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Im Wirbel der Gefuehle

Titel: Im Wirbel der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Mindesten gekümmert. Alles, was zählte, war, dass Theodore für sein Verbrechen an der noch minderjährigen Tochter Vinots bezahlen sollte.
    Der heimtückische Plan ging auf. Die Gerechtigkeit hatte scheinbar gesiegt, und alles war vollbracht.
    Christien zog in den Krieg. In diesem rein männlichen Umfeld würde er ganz und gar in seinem Element sein, wo es nur darum ging, andere umzubringen und selbst dem Tod ins Auge zu blicken. So oder so, es war nicht sehr wahrscheinlich, dass er je wiederkehrte.
    Warum sollte sie nicht froh darüber sein? Warum aber fühlte sie trotzdem eine solch schmerzhafte Leere in sich, so als ob man mit ihm einen Teil von ihr weggerissen hätte?
    Christien war weg.
    Schon von Anfang an war sie in Bezug auf die Geschichte, wie er River’s Edge gewonnen hatte, misstrauisch gewesen. Mit der Zeit jedoch hatte sie sich einlullen lassen, sich in falscher Sicherheit gewiegt und angenommen, dass ihn ganz persönliche Gründe hierher gebracht hätten. Sie war so dumm gewesen, zu glauben, dass er sich in sie verliebt hätte, damals in jener Nacht vor dem Theater, wo sie sich so unglaublich nahe gekommen waren. Irgendwie dachte sie, dass sie und Marguerite in ihm etwas ausgelöst hätten, tief in seinem Inneren, sodass er sich dessen nicht wirklich bewusst gewesen wäre und dies ihn dazu veranlasst hätte, sie als so etwas wie seine Familie anzusehen. Doch anscheinend lag sie damit falsch.
    Außerdem hatte er sie geliebt, mit ihr eine leidenschaftliche Nacht verbracht. Nun ja, vielleicht war sie es auch gewesen, die sich ihm hingegeben hatte. Die Zärtlichkeiten, die unbeschreiblichen Gefühle, die sanften Worte der gegenseitigen Zuneigung, bedeuteten sie nichts? Was in ihrem Gedächtnis als ein unvergessliches Erlebnis fortlebte, war für ihn womöglich nur ein kurzes Vergnügen. Wie merkwürdig, dass er alle Gefühle aus diesem Akt der Liebe heraushalten konnte, es anscheinend nur als eine rein körperliche Vereinigung begriff, eine Tätigkeit, die nicht bedeutsamer war, als ein Glas Wasser zu trinken, wenn man Durst hatte.
    Für sie war das alles ganz anders.
    Sie hatte sich nach und nach daran gewöhnt, dass er bei ihr im Haus war, es gab ihr auch eine gewisse Sicherheit, ihn nachts im Zimmer am Ende des Flurs, abends im Salon und tagsüber auf den Feldern der Plantage zu wissen. Auch gewöhnte sie sich immer mehr daran, ihn als ihren zukünftigen Ehemann anzusehen, und es stellte sich eine gewisse Vorfreude bei ihr ein, wenn sie an die kommenden Tage dachte, an denen sie sich unbekümmert lieben könnten, ohne eine Störung oder gesellschaftliche Sanktionen befürchten zu müssen. Vor allem daran dachte sie öfter, als sie vielleicht sollte, an all die leidenschaftlichen Zärtlichkeiten, die sie austauschen würden, bis es ein schier unerträgliches Verlangen und Sehnen wurde, das sie kaum mehr kontrollieren konnte.
    Aber all dies passierte ja nicht, denn Christien war nicht mehr da.
    Sie war eine Witwe, diesmal eine echte, mit dem nachweislichen und unzweifelhaften Tod ihres Mannes. Es gab eine Beerdigung mit Totenmesse und Begräbniszeremonie, alles so unaufgeregt wie möglich. Beim anschließenden Leichenschmaus war die Stimmung genauso gedrückt wie bei der abgebrochenen Hochzeitsfeier, man verhielt sich distanziert, und jeder brach möglichst bald wieder aut. Schließlich blieb Reine nur noch mit ihrer engsten Familie zurück. Sie war jetzt wieder alleine.
    Sie würde all die kommenden Tage und Jahre ihres Lebens eine einsame Witwe bleiben, denn sie hatte keine Idee, wie sie diese Leere ausfüllen sollte.
    Natürlich würde sie das überleben, kein Zweifel. Viele Frauen vor ihr mussten bereits damit zurechtkommen, und es würden wohl auch noch viele mit einem ähnlichen Schicksal folgen. Es musste also gehen.
    Christien hatte falschgespielt, um ihr Heim in seinen Besitz zu bringen. In gewisser Weise hatte sie das von Anfang an vermutet. River’s Edge schien ihm so viel zu bedeuten und er setzte alles daran, sich hier häuslich niederzulassen. Für sie deutete all das daraufhin, dass eine gewisse Absicht dahintersteckte und das Ganze kein Zufall war, sondern Teil eines Planes. Diesbezüglich hatte sie ja auch recht, allerdings war es im Einzelnen dann doch anders, als sie ursprünglich vermutete. Dabei fügte er sich doch so gut hier ein, in das Leben ihrer Familie, in Marguerites, Pauls, ihres Vaters und sogar in das ihrer Mutter, ja, und natürlich in ihr eigenes. Oh Gott im Himmel,

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