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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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bedaure nicht, was ich getan habe – ich musste ihn töten, bevor er mich tötete -, ich muss nur begreifen, warum …
    Ich drehe den Hahn zu; abgesehen von dessen gelegentlichem Tropfen herrscht Stille. Kann Lizzie die Kinder genommen und sich in einer der oberen Wohnungen versteckt haben? Langsam gehe ich zur Küchentür und horche eindringlich. Tief im Herzen weiß ich, dass sie fort sind.
    Scheiße.
    Eine plötzliche Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag in den Magen, schmerzhafter als die körperlichen und seelischen Tiefschläge, die ich schon hinnehmen musste. Als ich an die oberen Wohnungen denke, fällt mir der Leichnam auf dem Treppenabsatz wieder ein und die Worte,
die er zu mir sagte, als er im Sterben lag. »Seien Sie bereit«, hat er zu mir gesagt. »Sie sind es, nicht wir. Man sieht alles so klar, wenn es einem passiert.« Mein Gott, er hat mich angeblickt und einen weiteren Hasser gesehen. Ich bin einer von ihnen. Das ist die einzig logische Erklärung. Wie hätten sich Harry, Lizzie, Edward und Josh alle gleichzeitig verwandeln sollen? Es spricht alles dafür, dass ich der Einzige bin, der anders ist. Wie und warum kann ich nicht erklären, aber als ich ihnen in die Augen sah, wusste ich sofort, dass die anderen nicht wie ich waren und eine Bedrohung darstellten. Ich spürte ihren Ekel. Ich sah meine Familie an und fürchtete sie, und das erklärt, warum ich getötet habe und warum so viele andere vor mir getötet haben. Ich musste sie angreifen, bevor sie mich angreifen konnten. Alle, ausgenommen Ellis …
    Bleib ruhig, ermahne ich mich, als ich durch den Flur ins Treppenhaus laufe. Ich sehe zur Eingangstür hinaus. verdammt, mein Auto ist weg. Mist, sie haben das Auto genommen und könnten jetzt überall sein. Ich bemühe mich, klar zu denken, aber die Übelkeit der Panik überkommt mich wieder. Bleib ruhig, sage ich erneut zu mir. Denk logisch. Wohin könnten sie gegangen sein? viele Möglichkeiten haben sie nicht. Harrys Haus, doch das kommt mir unwahrscheinlich vor, da er tot auf dem Küchenboden liegt. Wahrscheinlich hat Lizzie sie zu ihrer Schwester gebracht. Dort werde ich nach ihnen suchen.
    Mir ist kalt. Meine Kleidung ist nass und von Harrys und meinem Blut besudelt. Ich zieh mich um, packe ein paar Sachen zusammen und mache mich auf die Suche nach Ellis. Wohin ich gehe, wenn ich sie wiederhabe, weiß ich nicht. Hierher können wir nicht zurück. Diese Wohnung ist nicht mehr sicher.

32
    Ich bin gewaschen und umgezogen und bereit zu gehen, bringe es aber nicht fertig, die Wohnung zu verlassen. Mir wird langsam klar, wie real alles ist. Adrenalinrausch und nervöse Angst sind verschwunden, jetzt fühle ich mich leer, verwirrt und ängstlich.
    Mir wird klar, dass ich alles verloren habe.
    Ich stehe im Zimmer von Edward und Josh und sehe mich um. Es ist zu schmerzhaft … Ich finde keine Worte für das, was ich empfinde. Ich weiß, dass meine Jungs zum Greifen nah sind, aber gleichzeitig ist mir klar, dass sie fort sind und ich ihnen nie wieder nahe sein kann. Ich greife nach einem Spielzeug – einem Nichts, einem billigen Plastikteil, das es einmal als Gratisgeschenk zu einer Hamburger-Packung gab – und verspüre Seelenqualen. Josh hat es vor etwa drei Wochen bekommen. Harry hatte uns ein bisschen Geld gegeben, und wir sind mit den Kindern ins Imbissrestaurant gegangen. Josh bekam zum ersten Mal eine ganze Portion für sich. Er war so stolz darauf. Er hat länger mit diesem verdammten Spielzeug gespielt, als er für sein Essen gebraucht hat.
    Ich muss sie gehen lassen.
    Ich gehe in Lizzies und mein Schlafzimmer und nehme die Tasche, die ich gepackt habe, vom Bett. Die Schranktür steht offen. Ich betrachte Lizzies Kleider; die verschiedenen Kombinationen erinnern mich an so viele Anlässe.
Eine niederschmetternde Traurigkeit überkommt mich. Alle Erinnerungen, die ich habe – jede Sekunde meines Lebens, seit wir uns kennengelernt haben -, sind plötzlich bedeutungslos geworden.
    Es wäre viel leichter, wenn sie gestorben wären. Ich weiß jetzt, was ich bin und dass Lizzie, Edward und Josh anders sind. Die Unterschiede zwischen uns verstehe ich nicht, weiß aber ohne jeden Zweifel, dass man sie nicht überbrücken kann. Ich weiß, ich werde nie wieder mit meiner Partnerin und den Kindern zusammen sein. Was Ellis angeht … sie ist wie ich, und ich werde bis zum letzten Atemzug kämpfen, damit ich sie zurückbekomme.
     
    Ich versuche, den Leichnam in der Küche zu bewegen. obwohl ich

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