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Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)

Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)

Titel: Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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sah sie bestürzt an. „Heißt das, sie ist auch geistig beeinträchtigt?“
    „Nein, nein, sie braucht einfach ein bisschen länger, um ihren körperlichen Rückstand aufzuholen. Unter den gegebenen Umständen ist das ganz normal. Wir versuchen zwar, all unseren Kindern viel Aufmerksamkeit zu schenken, aber leider sind wir so voll, dass das nicht immer klappt.“
    Colt spürte Geenas Ungeduld. „Dürfen wir das Baby sehen, Schwester?“, fragte er.
    „Natürlich. Ich bringe sie sofort zu Ihnen.“
    Als er sich zu Geena umdrehte, fiel ihm auf, dass sie ganz blass geworden war. „Du hast doch gehört, was die Schwester gesagt hat. Dem Baby geht es gut. Die Kleine braucht nur etwas Zuwendung. Das ist bei manchen Fohlen anfangs genauso. Dann kümmert man sich einfach um sie, redet mit ihnen, füttert sie etwas häufiger, und schon bald hüpfen sie genauso lebhaft herum wie alle anderen auch.“
    Sie lächelte schwach. „Du hast vermutlich recht. Ich bin ja so froh, dass du bei mir bist, Colt.“ Als sie nach seiner Hand griff, begann sein Herz schneller zu klopfen. Endlich ergriff auch sie mal die Initiative, wenn es um sie beide ging. „Allein hätte ich das nie geschafft.“
    „Gott sei Dank musst du das auch nicht.“
    Die Schwester kehrte mit einem Baby auf dem Arm zurück. Colt sah Geenas Augen beim Anblick des Kindes aufleuchten.
    „Ich fasse es nicht“, sagte sie, als die Schwester ihr die Kleine in die Arme legte. „Ach, du Süße! Du hast das dunkle Haar deines Daddys und seine blauen Augen geerbt, aber der Rest von dir ist genauso wie bei Janice.“
    Nicht ganz, fand Colt. Das Baby hatte Geenas schönen Mund und ihr Kinn. Er schloss das kleine Mädchen sofort ins Herz. Die Unterlippe des Babys zitterte, und es begann zu weinen.
    „Habe ich dir etwa Angst gemacht? Das tut mir leid. Ich bin deine Tante Geena und liebe dich abgöttisch.“
    Colt glaubte ihr aufs Wort.
    Geena legte sich das Baby gegen die Schulter und wippte auf und ab, bis es sich ein bisschen beruhigt hatte. „Wie heißt sie, Schwester?“
    „Wir haben sie Lori genannt.“
    „Das war der Name meiner Mutter! Wie kam sie dazu?“
    „Ich habe gehört, dass das hier in die Babydecke gehüllt war, mit der sie hergebracht wurde.“ Die Schwester reichte Geena ein kleines Goldamulett, in das der Name Lori eingraviert war.
    „Das ist meins! Meine Großmutter hat es mir zur Erinnerung an meine Mutter geschenkt!“ Geena zeigte es Colt. „Todd muss es bei meinen Sachen gefunden haben.“
    Er nickte. „Janice hat anscheinend alles andere verscherbelt, aber sie hatte Anstand genug, das Amulett aufzubewahren.“
    Geena spürte, dass ihr schon wieder die Tränen in die Augen schossen. Sie stand auf und begann, mit dem Baby auf der Schulter auf- und abzugehen. „Lori ist ein wunderschöner Name für dich, mein kleiner Schatz. Lori Louise Williams.“ Lächelnd drehte sie sich zu Colt um. „Louise war der Name der Großmutter, die mich aufgezogen hat.“
    Colt war inzwischen ebenfalls aufgestanden und gab Lori einen Kuss auf die Nase. „Sie ist eine echte Schönheit, genauso wie ihre Tante.“ Er presste die Lippen an Geenas Hals, damit sie ihn nicht ganz vergaß. Ihr Erschauern verriet ihm, dass sie ihn noch wahrnahm.
    „Schwester? Wäre es möglich, sie übers Wochenende mitzunehmen?“, bettelte Geena. „Wir übernachten hier in einem Hotel. Ich möchte meine Nichte so gern näher kennenlernen.“
    „Kommen Sie nicht von hier?“
    „Nein“, schaltete Colt sich ein. „Geena hat ihren festen Wohnsitz als Haushälterin bei meiner Familie auf der Floral Valley Ranch außerhalb von Sundance. Gleich hinter der Grenze nach Wyoming, knapp zwei Fahrstunden von hier entfernt. Da sie Loris einzige lebende Verwandte ist und sie gern adoptieren möchte, würde sie sie gern mit nach Hause nehmen. Wir haben gute Ärzte in Sundance, und die Ranch hat ein fertig eingerichtetes Kinderzimmer. Spricht etwas dagegen, sie gleich mitzunehmen?“
    Das Gesicht der Schwester leuchtete auf. „Ganz und gar nicht. Als der Detective mir erzählte, dass Sie kommen würden, hatte ich schon gehofft, dass Sie die Kleine mitnehmen würden. Wenn Sie jetzt gleich zum Jugendamt fahren und die Adoption bei Mrs Wharton beantragen, können Sie das Baby hinterher abholen.“
    „Das machen wir!“ Colt drehte sich zu Geena um, die wie betäubt dastand. Sie konnte ihr Glück offensichtlich kaum fassen. „Nach unserem Treffen mit Mrs Wharton werden wir aus dem Hotel

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