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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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fühle mich wieder putzmunter.«
    »Trotzdem. Du siehst so zerbrechlich aus.« Als sie ihn stirnrunzelnd ansah, küsste er sie lachend auf die Stirn. »Das war nicht beleidigend gemeint.«
    »So hat es aber geklungen, aber ich will nicht nachtragend sein.«
    »Du bist kreidebleich«, fuhr er auf dem Weg in Richtung ihres Bettes fort. »Und siehst wirklich zerbrechlich aus. Du hast noch Tränen in den Wimpern und schwarze Ringe unter den Augen. Weißt du, wie sehr ich deine Augen liebe, deine wunderbaren goldenen Augen? Meine geliebte Eve.«
    »Sie sind nicht golden, sondern braun.«
    »Es gefällt mir, wenn mich diese Augen ansehen.« Er drückte sie auf die Matratze. »Sie sind noch immer voller Tränen.« Er presste seinen Mund auf ihre Lider, bis sie die Augen schloss. »Wenn du weinst, bringt mich das um. Die Tränen einer starken Frau bringen einen Mann schneller als ein Stich mit einem Messer um.«

    Er beruhigte sie, verführte sie mit seinen Worten und mit seinen warmen Händen. Es war immer wie ein kleines Wunder, dass ein Mann mit seiner Energie und mit seinen Bedürfnissen derart geduldig war. Er konnte gewalttätig und kalt sein, aber auch zärtlich, liebevoll und warm. Doch aus irgendeinem Grund war es genau die Widersprüchlichkeit in seinem Wesen, die sich so perfekt mit ihrer Persönlichkeit verband.
    »Roarke.« Sie reckte sich ihm entgegen und schlang ihm erneut die Arme um den Hals.
    »Was?«
    Sie schlug die Augen wieder auf, presste ihren Mund an seine Wange und suchte ihre eigene Zärtlichkeit. »Mein Roarke.«
    Sie konnte ebenfalls beruhigen und verführen. Sie konnte ihm zeigen, dass sie - egal welche Knüppel ihnen die Welt zwischen die Beine warf, egal welche Monster aus der Vergangenheit oder auch der Zukunft sie verfolgten - mit ihm verbunden war.
    Sie öffnete die Knöpfe seines Hemds und drückte einen Kuss auf seine Schulter. »Du bist die Liebe meines Lebens. Es ist mir egal, dass das wahrscheinlich furchtbar kitschig klingt. Du bist der Anfang und das Ende meines Lebens. Du bist der allerbeste Teil.«
    Er nahm ihre Hände und hob sie von Liebe überwältigt sanft an seinen Mund. Die Flut der Gefühle, die sie beide füreinander hegten, wusch allen Schmutz von ihnen beiden ab. Auch wenn es unerklärlich war, machte sie sie beide rein.
    Er öffnete ihr Hemd und glitt mit seinen Fingern sanft über ihre geschwollene Haut.
    »Es tut mir weh, all die blauen Flecken an dir zu sehen
und genau zu wissen, dass es nicht die letzten sein werden, die du im Rahmen deiner Arbeit abbekommst. Aber sie machen mich gleichzeitig auch furchtbar stolz.« Er strich mit seinen Lippen sanft über die Verletzungen und presste sie dann sanft auf das Bild der Dienstmarke auf ihrer Brust. »Ich habe eine Kriegerin geheiratet.«
    »Und ich einen Krieger.«
    Sie sahen einander in die Augen, und während ihre Münder sich nach kurzem Suchen fanden, streichelten sie einander tröstend und gleichzeitig voller Leidenschaft.
    In der wunderbaren morgendlichen Stille bewegten sie sich im selben Rhythmus und stießen dabei leise Seufzer aus, als sie sich schließlich auf ihn rollte und ihn in sich aufnahm, verschränkten sie die Hände und hielten sich in freudiger Erregung und erfüllt von unendlicher Liebe aneinander fest.
     
    Sie rollte sich dicht neben ihm zusammen, denn ihr war bewusst, dass die körperliche Nähe und Vertrautheit genauso wichtig wie die Befriedigung ihrer Begierde für sie beide war.
    Erst jetzt, da ihre Welt wieder ins Gleichgewicht geraten war, erkannte sie das Ausmaß der Erschütterung, die sie erlitten hatte. Erst jetzt, nach der Versöhnung, wurde ihr bewusst, dass die Erschütterung für ihn genauso groß gewesen war.
    Sie hatten sich versöhnt, denn er hatte ihr gegeben, was sie brauchte. Er hatte seine eigenen Wünsche und sein eigenes Verlangen ihr zuliebe unterdrückt. Was bestimmt nicht leicht gewesen war. Denn er war ein - wie
sie es aus Dankbarkeit in Gedanken höflich formulierte - ein äußerst durchsetzungsfreudiger Mann.
    Er hatte nicht deshalb nachgegeben, weil er eingesehen hatte, dass ihre Sicht der Dinge richtig war, sondern weil sie und ihre Ehe ihm mehr bedeuteten als der Wunsch, sich durchzusetzen.
    »Du hättest mich auch belügen können.«
    »Nein.« Er blickte durch das Oberlicht in das Grau des anbrechenden Tages. »Ich könnte dich nie belügen.«
    »Ich habe nicht dich speziell, sondern einfach generell die Möglichkeit gemeint.« Sie strich ihm die Haare aus der

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