Im Visier des Verlangens
Kate. Verzeih. Ich bin nicht besser als Harcroft, dir wehzutun, wenn …“
„Sei nicht albern. Ich habe es nicht einmal gespürt. Und wenn du glaubst, ich lasse mich von dir behandeln, als sei ich aus Glas, hast du dich geirrt. Du behauptest, ich sei stark. Also bitte, schau nicht auf meine blauen Flecken, schau lieber mich an.“
Er blickte ihr in die Augen und nickte knapp.
Nein, Ned neigte nicht zu Gewalt, wollte ihr nicht wehtun. Er trat einen Schritt zurück, streifte Gehrock und Weste ab, krempelte die Hemdsärmel hoch, ohne sich bewusst zu sein, was der Anblick seiner gebräunten, sehnigen, mit goldenem Flaum behaarten Arme in ihr auslöste.
Als er sich Kate wieder zuwandte, war das gebannt, was auch immer vor wenigen Sekunden in ihm vorgegangen sein mochte. Schwungvoll hob er sie hoch, trug sie zur Badewanne und ließ sie behutsam nieder.
Kate seufzte wohlig, als sie ins heiße Wasser sank, umwabert von dampfenden Schwaden. Ned schäumte einen Lappen mit Seife ein, der ein exotischer Blütenduft entströmte.
Er hatte tatsächlich vor, sie zu baden, massierte ihr Schultern und Rücken kreisend mit dem rauen Tuch. Im heißen Wasser lösten sich ihre Muskelverspannungen, und ein zufriedenes Wohlbehagen breitete sich in ihr aus. Danach wusch er ihre Brüste mit sanften Strichen, anschließend widmete er ihren Armen die gleiche Aufmerksamkeit. Er hob ihre Füße, einennach dem anderen, schäumte sie ein und massierte ihre Beine. Langsam und unbeirrt wanderte seine Hand bis zu ihrem Knie. Kate spreizte die Schenkel.
Sie wünschte, Ned würde sich zu ihr in die Badewanne legen, in der allerdings kein Platz für beide war. Doch ehe er ihre intimste Stelle erreichte, ließ er von ihr ab.
„Ned?“
Sorgsam zog er die Nadeln aus ihrem Haar, tauchte einen Krug ein, hielt die Hand schützend an ihre Stirn, bevor er ihr das Wasser über den Kopf goss und ihre Kopfhaut mit kräftigen Fingern massierte. Eine schläfrige Benommenheit hüllte sie ein; sie empfand diese Berührung beinahe so intim, als würde er sie zwischen den Beinen liebkosen. Alle Spannung wich von ihr, sie glitt in einen beseligend schwerelosen Zustand, bis der nächste Wasserguss sie in die Wirklichkeit zurückholte.
Sie blinzelte das Wasser aus ihren Augen und schaute zu ihm hoch.
Wachsam beobachtete er sie.
„Danke“, flüsterte sie und fühlte sich nicht nur sauber, sondern befreit, erlöst von allen Sorgen der letzten Wochen. „Vielen Dank, Ned.“
„War mir ein Vergnügen.“
Sie erhob sich; das Wasser perlte von ihren Schultern. Andächtig betrachtete er sie, wie eine den Wogen entstiegene Meeresgöttin. Kate entsann sich eines Gemäldes, eine Darstellung der Venus mit langen Locken, die über schneeweiße Schultern wallten, während ihr die nassen Strähnen im Gesicht klebten.
Er schien sich nicht daran zu stören, hüllte sie in ein Badetuch ein und rieb ihr das Haar trocken. Dann ging er vor ihr in die Knie. Das Badetuch streifte ihre Schenkel. Sie stöhnte leise.
Ned hob den Kopf, blickte ihr in die Augen, und ihr war, als wären sie durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden.Ohne den Blick von ihr zu wenden, neigte er den Kopf, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und drückte einen Kuss zwischen ihre Schenkel, anfangs zart und beinahe scheu. Dann teilte seine Zunge die Blütenblätter ihrer Weiblichkeit, seine Hände wölbten sich um ihre Hüften. Und Kate zerfloss unter seiner Liebkosung. Seine Zunge kostete von ihren Säften. Sie schloss die Augen, als sie von einer dunklen Flutwelle erfasst und verschlungen wurde.
Er hatte bereits alle Verspannungen aus ihren Muskeln gelöst; nun wich auch jede Nervenspannung von ihr. Eine beseligende Süße erfüllte sie, trug sie in himmlische Gefilde, bis sie zerbarst und zuckend an seinem Gesicht den Höhepunkt fand. Sie vermochte sich nicht länger aufrecht zu halten.
Aber Neds Arme gaben ihr Halt. Sie wusste nicht, wann er aufgestanden war, irgendwann, nachdem er sie zur Verzückung gebracht hatte. Er nahm sie bei der Hand, verschränkte die Finger mit den ihren und führte sie in ihr Schlafzimmer.
Die untergehende Sonne tauchte ihre Nacktheit in rosigen Schein. Vor dem Bett nahm er ihr das Badetuch von den Schultern. Er hatte immer noch kein Wort gesprochen.
Das war auch nicht nötig.
Er entledigte sich seiner Stiefel und Strümpfe und streifte die Hose ab. Als er sich über sie beugte und ihren Mund suchte, tastete sie nach seinem harten Schaft, der sich ihr
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