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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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für meine Enkelkinder ist.«
    »Und was hielten Sie von seiner Arbeit?«
    »Ich muss völlig ehrlich sein, nicht wahr?« Etwas blitzte in ihren Augen auf. »Ich konnte bisher niemals ehrlich sein. Ich fand seine Werke unanständig, anmaßend und manchmal geradezu beleidigend. Kunst soll die Menschen überraschen und vielleicht auch manchmal durchaus unanständig sein. Aber ich persönlich habe einen eher konservativen Geschmack. Allerdings hat er mit seiner Arbeit wirklich gut verdient.«
    »Reva erscheint mir durch und durch wie eine Städterin. Was macht sie also in einem Haus in Queens?«
    »Er wollte dieses Haus. Ein möglichst großes Haus in seinem eigenen Stil. Ich gebe zu, dass es mir fast das Herz gebrochen hat, als sie so weit weg gezogen sind. Wir beide standen einander immer ungewöhnlich nahe. Seit sie zwölf war, waren sie und ich allein.«
    »Warum?«
    »Ihr Vater hatte eine Vorliebe für andere Frauen«, erklärte Caro ohne eine Spur von Bitterkeit. Ja, ohne eine Spur von irgendetwas, fiel Eve auf. »Und jetzt macht es den Eindruck, als hätte meine Tochter sich zu derselben Art von Mann hingezogen gefühlt.«
    »Sie hat eine Zeitlang noch weiter weg gelebt, und zwar, als sie beim Geheimdienst war.«
    »Ja. Sie musste eigenständig werden. Ich war sehr stolz auf sie, aber trotzdem unglaublich erleichtert, als
sie hierher zurückkam und in die Forschung und Entwicklung ging. Ich dachte, dort wäre es sicherer für sie.« Caros Lippen fingen an zu zittern. »Ich dachte, dass meinem Mädchen dort nichts passieren kann.«
    »Hat Reva je mit Ihnen über ihre Arbeit gesprochen?«
    »Hm? Ja, hin und wieder. Wir hatten häufig, wenn auch auf vollkommen verschiedene Arten, mit denselben Projekten zu tun.«
    »Hat sie je mit Ihnen über das Projekt gesprochen, an dem sie im Augenblick beteiligt ist?«
    Caro griff erneut nach ihrer Tasse, Eve fiel die Erweiterung ihrer Pupillen trotzdem auf. »Ich nehme an, dass Reva an einer ganzen Reihe von Projekten beteiligt ist.«
    »Sie wissen, welches Projekt ich meine, Caro.«
    Jetzt warf Caro einen leicht verwirrten Blick auf Roarke. »Ich bin nicht befugt über die Projekte der Entwicklungsabteilung von Roarke Industries zu sprechen. Nicht mal Ihnen gegenüber, Lieutenant.«
    »Schon gut, Caro. Der Lieutenant weiß Bescheid.«
    »Verstehe.« Doch es war nicht zu übersehen, dass sie ganz sicher nicht verstand. »Ich weiß über bestimmte Einzelheiten des Projekts Bescheid. Als Roarkes persönliche Assistentin bin ich bei Besprechungen dabei, gehe die Verträge durch und bewerte das Personal. Das gehört zu meinen ganz normalen Pflichten. Also ja, ich weiß von dem Projekt, das Reva augenblicklich leitet.«
    »Und Sie beide haben sich darüber unterhalten.«
    »Reva und ich? Oh nein, ganz sicher nicht. Wir würden niemals über irgendwelche Einzelheiten sprechen. Bei einem so geheimen Vorhaben sind sämtliche Informationen,
sämtliche Akten und Notizen stets unter Verschluss. Ich habe bis jetzt mit niemandem darüber gesprochen, außer natürlich mit Roarke. Und selbst mit ihm nur im Büro. Hier geht es um die globale Sicherheit, Lieutenant«, sagte sie mit missbilligender Stimme. »Das ist wohl kaum ein geeignetes Thema für einen Kaffeeklatsch.«
    »Ich habe es nicht zur Sprache gebracht, weil mir die Plätzchen sonst zu trocken sind.«
    »Es sind wunderbare Plätzchen«, zwitscherte Peabody und handelte sich einen bösen Blick von Dallas ein. »Ich wette, die haben Sie aus einer echten Bäckerei.«
    Caro blickte sie mit einem sanften Lächeln an. »Das stimmt.«
    »Als ich noch ein Kind war, hatten wir immer frische Plätzchen im Haus, und selbst jetzt, wo wir alle erwachsen sind, backt meine Mom sie immer noch. Aus Gewohnheit«, meinte Peabody und biss herzhaft in ihren Keks. »Wahrscheinlich hatten Sie auch immer Plätzchen im Haus, als Reva noch ein kleines Mädchen war.«
    »Das stimmt ebenfalls.«
    »Ich nehme an, wenn man sein Kind allein großzieht, steht man ihm nicht nur wirklich nahe, sondern ist manchmal vielleicht sogar ein wenig übertrieben fürsorglich.«
    »Wahrscheinlich.« Caros Stimme und auch ihre Haltung wurden etwas weniger angespannt. »Obwohl ich stets versucht habe, ihr ihren eigenen Raum zu lassen. Damit sie eines Tages auf eigenen Beinen stehen kann.«
    »Aber trotzdem haben Sie sich sicher unendlich viele Sorgen um Ihr Kind gemacht. Wie als Reva beim
Geheimdienst war. Wahrscheinlich waren Sie wie jede ganz normale Mutter auch etwas

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