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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Farben auflöste, bis alles wieder in Finsternis und Stille versank.
    Giordino fühlte, wie Pitts Muskeln erschlafften und ihm die Taucherlampe aus der Hand und zu Boden fiel. Er leuchtete Pitt mit seiner eigenen Lampe ins Gesicht und stellte fest, was er befürchtet hatte: Pitt war bewußtlos geworden. Zu seiner Beruhigung sah er aber auch, daß Pitt das Mundstück seines Atemgerätes noch fest zwischen den Zähnen steckte. Giordino klammerte sich noch fester an Pitts Oberschenkel und ließ sich weitertreiben.
    Plötzlich sah Giordino ein Kiesfeld unter sich auftauchen.
    Verzweifelt streckte er seine Füße aus, um sich mit ihnen in dem losen Gestein weiter abzubremsen. Die scharfkantigen Steine schnitten erst die Gummiflossen auf und rissen ihm dann die Haut bis zu den Knöcheln hinauf von den Füßen. Um den glühenden Schmerz ertragen zu können, biß er so fest auf das Mundstück seines Atemgerätes, daß schließlich der Gummi nachgab. Die Verzweiflung hatte ihn zu dem Rettungsversuch verführt, aber er schlug fehl. Zwar zogen seine Füße zwei tiefe Furchen in den steinigen Grund, doch dann verloren sie wieder den Halt.
    Sekunden später schien die Strömung die Lust an dem blutigen Spiel verloren zu haben, denn Giordino spürte plötzlich, daß er nicht mehr so schnell vorwärtsgetrieben wurde.
    Hastig packte er mit der freien Hand nach einem Büschel Seegras und zog seine Last hinunter zum Grund und in eine kleine Mulde hinein, die sich in den Boden senkte.
    Im Kommandobunker von Pearl Harbor war es still geworden.
    Das Klappern der Schreibmaschinen war verstummt, und die Computer waren abgeschaltet. Ihre großen Magnetbandspulen starrten wie lidlose Augen in den Raum. Fast alle Mitarbeiter hatten sich um das Funkgerät versammelt. Die Männer rauchten schweigend, die Frauen füllten nervös Kaffeetassen und sahen nicht weniger blaß und überarbeitet aus als ihre männlichen Kollegen.
    Die Atmosphäre in dem großen Raum war gespannt, und jeden schien es die letzte Kraft zu kosten, dem Druck noch länger standzuhalten. Hunter und Denver hatten sich auf zwei Stühle rechts und links vom Funker in ihrer Mitte gesetzt. Sie sahen sich aus müden und geröteten Augen an.
    Denver zog eine kleine Kunststoffampulle aus der Brusttasche seines Jacketts und ließ sie mehrmals über die Tischplatte rollen.
    Hunter beobachtete ihn eine Zeitlang und hob dann fragend die Augenbrauen. »Was haben Sie da?«
    Denver hielt die Ampulle hoch. »Pitt hat sie mir gegeben, um den Inhalt analysieren zu lassen. Eigentlich ist das Zeug mal in einer Spritze gewesen.«
    »Sie haben es von Pitt?« bohrte Hunter weiter. »Was ist denn eigentlich drin?«
    »DG-10«, antwortete Denver knapp. »Ein absolut tödliches Gift. Und sehr schwer nachzuweisen. Der Körper des Toten weist alle Merkmale eines Herzinfarkts auf.«
    »Woher hatte er denn das Zeug?«
    Denver zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Er hat sehr geheimnisvoll getan und nur gesagt, daß wir es schon rechtzeitig erfahren würden.«
    Hunter starrte mit leerem Blick vor sich hin. »Der Mann ist mir ein Rätsel, er ist und bleibt ein gottverdammtes Rätsel…«
    »Telefon, Admiral!« Hunter war in seinen Gedankengängen von einem Offizier unterbrochen worden, der ihm einen Telefonhörer entgegenhielt.
    »Wer ist es denn?«
    Der Offizier sah einen Moment hilflos vor sich hin und schien mit der Antwort zu zögern. »Es ist Aloha Willie von der Radiostation POPO. Er ist der Discjockey des Nachtprogramms.«
    Hunter sank der Unterkiefer auf die Brust. »Was soll das heißen? Ich habe keine Zeit, um mich mit irgendeinem verrückten Discjockey zu unterhalten. Und wie kommt der Kerl überhaupt an unsere Telefonnummer?«
    Der Offizier machte inzwischen eine wirklich bedauernswerte Miene. »Er sagt, es sei dringend. Er möchte, daß Sie an seinem Hörerrätsel teilnehmen: Der Schwarze Vogel ist zu seinem Nest zurückgekehrt. Wenn Sie die richtige Antwort darauf wissen, sagt er, dann können Sie sogar einen Preis gewinnen.«
    »Sind Sie wahnsinnig, Mann?« Hunter explodierte fast.
    »Sagen Sie dem Idioten
…«
Plötzlich brach er mitten im Satz ab, sein Gesicht war aschfahl geworden, und seine Augen hatten sich in grenzenlosem Staunen geweitet. »Mein Gott! Das ist
Crowhaven

    Er riß den Hörer an sich und wechselte hastig ein paar Worte mit der Stimme am anderen Ende der Leitung. Dann drückte er dem erstaunten Offizier den Hörer wieder in die Hand und wandte sich an Denver.

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