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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gelegt und sich der Mafia angeschlossen.
    Außerdem, er mußte schon selbst über seine blühende Phantasie lächeln, denn welchen Beweis hatte er überhaupt, daß die Spritze wirklich Gift enthielt?
    War der Glaskolben vielleicht mit einer Droge gefüllt? Auch das war sicherlich eine Möglichkeit. Doch stellte sich dann wieder die Frage, warum? Er kannte keine militärischen Geheimnisse und auch nicht die Baupläne der neuesten Atombomben, nicht die geheimen Standorte der Interkontinentalraketen seines Landes und keine Pläne für die endgültige Vernichtung der Welt. Wieder mußte er daran denken, wie wunderschön Summer war. Schließlich zwang er seine Gedanken zurück in die Wirklichkeit. Er drehte den Wasserhahn ab und trat unter der Dusche heraus. Nachdem er sich einen Bademantel über seine breiten Schultern geworfen hatte, kehrte er zurück ins Schlafzimmer und legte Summer einen feuchten Waschlappen auf die Stirn. Mit einer Spur heimlicher Freude stellte er fest, daß sie am kommenden Morgen einen wunderschönen blauen Fleck am Kinn haben würde.
    Pitt schüttelte Summer heftig an den Schultern. Langsam und zögernd, als wollte sie das Land des sanften Vergessens nicht verlassen, öffnete sie ihre großen grauen Augen und murmelte dabei unverständliche Worte vor sich hin. In einem fremden Zimmer aufzuwachen, hätte wahrscheinlich jede andere Frau erschrocken hochfahren lassen. Nicht jedoch Summer. Sie hatte sich fest im Griff. Pitt konnte es gerade sehen, wie ihr Verstand mit einem Schlag wieder hellwach war. Ihr Blick durchmaß den Raum. Ihre Augen wanderten erst zu Pitt, dann zur Tür, zum Balkon und wieder zurück zu Pitt. Sie sah ihn gleichgültig an, doch war ihr Blick zu sehr um Unbefangenheit bemüht, als daß er echt sein konnte. Dann hob sie ihre Hand und berührte leicht ihr Kinn, was sie kurz zusammenzucken ließ.
    »Sie haben mich geschlagen?« Es war mehr eine Frage als eine Feststellung.
    »Ja.« Er setzte ein freches Grinsen auf. »Und ich überlege gerade, ob ich Sie jetzt, da ich Sie sicher in meiner Gewalt habe, nicht auch noch vergewaltigen soll.«
    Schließlich öffneten sich ihre Augen doch noch weit vor Schrecken. »Das würden Sie nicht wagen.«
    »Woher wissen Sie denn, daß ich es nicht längst getan habe?«
    Ihre Hand zuckte wieder hoch und schob sich langsam ihren Unterleib hinunter. Plötzlich hielt sie in der Bewegung inne. »So niederträchtig wären Sie nicht.«
    »Wer sagt denn, daß ich es überhaupt bin?«
    Sie sah Pitt mit einem sonderbaren Blick an. »Man hat mir erzählt…« Sie ließ den Satz unvollendet und wich seinen Augen aus.
    »Sie sollten vorsichtiger sein«, sagte Pitt in vorwurfsvollem Ton. »Wer bösen Gerüchten Glauben schenkt und am Strand von Waikiki herumläuft, um wehrlose Männer mit einer Spritze zu stechen, der kann sich eine Menge Schwierigkeiten einhandeln.«
    Einige Sekunden lang starrte sie ihn an, ihre Lippen bewegten sich, als wollte sie ihm antworten, doch dann wuchs in ihren unwirklich grauen Augen die Unsicherheit. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Das macht gar nichts.« Pitt drehte ihr den Rücken zu und griff nach dem Telefon. »Soll doch die Polizei herausfinden, was für ein Spiel Sie treiben. Schließlich zahlen wir ehrbaren Bürger dafür unsere Steuern.«
    »Ein Fehler.« Mit einemmal wurde ihre Stimme hart und schneidend kalt. »Ich werde beteuern, daß Sie mich vergewaltigt haben, und was glauben Sie, wem man angesichts dieser Spuren in meinem Gesicht mehr glauben wird, mir oder Ihnen?«
    Pitt nahm den Hörer von der Gabel und begann eine Nummer einzutippen. »Es gibt nicht den geringsten Zweifel daran, daß man Ihnen glauben wird. Zumindest so lange, bis Adrian Hunter als meine Entlastungszeugin auftritt. Auch sie hat sicherlich einige Spuren in ihrem Gesicht, die sie vorweisen kann.« Pitt wandte seine Aufmerksamkeit jetzt endgültig dem Telefon zu.
    Die Stimme, die sich am anderen Ende der Leitung gemeldet hatte, gab nach dem fünften »Hallo« auf und hängte ein. Als die Leitung tot war, sagte Pitt: »Hören Sie? Ich möchte einen Überfall melden…«
    Weiter kam er nicht. Summer war von dem breiten Bett hochgeschnellt und drückte entschlossen die Gabel nieder.
    »Bitte, Sie verstehen alles falsch.« Ihre Stimme war leise und verzweifelt.
    »Das ist ja wohl die komischste Entschuldigung, die Ihnen einfallen konnte«, sagte Pitt mit zorniger Stimme. Er packte sie fest an den Schultern und riß sie zu sich heran, bis

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