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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Hunderte Meilen voneinander entfernt. Da muss mehr dahinterstecken.«
    Zur Abwechslung weiß er darauf mal keine Antwort.
     
    Nach weiteren zwanzig Minuten haben die Kinder ihre Langeweileschwelle erreicht und überschritten. Sie toben wild herum; es wird Zeit, dass wir aufbrechen. Ich versuche, mir meine Erleichterung nicht anmerken zu lassen, als ich sie ins Auto schaffe. Sie zanken und schubsen sich ständig, und ich frage mich, ob der Gedanke an den Montagmorgen sie genauso ankotzt wie mich. Ich hasse Sonntagabende. Ab jetzt sind wir nur noch damit beschäftigt, alles für Arbeit und Schule vorzubereiten.
    Das ist das Schlimmste am Wochenende. Man hat nur noch den Montag vor Augen.

9
    Wir sind noch eine halbe Meile von zu Hause entfernt, und ich habe keinen blassen Schimmer, was los ist. Der verkehr ist plötzlich fast zum Erliegen gekommen. vor und hinter uns stauen sich Autos, so weit das Auge reicht, und es geht nur im Schneckentempo vorwärts. verdammt noch mal, es ist Sonntagabend. Die Straßen sollten menschenleer sein. Und es wird schon dunkel. Ich will nicht die ganze Nacht hier stehen.
    Ich höre Sirenen. Als ich in den Rückspiegel blicke, sehe ich massenhaft Blaulichter rasend schnell näher kommen. Ein Konvoi Polizeifahrzeuge rückt von hinten an, und aus der anderen Richtung kann ich weitere Blaulichter erkennen. Die Autofahrer um uns herum steuern an den Straßenrand und bilden eine Gasse. Ich schließe mich ihnen an.
    »Was da wieder los sein mag«, murmelt Liz, als wir holpernd auf die Grasnarbe fahren.
    »Keine Ahnung«, erwidere ich. Es wird laut auf dem Rücksitz; ich drehe mich um und sehe Ed und Ellis, die sich über Josh hinweg anrempeln, der in seinem Babysitz gefangen ist. »Aufhören«, fahre ich sie wütend an. Sie hören tatsächlich auf, aber ich weiß, in dem Moment, wo ich wegsehe, fangen sie wieder an.
    Die Einsatzfahrzeuge brausen an uns vorbei; ich verrenke mir fast den Hals, damit ich sehen kann, wohin sie
fahren. Zweihundert Meter weiter biegen sie links ab. Im Halbdunkel sehe ich blinkende Blaulichter in den Lücken zwischen Häusern und Ästen von Bäumen. Sie haben nicht weit von hier angehalten.
    »Sieht ernst aus, was?«, fragt Lizzie mit leiser Stimme, damit die Kinder sie nicht hören.
    Der verkehr ist jetzt völlig zum Stillstand gekommen; es sieht so aus, als hätten viele die Motoren ausgeschaltet. Manche steigen aus den Autos. Ich ertrage es nicht, am Steuer zu sitzen, wenn ich nicht fahre, daher beschließe ich, dass ich ebenfalls nachsehen gehe. Mal schauen, wie lange wir vermutlich hier festsitzen werden.
    »Bin gleich wieder da«, sage ich, schalte den Motor aus und öffne den Sicherheitsgurt.
    »Was machst du denn?«
    »Nur nachsehen, was da los ist«, antworte ich rasch.
    »Kann ich mitkommen?«, fragt Ed. Ich drehe mich beim Aussteigen zu ihm um.
    »Nein, du wartest hier. Bin gleich wieder da.«
    Er sinkt verärgert auf den Sitz zurück.
    Lizzie ist nicht erfreut darüber, dass ich sie mit den Kindern allein lasse, aber ich gehe trotzdem. Ich folge einer Gruppe von drei Leuten aus dem Auto vor uns um die Kurve. In der Seitenstraße hat sich eine große Menschenmenge versammelt. Als ich näher komme, sehe ich, dass ein dunkelblaues Auto auf den Bürgersteig gerast ist. Es ist gegen eine Straßenlaterne geprallt, die kaputtging und ein Wohnmobil beschädigte, das darunter steht. Die Polizisten versuchen, den Unfallort abzusperren. Sie drängen die Leute zurück, aber ich kann mich trotzdem weiter vorwärtszwängen, bis ich ganz vorne stehe. Das Auto ist ein Totalschaden. Die Haube ist zerfetzt und
eingedrückt, der Fahrer über dem Lenkrad zusammengesackt. Er bewegt sich nicht. Die Feuerwehrleute holen ihre Ausrüstung, damit sie ihn rausschneiden können, aber keiner hat es besonders eilig. offenbar sind sie zu spät gekommen.
    Zwei Notärzte und ein Polizist kauern vor dem Auto. Wurde noch jemand verletzt? Einer der Ärzte in Grün steht auf und holt etwas. verdammt noch mal, da liegt jemand unter dem Auto. viel kann ich nicht erkennen, nur ein verbogenes, gebrochenes Bein, das in einem unnatürlichen Winkel unter den Trümmern der Motorhaube herausragt. Armer Kerl. Wer immer er gewesen sein mag, er hatte keine Chance.
    Ich bleibe stehen und betrachte die Unfallstelle, bis die Polizisten beschließen, dass sie die Absperrung erweitern sollten, und mich mit den anderen zurückdrängen. Mir wird klar, dass ich Lizzie schon zu lange allein gelassen habe, daher

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