Im Tod vereint - Divided in Death (18)
gesagt wie, dass sie nicht versteht, wie ich es ertrage, den ganzen Tag mit irgendwelchen idiotischen Geräten in einem Labor eingesperrt zu sein, weil das doch auf Dauer sicher todlangweilig ist. Aber ich habe nie über Einzelheiten mit ihr gesprochen, nicht mal bei Projekten, die weniger bedeutsam waren als das, woran wir augenblicklich arbeiten. Schließlich hätte ich dadurch die Verschwiegenheitsklausel in meinem Arbeitsvertrag verletzt.«
»In Ordnung.«
»Sie denken doch nicht ernsthaft, dass Blair wegen unseres Projekts ermordet worden ist und ich deshalb derart in der Klemme stecke? Das ist einfach unmöglich. Er hatte keine Ahnung, und auch sonst hat niemand, der nicht direkt etwas damit zu tun hat, etwas von meiner Arbeit gewusst.«
»Es könnte durchaus möglich sein, Reva.«
Sie riss den Kopf herum, ehe sie jedoch etwas erwidern konnte, klopfte es vernehmlich an der Tür. »Die
Zeit ist um«, rief Eve von draußen und trat bereits ein, während Reva langsam aufstand. Als sie Revas Miene sah, nickte sie Roarke zu. »Ich gehe davon aus, dass du die Vorarbeit geleistet hast.«
»Er wusste, dass sie mit einem geheimen Projekt beschäftigt war, aber über Einzelheiten hat sie nicht mit ihm gesprochen.«
»Das Projekt kann unmöglich etwas mit dem zu tun haben, was Blair passiert ist«, beharrte Reva weiterhin auf ihrem Standpunkt. »Wenn es wirklich ein Terroranschlag gewesen wäre, hätten sie es doch eher auf mich oder Sie oder auf irgendein anderes aktives Teammitglied abgesehen«, sagte sie zu Roarke.
»Lassen Sie uns versuchen rauszufinden, was hinter den beiden Morden steckt«, schlug Eve mit ruhiger Stimme vor. »Kommen Sie wieder mit rüber, damit wir alle zusammen überlegen können.«
»Was hätten sie durch den Tod von Blair erreichen können?« Reva lief hinter Eve ins Wohnzimmer zurück. »Das Projekt wird davon nicht betroffen.«
»Sie wurden wegen zweifachen Mordes festgenommen, oder nicht? Setzen Sie sich. Wann waren Sie beide zum letzten Mal in Bissels Studio?«, fragte Eve die beiden Frauen.
»Ich zum letzten Mal vor Monaten«, antwortete Caro. »Im letzten Frühjahr. Vielleicht im April? Ja, ich bin mir sicher, dass es im April gewesen ist. Er wollte mir den Brunnen zeigen, den er für Reva zum Geburtstag angefertigt hat.«
»Ich war letzten Monat dort«, erklärte Reva. »Anfang August. Ich habe ihn nach der Arbeit dort getroffen. Wir waren zu einer Dinnerparty bei Felicity eingeladen.
Er hat mir den Lift runtergeschickt, ich bin raufgefahren und habe ein paar Minuten gewartet, während er sich umgezogen hat.«
»Er hat Ihnen den Lift runtergeschickt?«
»Ja. Er war geradezu besessen von dem Gedanken, dass jemand in seinem Studio einbricht, und hat deshalb niemandem das Passwort für den privaten Lift verraten.«
»Aber Sie haben es mir gegeben.«
Reva wurde rot und räusperte sich leise. »Ich habe es mir bei meinem letzten Besuch heimlich besorgt. Ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen. Es war die perfekte Gelegenheit, den neuen Sicherheitsstunner zu testen, der von unserer Abteilung entwickelt worden ist. Also habe ich mir den Code besorgt, ihn ausprobiert und er hat tatsächlich funktioniert. Dann habe ich alles wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und mich bei Blair gemeldet. Ich habe ihm nichts davon erzählt, weil er dann wahrscheinlich ziemlich sauer gewesen wäre.«
»Waren Sie je in seinem Studio, wenn er nicht dort war?«
»Wozu?«
»Um sich ein bisschen umzugucken und zu sehen, was er so treibt.«
»Ich habe ihm niemals hinterherspioniert.« Sie bedachte ihre Mutter mit einem vielsagenden Blick. »Ich habe ihm niemals hinterhergeschnüffelt. Vielleicht hätte ich das machen sollen, vielleicht hätte ich dann schon eher etwas von ihm und Felicity gewusst. Aber ich habe seine Privatsphäre immer respektiert und dasselbe von ihm erwartet.«
»Wussten Sie von der Sache zwischen ihm und Chloe McCoy?«
»Wem?«
»Chloe McCoy, Reva. Die hübsche junge Angestellte in seiner Galerie.«
»Die Kleine, die aus allem ein fürchterliches Drama macht?« Reva stieß ein leises Lachen aus. »Oh, bitte. Blair kann doch wohl unmöglich …« Sie brach ab, als Eves kühler, durchdringender Blick sie innerlich erbeben ließ. »Nein. Sie ist doch beinahe noch ein Kind. Um Himmels willen, sie ist noch am College.« Sie rollte sich zu einem Ball zusammen und wiegte sich hin und her. »Oh Gott, oh Gott.«
»Baby. Reva.« Eilig nahm Caro neben
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