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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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und fassungsloses Paar mittleren Alters zaghaft die Haustür hinter ihnen schließt.
    Hubschrauber fliegen über die Stadt. Seltsam. vielleicht koordinieren sie die Bewegung der Truppen am Boden?
    Die Soldaten, die ich beobachte, sind jetzt in das nächste Gebäude eingedrungen. Keine Minute später kommen sie heraus, aber diesmal zerren sie jemanden hinter sich her. ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, kann ich nicht erkennen, aber die Gestalt wehrt sich und schlägt und tritt um sich und versucht alles, um zu fliehen. Jetzt sehe ich, dass es eine Frau ist. Sie ist nur halb angezogen. Die haben sie sich geschnappt und marschieren mit ihr zum nächsten Laster. Sie wehrt sich immer noch. Als sie sie zur Ladeklappe des Fahrzeugs schleifen, schafft sie es irgendwie, sich aus dem Griff der Soldaten zu befreien. Sie läuft die Straße entlang … und dann glaube ich nicht, was ich sehe. Anstatt sie zu verfolgen, schießen sie ihr einfach in den Rücken. Zwei Soldaten heben die Gefallene auf und werfen sie auf die Pritsche des Lastwagens.
    Anscheinend kümmern sie sich endlich um die Hasser. Gott sei Dank.
    Wurde auch Zeit. Ich hoffe, die Dreckskerle kriegen, was sie verdienen.

29
    Es ist eine Erleichterung, dass offenbar endlich jemand die Angelegenheit in die Hand nimmt. Die Soldaten auf der Straße sind der erste Hinweis, dass die Behörden tatsächlich etwas unternehmen, um uns zu helfen. Das freut mich, aber noch erleichterter wäre ich, wenn sie schon hier gewesen und wieder gegangen wären. Den anderen sage ich nichts. Ich will nicht, dass Lizzie und die Kinder sich wieder aufregen.
    Mir ist schwindlig. Ich finde es immer schwerer, mich mit der Tatsache abzufinden, dass ich zusammen mit dem Rest der Familie in unserem Fluchtraum festsitze. Die Klaustrophobie bringt mich um. Wir sitzen seit Stunden aufeinander und haben kaum ein Wort gesprochen, abgesehen von den Kindern, die ununterbrochen zanken und keifen. Ich weiß, sie können nichts dafür, aber allmählich gehen sie mir echt auf den Sack. Lizzie und Harry scheint es nicht zu stören. Vielleicht liegt es nur an mir. Vielleicht ist es der Gedanke an die Soldaten da draußen. Ich werde zunehmend nervöser, während ich hier sitze und auf das unvermeidliche Klopfen an der Tür warte.
    Ich gebe vor, dass ich auf die Toilette muss, damit ich aufstehen und aus dem Zimmer gehen kann. Ich schließe die Wohnzimmertür hinter mir und lehne mich erleichtert dagegen. Die Atmosphäre da drinnen war erdrückend und stickig; hier draußen kommt mir die Luft viel kühler
und frischer vor. Ich stolpere den Flur entlang und bleibe vor der Eingangstür stehen. Soll ich noch mal nach oben gehen und auf die Straße sehen? Was, wenn die Armee schon hier ist? Was könnte es für einen Eindruck machen, wenn ich die Tür aufreißen und direkt in eine dieser Patrouillen laufen würde? Sie könnten mich für einen Hasser halten. ob sie mir eine Chance ließen, es ihnen zu erklären, bevor sie die Gewehre auf mich richten?
    Ich gehe auf die Toilette und schleiche dann zum Zimmer von Ed und Josh. Wie gestern klettere ich auf Eds Bett und schaue eine Weile zum Fenster hinaus. Nichts zu sehen. Wenn ich die Toten nicht beachte, wirkt alles friedlich, still und relativ normal da draußen. Doch der Schein trügt. Unter der oberfläche ist die ganze Welt im Arsch.
    Ich hab Kopfschmerzen. Und bin es leid, dass ich ununterbrochen darüber nachdenken muss, was hier passiert. Ich will nur eine Weile abschalten.
    Ich drehe mich auf den Rücken, schließe die Augen und warte auf das Klopfen an der Tür.

30
    Ich höre etwas in der Wohnung, außerhalb des Fluchtraums. Keine Ahnung, wie lang ich hier schon liege. Muss eingeschlafen sein. Mir ist übel. Ich muss was trinken. Ich richte mich auf, schwinge die Beine über den Bettrand und klettere runter. Mein ganzer Körper schmerzt, als ich mich strecke und den Flur entlangstolpere.
    Jemand ist in der Küche. Ich schleiche hin und sehe durch die angelehnte Tür, dass es Harry ist. Er steht mit dem Rücken zu mir an der Spüle, holt sich etwas zu trinken oder macht den Abwasch. Ich gehe einen Schritt durch die Tür zu ihm in den Raum und erstarre. Weiß nicht, warum. Etwas stimmt nicht. Ich will nicht näher ran. Ich schmecke etwas in der Luft, das mich nervös macht. Nein, nicht nur das, ich fühle mich nicht mehr sicher. Harry beendet seine Tätigkeit. Weiß er, dass ich hier bin? Wir bewegen uns scheinbar eine Ewigkeit nicht. Dann dreht er

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