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Im tiefen Wald - Nevill, A: Im tiefen Wald - The Ritual

Im tiefen Wald - Nevill, A: Im tiefen Wald - The Ritual

Titel: Im tiefen Wald - Nevill, A: Im tiefen Wald - The Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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hatte sich gereckt und auf schwarzen Hinterbeinen dagestanden, die dünn wie Stelzen waren und sich am Knie in die falsche Richtung bogen.
    Hastig schaltete er die Scheinwerfer ein. Fernlicht. Der breite grelle Lichtkegel, der die enge Schlucht zwischen den Baumreihen erhellte, war eine Erlösung, auch wenn sich die Bäume mit ihren feucht glänzenden, triefenden Blättern immer näher an den Wagen drängten und gegen Dach und Scheiben klatschten, als wollten sie ihn dazu bewegen, langsamer zu fahren, wie eine gaffende Menschenmenge, die ein Prominentenauto belagert.
    Es war hinter ihm hergerannt, den ganzen Weg entlang, es hielt mit ihm Schritt. Dieses schwarze grässliche Ding mit den grotesk geformten Hinterbeinen. Es hatte keinen Schwanz. Aber
er hatte die wulstigen Muskeln gesehen, die seine Flanken bedeckten. »Herr im Himmel!«
    Er fuhr jetzt knapp fünfzig Stundenkilometer. Sein Kopf wurde gegen die Kabinendecke geschleudert, als er durch ein Schlagloch raste. Er musste abbremsen und langsamer weiterfahren. Vor Schmerz kniff er ein Auge zusammen. Durch den Aufprall war die Kopfwunde anscheinend aufgeplatzt, zumindest tat sie wieder höllisch weh.
    Der Wagen schlitterte weiter voran. Er sah öfter in den Rückspiegel als nach vorn über die nass glänzende Kühlerhaube.
    Als etwas vor dem Wagen vorbeischoss, bremste er scharf und hielt an. Sein Brustbein knallte gegen das Lenkrad, und die Hupe plärrte auf. Mit der Stirn knallte er gegen die Windschutzscheibe und blieb an dem kalten Glas kleben.
    Eine Weile war ihm völlig unklar, in welche Richtung er eigentlich starrte, bis er wieder zu sich kam und sich orientieren konnte. Er stemmte sich zurück in den Fahrersitz.
    Als er nach unten blickte, bemerkte er etwas, das sich dort bewegte. Dicht unten am Boden huschte es entlang und verschwand zwischen den Bäumen. Ein langgestreckter, muskulöser Körper.
    Wenn er nicht gebremst hätte, wäre er dagegen gefahren. »Scheiße!«
    Der Motor war wieder ausgegangen. Wenn das noch einmal passierte, das schwor er, dann würde er aussteigen und eine Kugel durch die Motorhaube schießen, um diesem dämlichen Blechhaufen ein Ende zu bereiten.
    Er brachte ihn wieder zum Laufen. Seine Zähne klapperten vor Angst und Panik, er bibberte, als wäre er am Nordpol.
    Steckten die Hinterräder in einer Schlammkuhle? Der Motor mühte sich ab, jaulte und ächzte, brachte den Wagen aber kein Stück vorwärts, als wäre die Handbremse angezogen. Dann machte das ganze Fahrzeug einen jähen Satz nach vorn, und er wäre beinahe vom Weg abgekommen.

    Irgendwas hatte den Pick-up hinten festgehalten.
    Luke sah in den Rückspiegel. Ein schwarzer Schatten tauchte auf und verschwand ruckartig, als würde er sich auf langen wackeligen Stelzen fortbewegen.
    Und dann war es auf dem Dach. Kletterte dort oben herum und rechts und links vor den Fenstern waren seine Umrisse zu erkennen. Er hörte sich selbst aufschreien. Das dämmrige Licht in der Fahrerkabine wurde noch düsterer.
    Es klang, als bearbeitete jemand mit Hämmern das Dach. Das Pochen knochiger Füße auf Metall schmerzte in seinen Ohren. Über die Windschutzscheibe erstreckte sich ein mit rosa Brustwarzen übersäter breiter haariger Bauch, der an den Leib eines riesigen Hundes erinnerte. Rechts bemerkte er ein gelblich glänzendes Auge von der Größe eines Apfels.
    Er schaute das Auge an.
    Ein gigantisches Maul schnappte auf. Schwarze Lefzen, gelbliche Fänge von der Länge eines menschlichen Fingers. Sein Atem kondensierte auf dem schmierigen Glas. Und dann war es auch schon verschwunden.
    Er trat das Gaspedal bis auf den Fahrzeugboden durch. Fort, nur weg hier! Seine Gedanken drehten sich in einem wilden Reigen im Kreis, als würden sie von einem Tornado angetrieben. Die Äste der Bäume am Wegrand schlugen erbarmungslos gegen die Karosserie, kratzten über die Windschutzscheibe wie scharfe Krallen, die nach ihm schnappten, um die schützende Hülle des Autos aufzuknacken wie eine Auster.
    Bäng! Bäng! Bäng! Die Hufe des Untiers knallten wieder auf das Metalldach, das Pochen wurde lauter, als würde es aufrecht dort oben stehen und mit aller Kraft aufstampfen. Dann sprang das Ding auf die Ladefläche, schnappte sich die Leiche des Mädchens, riss sie an einem Arm hoch und verschwand mit ihr wie mit einer aufgeschnittenen Puppe, deren rot schimmernde Fleischlappen in der Luft flatterten.

    Luke schrie immer noch, während der Pick-up von einer Seite des Fahrwegs auf die andere

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