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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ihm zu erklären. »Ich glaube, daß er mich vor vierzehn Jahren deswegen weggeschickt hat, weil er Angst um mich hatte. Und ich will nicht, daß das wieder geschieht, Milford. Seine letzten Jahre sollen friedlich und angenehm verlaufen. Er hat ein Recht darauf!«
    »Das glaube ich einfach nicht«, murmelte Milford. »Jemand hat es darauf abgesehen, Sie umzubringen, und Sie erzählen mir, Sie würden nicht zulassen, daß Ihr Vater sich aufregt! Lieber Himmel, Caroline, Sie sollten in erster Linie an sich denken!«
    »Bitte beruhigen Sie sich, Milford«, sagte Caroline. »Ich habe mich für eine bestimmte Vorgehensweise entschieden, und Sie brauchen sich keine Sorgen um mich zu machen. Ich bin durchaus in der Lage, auf mich selbst aufzupassen.«
    »Was für eine Vorgehensweise?« fragte Milford beinahe abwesend. Er brannte darauf, Bradford aufzusuchen, damit er ihm sagen konnte, was er von Caroline erfahren hatte. Er verschwendete keine Gedanken daran, daß er ihr versprochen hatte, die Sache für sich zu behalten. Lieber Gott! Und sie beide hatten geglaubt, Bradford sei das Ziel der Attacke gewesen! Milford schüttelte wieder und wieder den Kopf. Er konnte es nicht fassen. Gleichzeitig wuchs sein Zorn beständig. Irgendein Schuft trachtete der wundervollen, liebreizenden Caroline nach dem Leben! Gott, sie war doch vollkommen schutzlos und allein! Bradford würde einen Herzanfall bekommen, wenn er davon erfuhr. Er, Milford, stand jedenfalls kurz davor!
    »Nun, ich habe mir überlegt, Leute zu engagieren, die Nachforschungen anstellen«, begann Caroline. Allein die Worte auszusprechen, gab ihr das Gefühl, die Situation zu beherrschen. »Gleich morgen werde ich ein paar Gespräche führen. Und dann dachte ich, daß ich -«
    »Das reicht. Sagen Sie nichts mehr«, unterbrach Milford. Es gab so viele Fragen, die wieder neue aufwarfen, so viele denkbare Konsequenzen, daß er sich einen Moment Ruhe gewünscht hätte, um seine Gedanken zu ordnen.
    Caroline senkte verzagt den Kopf und blickte auf ihre Hände. Sie hatte kein Recht, ihn mit ihren Problemen zu belasten. Nur ... es hatte so gut getan, mit jemandem zu reden, daß sie nicht daran gedacht hatte, wie selbstsüchtig sie sich damit benahm. »Ich verstehe«, sagte sie niedergeschlagen. »Ich mache Ihnen keinen Vorwurf, Milford. Je weniger Sie wissen, desto besser ist es für Sie. Es tut mir sehr leid, daß ich Ihnen die Laune verdorben habe, und ich denke, es ist am besten, wenn Sie sich von mir fernhalten, bis sich meine Probleme gelöst haben.«
    Milford riß die Augen auf. Fast hätte er laut gelacht. »Fernbleiben? Und wozu soll das gut sein?«
    »Nun«, erwiderte Caroline, »schließlich besteht die Möglichkeit, daß Ihnen in meiner Gesellschaft etwas zustößt. Und warum sehen Sie mich jetzt so merkwürdig an?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob Sie mich nicht gerade schrecklich beleidigt haben«, gab Milford vergnügt zurück. »Ah, wir sind zu Hause. Ich melde mich morgen bei Ihnen, Caroline!«
    »Aber warum denn das? Ich habe Ihnen doch gerade gesagt, daß es besser wäre, wenn Sie sich von mir fernhalten.«
    Milford verdrehte die Augen zum Himmel, brachte Caroline zur Tür, schob sie hinein, und sprang eilig wieder in seine Kutsche.
    Er brauchte eine Stunde, bis er Bradford gefunden hatte. Milford konnte seine Ungeduld kaum noch bezähmen, als er in die Spielhalle stürmte und endlich seinen Freund an einem der Tische entdeckte. Bradford, der mehrere Häufchen Geld vor sich liegen hatte, wirkte extrem gelangweilt.
    Milford bahnte sich seinen Weg zu dem Tisch hinüber und beugte sich dort zu Bradford hinunter, um ihm ein paar Worte ins Ohr zu flüstern. Bradfords gelangweilte Miene verschwand augenblicklich. Zur allgemeinen Verwunderung stieß er ein lautes Wutgebrüll aus, sprang so rasch auf, daß er sowohl seinen Stuhl als auch den Spieltisch umstieß, und stürmte ohne ein Wort der Erklärung aus dem Raum. Milford warf noch einen Blick auf das Geld, das Bradford gewonnen hatte, zuckte dann die Schultern und folgte seinem Freund.
    Bradford hörte sich an, was Milford ihm zu erzählen hatte, und verkündete anschließend, daß er sofort zu Caroline fahren würde. Milford schüttelte den Kopf. »Es ist nach Mitternacht, Brad. Du wirst bis morgen warten müssen.«
    Nun schüttelte Bradford den Kopf. »Jetzt. Bring mich bei den Braxtons vorbei und geh nach Hause.«
    Milford wußte, wann es keinen Sinn mehr hatte, mit seinem Freund zu diskutieren. Er willigte also

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