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Im wilden Meer der Leidenschaft

Im wilden Meer der Leidenschaft

Titel: Im wilden Meer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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konnte.
    Bianca und Luis folgten ihm. Bianca sah, dass die Männer sich am Strand versammelt hatten und hinaus zu dem fremden Schiff blickten, das sich noch in einiger Entfernung befand; außer Schussweite der Kanonen der erst vor Kurzem wieder zu Wasser gelassenen Calypso . Das Schiff hatte tatsächlich keine Flagge gehisst und war nicht zu identifizieren. Außer dem dunklen Holz des Schiffsrumpfs und den Masten konnte sie nichts erkennen.
    „Kennst du es?“, fragte sie Balthazar.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Vielleicht ist es beschädigt und will in einen sicheren Hafen einlaufen“, schlug Luis vor.
    „Diesen Ort findet man nur, wenn man ihn sucht“, knurrte Balthazar. „Und die meisten wissen, dass es besser ist, ihn nicht zu suchen.“
    Bianca legte sich schützend die Hand auf den Bauch und beobachtete, wie ein Boot, das aus der Entfernung wie ein winziger Fleck am Horizont aussah, an der Seite des mysteriösen Schiffs heruntergelassen wurde. Die Besatzung ruderte langsam auf das Ufer zu, während das Boot von den Wellen immer wieder zurückgeworfen wurde. Am Bug wehte eine weiße Flagge.
    Nur drei Männer befanden sich an Bord, doch die Mannschaft der Calypso versammelte sich mit gezogenen Waffen am Strand.
    „Sieht so aus, als kämen sie als Unterhändler“, bemerkte Bianca.
    Balthazars Mund verzog sich zu einem grimmigen Lächeln.
    „Nun, dann werden wir uns anhören, was sie vorzubringen haben.“
    Balthazar starrte auf die Nachricht, die er in der Hand hielt, und las sie noch ein zweites Mal, bevor er wieder zu den Überbringern aufsah – drei schmutzstarrenden, zahnlosen Piraten, die in Lumpen gekleidet und mit billigem Schmuck behangen waren. Ihr Anführer, ein Mann mit einem vernarbten Gesicht, der sich als Perez vorgestellt hatte, ließ mit einem bedrohlichen Lächeln seinen Blick über den Strand und die Männer der Calypso schweifen, die hinter Balthazar Stellung bezogen hatten.
    Dann wanderte sein Blick hinüber zu der Stelle, an der Bianca und Rosa standen, und er grinste anzüglich.
    Balthazar zerknüllte den Fetzen Papier, während er mit der anderen Hand nach seinem Dolch griff. Er dachte an das beruhigende Gewicht des Bogens in seinen Händen und das befriedigende Geräusch eines Pfeils, der mitten ins Schwarze trifft. Wie gern würde er die Brust des Mannes, der vor ihm stand, anvisieren.
    Doch er rief sich in Erinnerung, dass nicht dieser Mann sein Todfeind war. Er war lediglich der Überbringer einer Nachricht von jemandem, den Balthazar nie mehr zu sehen gehofft hatte.
    Nachdem, was in Santo Domingo vorgefallen war, hatte er gedacht, dass Diego Escobar ihn in Ruhe lassen würde. Doch er war hartnäckiger und zorniger, als Balthazar es ihm zugetraut hätte.
    Und nun saß er wie eine dicke, fette Giftspinne auf einem Schiff mitten in Balthazars Hafen und wartete darauf, ihm endlich den tödlichen Biss versetzen zu können.
    Noch vor nicht allzu langer Zeit hätte Balthazar das kalt gelassen. Er hätte Diegos Rache ohne mit der Wimper zu zucken als das passende Ende seines sinnlosen Lebens akzeptiert. Das Problem war nur, dass ihm sein Leben mittlerweile nicht mehr ganz so sinnlos vorkam.
    Er sah Biancas Gesicht vor sich, als er ihr erzählt hatte, warum er seinen Vater getötet hatte. In ihren dunklen Augen hatte er gelesen, dass sie ihn verstand und ihm verzieh. Er dachte daran, wie er sie unter dem Wasserfall geküsst hatte, und an ihre weiche nackte Haut unter seinen Händen. Er hörte ihr Lachen, als sie am Strand tanzte.
    Nein, sein Leben war nicht sinnlos. Nicht mehr. All die Jahre hatte er nur an sich selbst gedacht. Doch diese Zeiten waren vorüber. Nun musste er an Bianca denken, an ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen.
    „Ein Duell? Euer Kapitän wagt es, mich zu einem Duell herauszufordern?“
    Perez’ öliger Blick riss sich von den Frauen los und richtete sich wieder auf Balthazar. Er grinste. „Nur Ihr und er, Mann gegen Mann. Wir könnten auch das Feuer auf Eure kleine Insel eröffnen, aber es wäre doch schade, so ein hübsches Plätzchen in Schutt und Asche zu legen. Stimmt’s, Käpt’n Grattiano?“
    Wenn das Schiff tatsächlich nahe genug kam, um das Feuer auf sie eröffnen zu können, waren die Kanonen der Calypso ihr bei Weitem überlegen. Allerdings nur, wenn sie geladen waren, und das war leider nicht der Fall.
    „Wie Ihr schon sagtet, handelt es sich um eine Auseinandersetzung zwischen Eurem Kapitän und mir“, sagte Balthazar.
    Perez zuckte mit den

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