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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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meine Tasche und laufe zur Tür. Ich höre ein Megafon, jemand ruft eine Warnung, dass wir stehen bleiben und keine Bewegung machen sollen, und … Gewehrschüsse. Ich laufe zum Fenster zurück, blicke hinaus, und jetzt sehe ich Craig mit dem Gesicht nach unten in einer Pfütze liegen; ein Soldat mit einem noch rauchenden Gewehr, das auf den Hinterkopf gerichtet ist, steht über seinem massigen Körper. Ich sehe auch Patrick und Nancy, die beide zu fliehen versuchen. Soldaten umzingeln sie blitzschnell und schneiden ihnen den Fluchtweg ab, als ein weiterer Lastwagen vorfährt.

    Ich muss hier weg. Vielleicht könnte ich auf den Dachboden klettern und mich verstecken, oder soll ich es einfach riskieren und loslaufen? Sind die Fenster hier oben so hoch, dass ich nicht gefahrlos hinunterspringen kann? Ich darf mich unmöglich erwischen lassen. Ich muss hier raus und Ellis finden. Jetzt höre ich unten Schritte. Laute, schwere, polternde Schritte. verdammt, die wissen vermutlich schon, dass ich hier oben bin. Ich laufe zu einem der kleineren Zimmer hinten und treffe auf einen maskierten Soldaten, der aus der anderen Richtung kommt. Ich versuche, mich an ihm vorbeizudrängen, aber der Wichser schlägt mir ins Gesicht, und ehe ich reagieren kann, liege ich flach auf dem Rücken und schaue zur Decke hinauf. Ich will aufstehen, werde aber mit groben Händen gepackt und nach unten geschleift. Widerstand ist zwecklos, denke ich und versuche, meine Panik zu bekämpfen. Ich habe nur eine Möglichkeit, ich muss warten, bis ich draußen bin, und dann einen Fluchtversuch unternehmen. Aber dann denke ich an den armen Teufel Craig, der von Kugeln durchlöchert in einer Pfütze liegt. Gehorche ihnen, sage ich mir, obwohl jede Faser, jeder Nerv und jede Sehne meines Körpers gegen diese Tiere kämpfen und sie vernichten will.
    Ich werde durch Flur und Küche und dann aus dem Haus gezerrt. Sie stoßen mich zu dem Lastwagen, wo Nancy und Patrick zitternd stehen. Ich stolpere und falle unmittelbar vor Patricks Füßen in den Schlamm.
    »Steh auf!«, brüllt mir einer der Soldaten ins Ohr, packt mich mit einer Hand am Kragen und zieht mich hoch. Patrick schaut mich an. Ich sehe verzweiflung, Entsetzen und Hilflosigkeit in seinen verängstigten Augen.
    Was jetzt?, denke ich. Los doch, wenn ihr mich töten
wollt, dann macht es gleich. Bringen wir es hinter uns. Es sind Gewehre auf uns gerichtet, aber wenn sie uns erschießen wollten, hätten sie es doch sicher längst getan, oder nicht? Ich betrachte den Soldaten, der uns am nächsten ist. Ein dunkles Visier verbirgt sein Gesicht, aber ich spüre den Hass wie verwesungsgeruch von ihm ausgehen. Zwei weitere Uniformierte steigen aus dem ersten Lastwagen und nähern sich uns. Einer trägt einen dieser flachen Computer, die ich schon bei ihnen gesehen habe. Der andere hat ein kleineres elektronisches Gerät in der Hand. Ich kann nicht erkennen, worum es sich handelt. Sie bewegen sich schnell. Einer stößt mich gegen die Seite des Lastwagens, der andere hält mir das kleine Gerät an den Hals. Einen Sekundenbruchteil ertönt das Zischen von Druckluft, dann verspüre ich plötzlich einen stechenden Schmerz im Hals, wie ein Insektenstich. Sie lassen mich los und wenden sich Patrick und Nancy zu, mit denen sie genau das Gleiche machen. Bizarrerweise behandeln sie dann auch noch Craigs Leichnam mit der Maschine.
    Wir stehen in einer Reihe neben dem Lastwagen, schweigen und wagen nicht, auch nur einen Finger zu rühren. Die Soldaten verbinden das Gerät mit ihrem Computer und betrachten den Bildschirm.
    »Und?«, fragt einer der anderen Soldaten aus kurzer Entfernung.
    »Alle«, antwortet der mit dem Computer.
    »Ausweise?«
    »Nur einer, Patrick Crilley«, sagt er und zeigt auf ihn. Patrick blickt nervös von einer Seite zur anderen. »Die anderen kann ich nicht identifizieren.«
    Der andere Soldat wendet sich ab und gibt den übrigen,
die uns mit gezückten Waffen umstellt haben, ein Zeichen. Ich beiße mir auf die Lippen und versuche, mich zu beherrschen, als einer mich an der Schulter packt und zur Rückseite des Lastwagens stößt.
    »Rein da«, blafft er. Ich weigere mich und betrachte sein visier. Zwei weitere nähern sich mir von der Seite, packen mich jeweils an einem Bein und werfen mich unter einer schmutzigen Plane hindurch auf die Ladefläche des Lasters. Ich lande mit dem Gesicht nach unten in der Dunkelheit, und ehe ich auch nur eine Bewegung machen kann, landen Patrick und Nancy auf

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