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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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besorgt, als sie Ihnen erzählt hat, dass sie Blair heiraten will.«
    »Ja, ein bisschen. Aber sie war eine erwachsene Frau.«
    »Meine Mom sagt immer, selbst wenn wir einmal hundert sind, bleibt sie trotzdem unsere Mom. Haben Sie Bissel überprüft, Ms Ewing?«
    Caro wollte widersprechen, wandte sich dann aber errötend ab. »Ich … sie ist mein einziges Kind. Ich schäme mich es zuzugeben, aber, ja. Ich weiß, ich hatte Sie extra darum gebeten, ihn nicht zu überprüfen«, sagte sie zu Roarke. »Wir hatten beinahe Streit deshalb.«
    »Ich habe ihn trotzdem überprüft.«
    »Natürlich. Selbstverständlich.« Flatternd hob sie ihre Hand an ihr Gesicht, ließ sie dann aber ermattet wieder fallen. »Schließlich war seine Verlobte bei Ihnen angestellt.« Sie stieß einen leisen Seufzer aus. »Ich wusste, dass Sie ihn überprüfen würden. Schließlich mussten Sie ja sich und Ihr Unternehmen schützen.«
    »Ich habe dabei nicht nur an mich oder an mein Unternehmen gedacht, Caro.«
    Sie streckte einen Arm aus und berührte seine Hand. »Nein, das ist mir klar. Aber ich wusste auch, dass Sie nicht tiefer graben würden, denn schließlich hatte ich Sie explizit darum gebeten, es nicht zu tun. Und ich hatte mir geschworen, es auch nicht selbst zu tun. Ich hatte nicht das Recht, mich derart heimlich in das Leben meiner Tochter einzumischen. Aber schließlich habe ich es doch getan. Ich habe ihn gründlich überprüft. Und ich habe mich dafür Ihrer Informationsquellen bedient. Es tut mir furchtbar leid.«

    »Caro.« Er küsste ihr begütigend die Hand. »Das habe ich die ganze Zeit gewusst. Und es hat mir nicht das Geringste ausgemacht.«
    »Oh.« Sie stieß ein unsicheres Lachen aus. »Wie dumm von mir.«
    »Wie konntest du das tun, Mom?« Plötzlich stand Reva in der offenen Tür. Ihre Augen waren rot verquollen und ihre Haare waren wild zerzaust. »Wie konntest du mich derart hintergehen?«

5
    Roarke trat auf Reva zu und baute sich auf diese Art diskret zwischen Mutter und Tochter auf. Eve überlegte, ob den anderen auffiel, dass er sich Caro als Schutzschild bot.
    »Dazu muss ich sagen, Reva, dass ich Sie genauso hintergangen habe.«
    »Sie sind nicht meine Mutter«, herrschte sie ihn an.
    Sie machte einen Schritt nach vorn und Roarke verlagerte unmerklich sein Gewicht. »Was ja wohl zu bedeuten hat, dass ich mit noch weniger Recht hinter Ihnen hergeschnüffelt habe«, erklärte er in ruhigem Ton, während er sein Zigarettenetui aus seiner Jackentasche zog. Diese Geste, merkte Eve, lenkte Reva, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, von ihrer Mutter ab. »Haben Sie etwas dagegen, Caro?«, fragte er seine Assistentin freundlich.
    »Nein.« Verwirrt stand Caro auf. »Ich werde Ihnen einen Aschenbecher holen.«
    »Danke. Natürlich könnten Sie behaupten, ich hätte Ihren damaligen Verlobten deshalb überprüft, weil ich Ihr Arbeitgeber bin. Und das würde zum Teil auch stimmen.« Er zündete sich seine Zigarette an. »Aber es wäre nicht die ganze Wahrheit. Mindestens genauso wichtig war mir, dass ich mit Ihnen und mit Ihrer Mutter schon seit Jahren befreundet bin.«
    Reva wurde puterrot, und trotz des pinkfarbenen Morgenmantels und der dicken grauen Socken, die sie
trug, war nicht zu übersehen, dass sie sich mühsam zusammenreißen musste, damit sie Roarke nicht schlug. »Wenn Sie mir so wenig vertrauen können -«
    »Ich vertraue Ihnen, Reva, ich habe Ihnen die ganze Zeit vertraut. Er hingegen war für mich ein völlig Fremder, weshalb also hätte ich ihm trauen sollen? Trotzdem habe ich es aus Respekt vor Ihrer Mutter bei einer oberflächlichen Überprüfung bewenden lassen und mich nicht gründlicher mit ihm befasst.«
    »Aber vor mir hatten Sie offensichtlich keinerlei Respekt. Und du auch nicht.« Reva bedachte ihre Mutter, die mit einem kleinen Kristallteller zurückkam, mit einem zornblitzenden Blick. »Du hast ihn ausspioniert, während du mir bei den Vorbereitungen zu unserer Hochzeit geholfen und mir vorgegaukelt hast, dass du dich für mich freust.«
    »Ich habe mich für dich gefreut«, setzte Caro an.
    »Du hast ihn nicht gemocht, du hast ihn nie gemocht«, fauchte ihre Tochter. »Wenn du dir einbildest, ich hätte nicht gemerkt, dass du -«
    »Tut mir leid, aber falls das hier zu einem Familienstreit ausarten soll, müssen Sie damit leider noch ein wenig warten.« Als Reva erbost zu ihr herumfuhr, stellte Eve demonstrativ das Aufnahmegerät vor sich auf den Tisch. »Die Ermittlungen in diesen

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