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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dass er sich vor allem dafür geschämt hat, dass er einen solchen Bruder hatte.«
    »Wann hatten die beiden Ihres Wissens nach zum letzten Mal Kontakt?«
    »Ich glaube, vor vielleicht einem Jahr hat Carter Blair um Geld gebeten. Ich kam zufällig ins Zimmer, als Blair die Überweisung tätigte, und weiß noch, dass er sauer war, weil er sein Geld für einen Taugenichts wie Carter zum Fenster rauswerfen sollte, wie er es formuliert hat. Obwohl er wirklich wütend war, wollte er anscheinend nicht darüber reden und deshalb habe ich ihn nicht weiter bedrängt. Rückblickend betrachtet ist mir klar, dass ich vor vielen Dingen die Augen verschlossen habe, weil es mir einfacher erschien.«
    »Hat er ihn so genannt? Einen Taugenichts?«
    »Ja. Wie gesagt, er war wirklich wütend. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich überrascht war, weil er ihm Geld geliehen hat, und das habe ich auch gesagt. Darauf hat er den Computer heruntergefahren und mich angebrüllt, es wäre seine Kohle und alleine seine Sache, was er damit macht. Da es wirklich sein Geld war und da ich keine Lust hatte, mich mit ihm eines Kerls wegen zu streiten, den ich nie getroffen hatte, habe ich nichts mehr dazu gesagt.«

    »Interessant. Roarke, nimm dir ein bisschen Zeit, um dir die privaten und vielleicht geheimen Konten von Blair Bissel anzusehen. Ich würde gerne wissen, wie oft er diesem Taugenichts geholfen hat.« Sie machte eine Pause und blickte sich im Zimmer um. »Ich gehe davon aus, dass den zivilen Mitgliedern des Teams bewusst ist, dass sie bezüglich der Ermittlungen und aller Dinge, die damit zusammenhängen, zu absolutem Stillschweigen verpflichtet sind. Niemand sagt ein Wort zu irgendwelchen Freunden, Nachbarn, Geliebten, Journalisten oder auch nur zu seinem Haustier, falls er eins besitzt. Falls irgendwelche Informationen weitergegeben werden, gilt das als Behinderung polizeilicher Ermittlungen und somit als Straftatbestand. Wir werden die undichte Stelle finden, stopfen, vor Gericht stellen und hinter Gitter bringen. Das verspreche ich. Ich habe keine Zeit, um mich mit irgendwelchen Nettigkeiten aufzuhalten«, fügte sie, als sie Roarkes Blick bemerkte, schlecht gelaunt hinzu. »Das hier sind vielleicht deine Leute, meine sind sie nicht.«
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemand hier im Raum fälschlicherweise etwas anderes angenommen hat«, antwortete er. »Lieutenant.«
    »Falls jemand wegen meines Verhaltens beleidigt ist, kann ich das nicht ändern«, erklärte sie in ruhigem Ton. »Nur ist es einfach so, dass ich Chloe McCoy mit allzu großer Rücksicht auf die Gefühle Dritter nicht mehr helfen kann. Aber jetzt zu einem anderen Thema. Wir wissen, dass Bissel entweder auf eigene Rechnung oder auf Befehl der HSO Abhörgeräte und Kameras in seine Skulpturen eingearbeitet hat. Wir wissen, dass selbst in dem Haus, in dem er mit Reva Ewing gelebt hat,
mehrere Skulpturen verwanzt waren, und müssen davon ausgehen, dass er auf diesem Weg Informationen über die Projekte sammeln wollte, mit denen sie im Rahmen ihrer Arbeit für Securecomp beschäftigt war.«
    Sie sah Reva ins Gesicht und bemerkte das leichte Zittern ihres Unterkiefers, ehe die andere Frau die Zähne aufeinanderbiss.
    »Wir müssen wissen, wohin er überall Skulpturen verkauft hat, um zu überprüfen, ob sie vielleicht ebenfalls verwanzt sind. Falls das der Fall ist, wird die Geschichte hohe Wellen schlagen. Machen Sie sich darauf gefasst, dass auch Sie nass werden, Reva. Schließlich waren Sie seine Frau.«
    »Damit komme ich zurecht.«
    »Ewing war ein Opfer dieses Mannes. Er hat sie benutzt und vorsätzlich getäuscht. Deshalb kann man schwerlich ihr einen Vorwurf wegen der Dinge machen, die er ohne ihr Wissen getrieben hat.«
    Reva bedachte den erbosten Tokimoto mit einem schwachen Lächeln. »Natürlich kann man das. So laufen solche Dinge nun einmal.«
    »Früher oder später kann das tatsächlich passieren«, stimmte Eve ihr zu. »Vor allem, da Bissels Leiche aus der Pathologie verschwunden ist.«
    Sie sah Reva reglos an, doch die bedachte sie mit einem derart verständnislosen Blick, als hätte sie den Satz in einer fremden Sprache formuliert. Tokimoto jedoch sprang von seinem Stuhl, streckte blind den Arm zur Seite aus und tastete nach Revas Hand.
    Dann hatte Roarke also tatsächlich Recht, erkannte Eve. Sie hätte es sich denken sollen. Er hatte einfach immer Recht.

    »Was soll das heißen?«, fragte Reva vorsichtig. »Ich verstehe nicht.«
    »Der

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