingut passierte.
    Josh Aldrich, der sich auf dem Grundstück gut auskannte, nachdem er etliche Male dort gewesen war, hatte es sich, nachdem Carla ihn quasi rausgeworfen hatte, zur Gewohnheit
gemacht, Carla und Angie mehrere Male in der Woche ›auszuspionieren‹. Er hatte eine Menge Erfahrung mit nächtlichen Streifzügen, da er sich seit seiner Pubertät zu einem Spanner entwickelt hatte. Er empfand großes Vergnügen dabei, sich an Fenster heranzupirschen in der Hoffnung, einen Blick von einem Mädchen oder einer Frau zu erhaschen, die sich gerade auszog, oder von Pärchen, die gerade Sex miteinander hatten. Das machte ihn unwahrscheinlich an. Fast wäre er vor kurzem erwischt worden, als er das Gleiche in Lyndoch getan hatte. Aber die Gefahr machte für ihn alles noch viel aufregender.
    Auf Carlas Weingut gab es keine Hunde, die bellten und Alarm schlugen und auch keine mit Vorhängeschlössern versehenen Tore. Daher war es ziemlich einfach, irgendwo abseits der Straße in einem Gebüsch zu parken und einzudringen, wenn es dunkel war. Heute Abend warf der Vollmond einen blassen Schein über das Land, die Rebstöcke und die Gebäude, während er auf dem Weingut umherstreifte und darauf achtete, dass er leise auftrat. Im Cottage, der Weinkellerei und im Wohnwagen der Loongs brannte noch Licht.
    Kurz nachdem die Ernte eingefahren war, hatte er sich hereingeschlichen, um zu sehen, wie viele Gärungsfässer gefüllt waren, und festgestellt, dass das Ernteergebnis ansehnlich war, wenn man bedachte, dass dies das erste Jahr nach dem Wiederaufbau des Weinguts war. Das würde den Stenmarks gar nicht gefallen, wenn sie das erfuhren. Aber momentan waren Luke, John und der alte Carl zu sehr damit beschäftigt, das bestmögliche Ergebnis aus ihrer Ernte zu erzielen, als dass sie sich über das Geschehen auf Sundown Crossing Gedanken gemacht hätten.
    Außerdem schnüffelte er mehr aus persönlichen Gründen hier rum … Er hatte Carla immer noch nicht für ihr Benehmen
bestraft, denn er hatte nichts getan, was die Zurückweisung gerechtfertigt hätte. Da er von Natur aus rachsüchtig war, würde er sich keinesfalls damit abfinden. Er hatte Zeit und Geld in sie investiert, und sie schuldete ihm etwas. Und eines Tages würde sie dafür bezahlen müssen.
    Bei dem Gedanken daran, was er mit Carla anstellen würde, wenn sich die Gelegenheit ergab, geriet sein Körper in Aufruhr. Ganz bestimmt mehr als ein flüchtiger Kuss. Was sie brauchte, war eine strenge Hand, damit sie sich daran erinnerte, was guter Sex war. Höchstwahrscheinlich war sie mit keinem Mann zusammen gewesen, seitdem ihr Mann gestorben war. Jetzt war die Zeit reif. Sie brauchte nur ein wenig Ermutigung. Die meisten

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