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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ihre angstvoll geweiteten Pupillen nur noch Zentimeter von seinen harten Augen entfernt waren.
    »Erst schlagen Sie mir Ihr Knie in den Unterleib und versuchen, mir eine Spritze in den Rücken zu jagen, und wenn dann schließlich doch alles anders kommt, als Sie es sich gedacht haben, dann spielen Sie die Unschuld vom Lande. Was, zum Teufel, hat das alles zu bedeuten?«
    Sie machte einen Versuch, sich loszureißen, doch plötzlich gab sie allen Widerstand auf. »Sie Gangster!« Ihre Stimme war nicht mehr als ein wildes Flüstern.
    Der merkwürdig altertümliche Ausdruck traf Pitt völlig überraschend. Zögernd lockerte er seinen Griff und trat dann einen Schritt zurück. »Ja natürlich, genau das bin ich. Einer aus der Gang des guten Al Capone und gerade erst aus Chicago hier eingetroffen.«
    »Bei Gott, ich wünschte, ich hätte…« Sie ließ den Satz unvollendet und legte ihre Unterarme über Kreuz, um mit den Händen nach den Schultern zu greifen und die sich rötende Haut zu massieren. »Sie sind ein Teufel.«
    Pitt fühlte keinen Haß gegen sie, vielmehr eine leise Reue, denn nun sah auch er die tief roten Flecken, wo sich seine Finger in ihre Schultern eingegraben hatten.
    Es dauerte eine Zeit, in der sie sich stumm ansahen, bis Summer weitersprach. »Ich werde Ihnen alles sagen, was Sie wissen wollen.« Obwohl sich der Ton ihrer Stimme leicht gewandelt hatte, war dem kalten Blick ihrer Augen nicht anzusehen, daß sich ihre Gefühle gegenüber Pitt geändert haben sollten. »Aber vorher helfen Sie mir bitte ins Badezimmer. Ich habe das Gefühl… ich glaube, mir wird schlecht.«
    Pitt streckte einen Arm vor und griff nach ihrem Handgelenk, dabei fühlte er, wie sich ihre Muskeln spannten. Plötzlich stutzte sie sich mit einem Fuß gegen das Bett ab und schleuderte sich dann mit ihrem ganzen Gewicht gegen Pitt, so daß ihre Schulter ihn in die Magengrube traf. Pitt verlor sofort die Balance; er fiel nach hinten, stolperte über einen Stuhl und war noch nicht einmal ganz auf den Berberteppich gestürzt, als Summer schon die Schiebetür zum Balkon aufgerissen hatte und dahinter verschwunden war.
    Pitt machte keine Anstrengung, ihr hinterherzueilen. Statt dessen brachte er sich in eine angenehmere Stellung und lehnte sich gemütlich gegen das Bett. Dann konnte er sich nicht länger beherrschen und lachte schallend los. »Wenn Sie mein Apartment das nächste Mal auf diesem Weg verlassen wollen, dann bringen Sie sich am besten einen Fallschirm mit.«
    Langsam trat sie zurück ins Schlafzimmer, ihr liebliches Gesicht hatte sich in eine wilde Maske des Zorns verwandelt.
    »Für Menschen wie Sie gibt es ein böses Wort.«
    »Ich könnte Ihnen mindestens ein Dutzend nennen«, antwortete er und lächelte dabei freundlich.
    Sie ging hinüber auf die andere Seite des Zimmers und brachte dabei soviel Raum wie möglich zwischen sich und ihren Widersacher. Dann ließ sie sich auf einen Stuhl sinken und sah ihm abschätzend in die Augen. »Wenn ich Ihnen Ihre Fragen wirklich beantworte, was passiert dann?«
    »Nichts«, antwortete Pitt ruhig. »Wenn Ihre Geschichte auch nur einigermaßen glaubwürdig klingt, können Sie gehen, wohin Sie wollen.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Mein liebes Mädchen, ich bin nicht der Würger von Boston und auch nicht Jack the Ripper; und ich kann Ihnen außerdem versichern, daß es nicht zu meinen Gewohnheiten gehört, unschuldige Jungfrauen vom Strand von Waikiki zu entführen.«
    »Bitte«, unterbrach sie ihn mit leiser Stimme, »ich wollte Sie nicht beleidigen. Aber ich muß für meine Regierung ebenso zuverlässig arbeiten wie Sie für Ihre. Sie sind im Besitz gewisser Informationen, und ich hatte den Auftrag, Ihnen diese zu entlocken. In der Spritze war nichts weiter als eine einfache Lösung Scopolamin.«
    »Wahrheitsserum?«
    »Ja. Ihr Ruf als Frauenheld ließ Sie als erstklassiges Angriffsziel erscheinen.«
    »Das macht doch alles keinen Sinn.«
    »Die Navy der Vereinigten Staaten – oder doch zumindest ihr Geheimdienst – hat Grund zu der Annahme, daß einer von Miß Hunters Liebhabern versucht, Geheiminformationen über die Bewegungen von Admiral Hunters Flotte zu sammeln. Ich sollte herausfinden, wie Sie zu Adrian Hunter stehen. Mehr gibt es nicht zu sagen.«
    Es gab bestimmt mehr zu sagen. Pitt zweifelte nicht im geringsten, daß Summer log. Ebenso war ihm klar, daß sie versuchte, Zeit zu gewinnen. Die einzige Geheiminformation, die Adrian Hunter besaß, betraf den Wert,

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