Im Taumel der Sehnsucht
dir, Frau. Heißt das, du gibst auf?«
Caroline blickte auf und sah das vergnügte Funkeln in seinen Augen. »Was? Nein, ich nehme es nur hin.«
»Und was denkst du, wie lange du die Geduld aufbringen kannst, Geliebte?«
»Bradford, was soll das?« sagte Caroline gereizt. Die Tränen waren vergessen. »Du bringst mich ganz durcheinander. Ich dachte, daß mein Entschluß dich rühren müßte, aber stattdessen scheinst du die Angelegenheit spaßig zu finden. Was soll ich davon halten?«
Sie stand auf und stieg aus der Wanne, wobei sie seinen harten Bauch als Treppenstufe benutzte. Zufrieden nahm sie sein Stöhnen zur Kenntnis.
»Das geschieht dir recht. Du bist viel zu arrogant«, meinte sie. »Milford hat dir gesagt, daß ich nach Hause kommen wollte, nicht wahr? Das ist der Grund, warum du so fröhlich bist, oder?«
»Ich bin fröhlich, weil ich gerade mit meiner gehorsamen Frau geschlafen habe«, erwiderte er grinsend.
»Es gibt nichts Gehorsames an mir«, widersprach Caroline beißend. Sie kniete sich neben die Wanne, fischte die Seife aus dem Wasser und begann wieder, ihren Mann damit abzureiben. »Ich gehorche nur, wenn ich mein Wort darauf gegeben habe. Dann, denke ich, kann man sagen, daß ich es auch brav halten werde.« Sie seufzte verärgert und fügte hinzu: »Du denkst, du hast gewonnen, nicht wahr?«
Bradford konnte sich nicht vorstellen, daß sie sich bewußt war, was ihre Hände taten. Sie schien innerlich genauso zu schäumen wie die Seife, die sie auf seinem Bein so heftig hin und her rieb, daß Bradford befürchtete, sie würde die ganze Haut ablösen. Wieder begann er zu lachen.
»Caroline, hör auf. Du sollst mich waschen, nicht mich wundrubbeln.« Als sie verdattert erst aufsein Bein, dann in sein Gesicht sah, fuhr er fort. »Reg dich nicht so auf. Bist du jetzt fertig mit deiner Entschuldigung, oder kommt noch etwas?«
»Ich habe mich nicht entschuldigt, aber darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.«
»Gut. Dann bin ich jetzt wohl dran«, verkündete Bradford. »Es tut mir leid, Caroline. Ich weiß, daß es nicht leicht gewesen ist, mich zu lieben, und ich habe dir eine Menge Kummer bereitet. Meine einzige Entschuldigung ist, daß ich mich wie ein Narr verhalten habe, weil ich dich so sehr liebe. Ich -«
Caroline hatte die Seife fallen lassen und richtete sich auf. »Wag es nicht, mich zu verspotten, Bradford.« Tränen rannen über ihre Wangen, und sie wischte sie mit dem Handrücken fort. »Ist das wahr, was du mir sagst? Liebst du mich wirklich?«
Bradford sprang aus der Wanne und zog sie in seine Arme, bevor Caroline reagieren konnte. »Bin ich daran schuld?« flüsterte er gequält. »Gott, Caroline, ich liebe dich! Schon vom ersten Moment an, glaube ich. Und nun, da ich es endlich geschafft habe, es dir zu sagen, weinst du! Ich habe dich noch nie belogen, Caroline. Noch nie!«
Sie konnte nicht aufhören, zu schluchzen. Bradford stand nur da und fühlte sich vollkommen hilflos. Das Wasser von seinem Körper tropfte auf den Boden, und Carolines Tränen tropften auf seine Brust.
»Du kannst so etwas nicht zurücknehmen.«
Ihre Stimme klang so gedämpft, daß er sie bat, ihre Worte zu wiederholen. Sie schniefte und hickste, schaffte es aber schließlich doch. »Ich sagte, du kannst so etwas nicht zurücknehmen.«
Bradford begann erneut zu lachen, und ganz sicher war das auch der Grund für die Tränen, die er in seinen Augenwinkeln spürte. Er zerrte seine bebende Frau ins Bett und steckte die Decken um ihre beiden Körper herum fest. Er küßte sie und sagte ihr wieder und wieder, wie sehr er sie liebte, bis er schließlich den Eindruck hatte, daß sie ihm glaubte.
»Gut. Jetzt will ich den Rest hören. Ich warte, Bradford.« Ihre Finger trommelten eine ganze Weile ungeduldig auf seiner Brust herum, bis sie begriff, daß er nicht die Absicht hatte, noch mehr zu sagen. Nun war sie es, die in Gelächter ausbrach. »Himmel, du bist wirklich ein furchtbar dickköpfiger Mensch, Bradford. Natürlich liebst du mich. Das weiß ich schon lange.« Das war zwar eine freche Lüge, aber Caroline fand sie legitim. »Und nun gib zu, daß du mir vertraust. Unter welchen Umständen auch immer.«
»Ich möchte zuerst alle Umstände umrissen haben, bevor ich mich dir ganz ausliefere«, erwiderte er grinsend. Er schob ihren Kopf unter sein Kinn und atmete ihren Duft ein. »Du riechst nach Rosen.«
»Du auch. Das liegt daran, daß wir meine Seife genommen haben.«
Bradford grummelte etwas
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